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Die wichtigsten Supermarkt-Ketten und Discounter in Deutschland

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Schilder des Discounters Aldi Süd und der Supermarktkette Rewe stehen an der Zufahrt eines Industriegebiets in Glashütten
Supermärkte in Deutschland kämpfen ebenso wie Discounter hart um die Gunst der Konsumenten © picture alliance / dpa | Arne Dedert

Supermärkte in Deutschland kämpfen ebenso wie Discounter hart um die Gunst der Konsumenten. Diese profitieren von diesem Wettbewerb in Form von niedrigen Preisen und einem riesigen Angebot an Waren.

Berlin – Am 10. November 2020 wurden die Ergebnisse einer groß angelegten Untersuchung des Marktforschungsunternehmens Nielsen publik, in deren Rahmen 20.000 Verbraucher in Deutschland zu ihren Einkaufsgewohnheiten während der COVID-19-Pandemie befragt wurden. Konsumenten aller Altersgruppen bevorzugen demnach beim Shoppen von Artikeln des täglichen Bedarfs Supermärkte, während sie weniger bei Discountern einkaufen. Insbesondere Edeka und Rewe sind die Gewinner dieser Entwicklung. Dabei spielen die beiden Kriterien Erreichbarkeit und Größe des Sortiments eine Hauptrolle für die Einkaufsentscheidungen. Darüber hinaus ist auch ein Trend zu Großeinkäufen zu beobachten, bei dem Kunden nur einmal in der Woche alle Lebensmittel und andere Artikel besorgen.

Discounter in Deutschland: ALDI

Die 30 größten Supermärkte und Discounter haben 2018 zusammen mehr als 256 Milliarden Euro Umsatz in Deutschland erzielt. Ein großer Teil entfällt dabei auf den führenden Discounter ALDI, der auch international unter den Top Ten dieses Einzelhandels-Segment rangiert. Die Gründung des Familienunternehmens erfolgte im Jahre 1913. Die beiden Brüder Theo und Karl Albrecht bauten nach dem Zweiten Weltkrieg systematisch ein Discounter-Imperium auf, das sie zu Beginn der 60er-Jahre in ALDI Süd und ALDI Nord aufteilten. Heute betreiben die beiden ALDI Unternehmensgruppen weitgehend unabhängig voneinander in ganz Deutschland Filialen. ALDI Süd führt gegenwärtig (Stand November 2020) 1.940 Niederlassungen, ALDI Nord besitzt mehr als 2.300 Geschäfte. Das Sortiment bei ALDI war über Jahrzehnte typisch für Discounter:

Allerdings haben ALDI Süd und Nord in den letzten Jahren eine große Umbau- und Renovierungsaktion ihrer Filialen durchgeführt, um ihren Kunden ein ansprechendes Einkaufsambiente zu bieten. Darüber hinaus hat der Discounter auch zahlreiche neue Markenprodukte in sein Programm aufgenommen. Derzeit sind Bestrebungen der beiden ALDI Gruppen zu verzeichnen, die zu einem für das Jahr 2022 angedachten Zusammenschluss führen könnten. So vereinheitlichen ALDI Süd und ALDI Nord derzeit Namen und Verpackungen ihrer Eigenmarken.

Discounter in Deutschland: Lidl

Lidl ist eine in ihrer heutigen Form erst im Jahre 1973 gegründete Discounter-Kette, die zur Schwarz-Gruppe gehört. Gegenwärtig bietet Lidl sein Sortiment in rund 3.200 deutschen Filialen an. Anders als der Hauptwettbewerber ALDI setzt Lidl als Discounter auf eine untypisch große Auswahl an Produkten, insbesondere im Bereich von Lebensmitteln. Darüber hinaus führt dieser Discounter auch eine wesentlich größere Anzahl an Markenprodukten als ALDI Nord und Süd. Zu den weiteren Besonderheiten des Sortiments zählen:

Supermärkte in Deutschland: Edeka

Auch die genossenschaftlich organisierte Edeka-Gruppe gehört zu den Big Playern im deutschen Lebensmittel-Einzelhandel. Der Grundstein für die heutige Supermarkt-Kette wurde bereits im Jahre 1898 gelegt, als sich Berliner Kolonialhändler zu einer Einkaufsgenossenschaft zusammenschlossen. Nach dem Zweiten Weltkrieg trieb die Hamburger Edeka Filiale die Expansion dieser Handelsgruppe in Deutschland voran. Im Jahr 2019 unterhielt Edeka hierzulande insgesamt 11.207 Verkaufsstellen. Das Angebot der Edeka Geschäfte wird als „Vollsortiment“ bezeichnet, das sich durch die folgenden Merkmale auszeichnet:

Supermärkte in Deutschland: Rewe

Auch Rewe ist ein führender Vollsortimenter in Deutschland. Die Kölner Rewe Group hat ihre Ursprünge im Jahre 1927. Ähnlich wie beim Konkurrenten Edeka basiert die Geschichte dieser Supermarkt-Kette auf einem genossenschaftlichen Zusammenschluss von mehreren Lebensmitteleinzelhändlern. Nach einer starken Expansion in den letzten Jahrzehnten betreibt REWE heute ein dichtes Filialnetz mit 3.300 Geschäften. Diese unterscheiden sich sowohl im Hinblick auf ihre Größe als auch auf ihr Angebot und sind in den folgenden Typen von Verkaufsstellen organisiert:

Wie alle Vollsortimenter bietet REWE ein umfangreiches Angebot an Markenartikeln in allen Warengruppen an. Darüber hinaus führt diese Supermarkt-Kette eine große Anzahl von Eigenmarken in allen Preisklassen.

Discounter in Deutschland: Penny

Penny ist eine der größeren Discounter-Ketten in Deutschland und bildet heute einen wichtigen Bestandteil der Rewe Group. Penny öffnete seine ersten Märkte 1973 und avancierte in den folgenden Jahren schnell zu einem deutschlandweit vertretenen Anbieter von günstigen Lebensmitteln und anderen Artikeln. Durch die Übernahme von 300 Filialen des ehemaligen Discounter-Konkurrenten Plus konnte Penny im Jahr 2008 sein Wachstum forcieren. 2019 besitzt Penny in ganz Deutschland 2.169 Filialen und liegt damit deutlich hinter den führenden Discounter ALDI. Penny verkauft ein typisches Discounter-Angebot, dabei legt die Kette schon seit Jahren verstärkt Wert auf Nachhaltigkeit sowie Umwelt- und Klimaschutz. In diesem Zusammenhang führte der Discounter die folgenden Neuerungen ein:

Netto: Vom Supermarkt zum Discounter in Deutschland

Die Geschichte des Discounters Netto begann im Jahre 1928 als Regensburger Großhandel. Doch erst 1983 wandelte sich die über die Jahrzehnte entstandene Supermarkt-Kette in eine Discounter-Gruppe um. Mit einem Netz von 4.273 Filialen erreicht Netto den dritten Platz der Discounter in Deutschland, hinter ALDI und Lidl. Bei dieser Kette ist der Name Programm: „Netto – der Marken-Discount“. Tatsächlich führt der Discounter eine für diese Vertriebsform außergewöhnlich vielfältige Anzahl an Artikeln bekannter Markenhersteller zu vorteilhaften Preisen. Zahlreiche Eigenmarken ergänzen das Warenprogramm. Dazu gehört unter anderem die Öko-Linie Bio-Bio, die ein riesiges Sortiment an frischen und haltbaren Lebensmitteln aus zertifizierter biologischer Produktion umfasst.

Supermärkte in Deutschland: Kaufland

Kaufland gehört wie Lidl zur Schwarz-Gruppe aus Neckarsulm, ist jedoch wesentlich älter. Die Geschichte der Supermarkt-Kette reicht bis in die 30er-Jahre zurück, als die Gründung einer Handelsgesellschaft für Südfrüchte erfolgte. Daraus entwickelte sich schließlich ab 1984 eine Gruppe von Kaufland SB-Warenhäusern. Kaufland betreibt in Deutschland zurzeit rund 667 Filialen. Nach eigenen Angaben führt Kaufland in seinen Häusern rund 30.000 Artikel. Die Supermarkt-Kette legt dabei den Schwerpunkt auf die folgenden Frischwaren zur Selbstbedienung und an Bedientheken:

Darüber hinaus betreibt Kaufland eigene Bäckereien in seinen Märkten, in denen laufend frische Backwaren produziert werden. Das große Angebot an Markenprodukten komplettiert Kaufland mit seinen Eigenmarken. Zu den besonderen Angebotsmerkmalen dieser Supermarkt-Kette gehört auch ein vielfältiges Sortiment an Non-Food-Artikeln, das von Textilien aller Art bis hin zu Auto- und Fahrradzubehör reicht.

Supermärkte in Deutschland: real

Die Entstehung der real Supermärkte geht auf das Jahr 1992 zurück, als der Metro Konzern verschiedene Marktketten zusammenführte. Auch die real GmbH betreibt wie Kaufland in Deutschland zahlreiche Supermärkte in Form von SB-Warenhäusern. Heute liegt deren Anzahl bei rund 270 Märkten. Sie haben eine große Verkaufsfläche, die zwischen 5.000 und 15.000 Quadratmetern erreicht. Allerdings befindet sich der real Konzern nach einem Wechsel der Eigentümer in einem tiefgreifenden Restrukturierungsprozess, der mit vielen Filial-Schließungen einhergeht. Auch real unterhält in seinen Supermärkten verschiedene Frischetheken für Fleisch und Wurst, Käse sowie Fisch. Das große Sortiment an Non-Food-Artikeln besteht vor allem aus den folgenden Warengruppen:

real verkauft Artikel von allen führenden Markenherstellern und Eigenmarken.

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