Nach Hacker-Angriff: Tegut beschleunigt Neustrukturierung

Die Ermittlungen wegen des Hacker-Angriffs auf Tegut dauern an. Um sich gegen weitere Angriffe zu schützen, beschleunigt der Supermarkt die Neustrukturierung.
Köln/Fulda – Fast zwei Monate ist nun der Hacker-Angriff auf den Supermarkt Tegut her – und noch immer gibt es viele offene Fragen. Wer verbirgt sich hinter dem Angriff? Und wie geht es für Tegut weiter? Klar ist, das Unternehmen aus Fulda hat den Cyber-Angriff noch nicht überwunden. Auch wenn das Warengeschäft kaum noch betroffen ist, steht Tegut noch immer unter Druck: Die Ermittlungen gegen die unbekannten Täter dauern an und Unternehmens- sowie Kundendaten wurden bereits im Darknet veröffentlicht. Nun hat Tegut die geplante Neustrukturierung der Systeme beschleunigt.
Hacker-Angriff bei Tegut: Warenverfügbarkeit überwunden – die Ereignisse im Überblick
- Am Wochenende des 24. Aprils verübten bislang unbekannte Täter den Cyber-Angriff auf das IT-Netzwerk
- Tegut leitete einen Notfallplan ein und nahm alle IT-Systeme vom Netz
- Dadurch musste der Supermarkt die Warenbelieferung der Filialen manuell durchführen und es kam zu Warenengpässen
- Mitte Mai wurden die IT-Systeme wieder sukzessive online genommen
- Die Warenverfügbarkeit verbessert sich und es gibt nur noch vereinzelt Engpässe
- Rückschlag: Die Täter veröffentlichten erste unternehmensbezogene Daten im Darknet
- Ende Mai wurden nun auch Kunden-Daten im Darknet veröffentlicht
Tegut nach Hacker-Angriff: Auswertung der veröffentlichten Daten
Während die Warenverfügbarkeit nach dem Cyber-Angriff wieder gegeben sei, komme es „nur noch in Einzelfällen zu Regellücken“, sagt Johanna Ammermann von Tegut auf 24RHEIN-Nachfrage. Die wichtigsten systemgestützten Services – insbesondere die Logistik – laufen wieder stabil. „Damit sind wir wieder fast vollständig im Routinebetrieb“, so Ammermann.
Obwohl der Hacker-Angriff in den Supermärkten vor Ort kaum noch zu spüren ist, sei hingegen die Auswertung der veröffentlichen Daten noch nicht vollständig abgeschlossen. „Nach derzeitigen Kenntnisstand sind finanztechnische Daten nicht enthalten“, erklärt Ammermann. Da jedoch bereits auch Kundendaten im Darknet veröffentlicht wurden, hat Tegut betroffene Kunden informiert.
Tegut wird Ziel eines Cyber-Angriffs: Neustrukturierungen der IT-Systeme
Während die Ermittlungen noch andauern, hat der Supermarkt aus Fulda nun weitere Konsequenzen gezogen und geplante Maßnahmen vorangetrieben. „Mit dem Ziel, sich gegen die zunehmenden Cyber-Angriffe zu wappnen, haben wir die geplante Neustrukturierung der Tegut-Systeme beschleunigt und setzen unter anderem auf Cloud-Service-Leistungen sowie erhöhte Sicherheitsstandards“, erklärt Ammermann gegenüber 24RHEIN.
Um die laufenden Ermittlungen zu unterstützen, arbeite Tegut weiterhin mit den zuständigen Strafverfolgungsbehörden und externen IT-Sicherheitsexperten zusammen. Da die Ermittlungen jedoch noch laufen, könne Tegut keine weiteren Auskünfte über den Cyber-Anrgiff geben. Fest steht jedoch, Tegut lasse sich auf keine Verhandlungen mit Kriminellen ein, betont Ammermann. (jaw)
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