Nach Hacker-Angriff: Tegut-Unternehmensdaten im Darknet veröffentlicht

Nach einem Hacker-Angriff musste Tegut alle IT-Systeme herunterfahren. Die Logistik läuft wieder im Normalbetrieb. Doch Daten wurden im Darknet veröffentlicht.
Update vom 21. Mai, 14:05 Uhr: Bei den im Darknet veröffentlichten Tegut-Informationen handele es sich zum aktuellen Zeitpunkt ausschließlich um unternehmensbezogene Daten und Firmeninterna, so Matthias Pusch von Tegut. Veröffentlicht wurden „zum Beispiel Unterlagen über Warenbewegungen der Logistik, interne Besprechungsnotizen und allgemeine Unternehmens-Richtlinien“, erklärt Pusch gegenüber 24RHEIN.
Nachdem Tegut Ende April Ziel eines Cyber-Angriffs wurde, gab das Unternehmen aus Fulda zu Beginn der Woche bekannt, dass die Hacker interne Daten erlangt hätten. Tegut-Kunden könnten allerdings beruhigt sein: „Zum aktuellen Zeitpunkt wurden keine Kundendaten veröffentlicht“, betont Pusch. Allerdings seien vereinzelt Mitarbeiter-Daten betroffen. „Die Kollegen wurden bereits gemäß Datenschutzgesetz individuell und persönlich informiert“, so Pusch weiter.
Von wem der Hacker-Angriff durchgeführt wurde und mit welcher Schadsoftware die Täter in das IT-System von Tegut gekommen seien, könne das Unternehmen derzeit nicht sagen. Die Informationen seien Teil der laufenden Ermittlungen, so Pusch auf 24RHEIN-Nachfrage. (jaw)
Nach Hacker-Angriff: Tegut-Unternehmensdaten im Darknet veröffentlicht
Update vom 18. Mai, 16:49 Uhr: Bei dem Cyber-Angriff, der Ende April auf den Supermarkt Tegut verübt wurde, haben die Hacker unternehmensbezogene Daten und Firmeninterna erlangt und diese im Darknet veröffentlicht. Das gab das Unternehmen am Dienstag in einer Mitteilung bekannt. Da die Daten aktuell noch ausgewertet werden, könne Tegut derzeit noch nicht sagen, um welche Informationen es sich konkret handelt.
Dennoch habe der Supermarkt Anhaltspunkte, dass sich die veröffentlichen Daten auf einen Unternehmensbereich beschränken lassen würden, allerdings auch mitarbeiterbezogene Informationen beinhalten würden. Zudem könne Tegut nicht ausschließen, dass die bislang unbekannten Täter weitere Unternehmensdaten besitzen.
„Wir leisten kriminellen Machenschaften keinen Vorschub und lassen uns auf keine Verhandlungen mit Kriminellen ein. Das hat nun dazu geführt, dass die Hacker Unternehmensdaten veröffentlicht haben. Wir sind uns gleichwohl unserer Verantwortung bewusst und unternehmen alles, um Kunden, Mitarbeiter und unsere Geschäftspartner zu schützen“, sagt Thomas Gutberlet, Tegut-Geschäftsführer. (jaw)
Nach Hacker-Angriff: Warenverfügbarkeit verbessert sich
Erstmeldung vom 12. Mai
Köln/Fulda – Gute Nachrichten: Der Supermarkt Tegut ist auf dem Weg hin zur Normalität und kann die Warenverfügbarkeit in den Filialen deutlich verbessern. Das Unternehmen Tegut wurde Ziel eines Cyber-Angriffs und hatte infolgedessen alle IT-Systeme nach einem Notfall-Plan „heruntergefahren“.
Dadurch waren einzelnen Filialen im Bereich Obst und Gemüse geringer ausgestattet und es kam punktuell zu leeren Regalen. Nun hat Tegut den Großteil der IT-Systeme wieder in Betrieb nehmen können.
Tegut | |
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Hauptsitz | Fulda |
Filialen | rund 280 Lebensmittelmärkten |
aktiv in | Hessen, Thüringen, Bayern und Baden-Württemberg, sowie Göttingen und Mainz |
Hacker-Angriff bei Tegut: IT-Netzwerk und Warenwirtschaft betroffen – das ist passiert
Bislang unbekannte Täter haben am Wochenende des 24. Aprils einen Cyber-Angriff auf das IT-Netzwerk des Supermarktes verübt. Daraufhin zog Tegut, der kürzlich den ersten To Go-Markt Quartier eröffnet hat, die Konsequenz und hat alle IT-Systeme vom Netz genommen. Da die Logistik im Normalfall automatisiert erfolgt, musste der Lebensmittelhändler auf manuelle Arbeitsprozesse umstellen.
Da die Filialen nur über die üblichen Bestellmengen beliefert werden konnten, warnte Tegut vor Warenengpässen. „In einzelnen Märkten hat man schon gesehen, dass der Nachschub fehlte und dass etwas nicht stimmte“, sagte Matthias Pusch gegenüber 24RHEIN.
IT-Netzwerk wieder hochgefahren: Warenverfügbarkeit wird sich deutlich verbessern
Auch fast ein Monat nach dem Cyber-Angriff gibt es bislang keine weiteren Erkenntnisse zum Täter. Daher arbeitet Tegut eng mit den Strafverfolgungsbehörden zusammenarbeiten, um die Ermittlungen zu den Hintergründen des Cyberangriffs zu unterstützen.
Dennoch gibt es positive Nachrichten: Da die systemgestützen Services wieder geordnet an den Start gebracht wurden, kann die Logistik nun in weiten Teilen wieder wie gewohnt arbeiten. Für die Kunden bedeutet das: Die Warenverfügbarkeit wird sich in den kommenden Tagen spürbar verbessern. Mit Blick auf die bevorstehenden Feiertage, könne es aber dennoch zu Regallücken kommen, so der Supermarkt, der den Mini-Shop Teo entwickelt hat.
Nach Hacker-Angriff: Supermarkt Tegut in weiten Teilen wieder im Normalbetrieb
Zusätzlich zur verbesserten Warenverfügbarkeit ist das Aktionsgeschäft bei Tegut wieder angelaufen. Auch Kunden-Anfragen können wieder beantwortet werden. „Unser oberstes Ziel ist es, die Warenverfügbarkeit wieder vollständig herzustellen. Hier sind wir insgesamt auf einem sehr guten Weg, bitten unsere Kunden aber gleichzeitig um Verständnis dafür, dass wir noch nicht bei 100 Prozent angelangt sind“, sagt Thomas Gutberlet, Geschäftsführer von Tegut.
In allen weiteren Unternehmensbereichen wurde in den vergangenen Wochen „nahezu rund um die Uhr gearbeitet“, so Gutberlet. „Die ersten Meilensteine sind geschafft, die Prozesse in der Logistik laufen wieder gut – jetzt gilt es, die Ware auch bedarfsgerecht in die Märkte zu bekommen. Wir arbeiten mit Hochdruck daran, um unseren Kunden wieder die Qualität anbieten zu können, die sie von Tegut gewöhnt sind“, ergänzt Gutberlet.
Wie lange die letzten Schritte noch dauern, lässt Tegut offen. Erst kürzlich kam es auch bei Edeka zu einer IT-Panne, sodass die Kunden am Morgen teilweise bis zu zwei Stunden vor der verschlossenen Tür standen. (jaw)
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