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49-Euro-Ticket: Ich habe bereits ein ÖPNV-Abo – was muss ich jetzt tun?

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Von: Mirjam Ratmann

Eigentlich sollte es schon im Januar kommen, nun startet das 49-Euro-Ticket zum 1. Mai. Doch was, wenn man bereits ein ÖPNV-Abo hat? So funktionert es.

Köln – Kaufen kann man es bereits seit Anfang April, doch gelten wird es erst ab dem 1. Mai: das langersehnte 49-Euro-Ticket, der Nachfolger des 9-Euro-Tickets. Damit kann man für 49 Euro mit Regional-Bahnen und Bussen durch ganz Deutschland fahren. Das Deutschlandticket, wie es offiziell genannt wird, kann nur im Monatsabo gekauft werden und verlängert sich automatisch um einen weiteren Monat, wenn man es nicht entsprechend kündigt.

Dabei haben viele Menschen, die den ÖPNV nutzen, bereits ein Abo bei einem lokalen Verkehrsbetrieb wie der KVB in Köln oder der Rheinbahn in Düsseldorf. Gerade in NRW, das als Bundesland als mit besonders vielen Pendlerinnen und Pendlern gilt: 2021 waren es 4,8 Millionen Menschen, die regelmäßig für die Arbeit innerhalb von NRW unterwegs waren.

Deutschlandticket: Regelungen für bestehende Abos nicht einheitlich

Ein digitales Deutschlandticket auf einem Handy
Einige Verkehrsbetriebe stellen Abos ab dem 1. Mai automatisch auf das Deutschlandticket um – doch nicht alle. © Wolfgang Maria Weber/imago

Wer bereits ein Abo hat, sollte sich direkt bei seinem jeweiligen Verkehrsbetrieb informieren, ob und wie es mit seinem Abo mit dem 49-Euro-Ticket ab dem 1. Mail weitergeht. Denn die Regelungen sind nicht einheitlich. So stellen beispielsweise die Rheinbahn in Düsseldorf oder die KVB in Köln alle Monatsabos, die teurer als das 49-Euro-Ticket sind, ab dem 1. Mai automatisch auf das Deutschlandticket um.

Bei den Abo-Fahrkarten, die günstiger als das Deutschlandticket sind, muss man sich direkt an die Verkehrsbetriebe wenden, und um eine Umstellung bitten.

Deutschlandticket bei der Rheinbahn und KVB: Automatische Umstellung

Bei der Rheinbahn musste man dem Wechsel bis Anfang April ausdrücklich über ein Online-Widerrufsformular widersprechen. Hat man nicht widersprochen, erhält man einen Deutschlandticket-Aufkleber, den man auf seine bisherige Abo-Karte draufkleben kann. Eine neue Deutschlandticket-Chipkarte sollen alle Kundinnen und Kunden bis Sommer 2023 erhalten, verspricht die Rheinbahn auf ihrer Website.

Die KVB hat ihre Kundinnen und Kunden wiederum Anfang des Jahres per Post über den automatischen Wechsel informiert. Im Sommer sollen die alle Abonnenten und Abonnentinnen eine neue Chipkarte erhalten.

Abo im ÖPNV: Wie funktioniert der Wechsel auf das 49-Euro-Ticket?

Wer bereits ein ÖPNV-Abo hat, informiert sich am besten direkt beim jeweiligen Verkehrsbetrieb, was mit seinem Ticket ab dem 1. Mai passiert.

Die Rheinbahn in Düsseldorf stellt alle Abos, die günstiger als 49 Euro sind, ab dem 1. Mai automatisch auf das Deutschlandticket um. Möchte man das nicht, muss man dem online widersprechen.

Die KVB in Köln stellt ihre teureren Abos ab dem 1. Mai ebenfalls automatisch auf das Deutschlandticket um. Darüber hat sie Kundinnen und Kunden im Februar per Post informiert.

Beim VRS und der SWB hatten Kundinnen und Kunden die Wahl: Sie wurden per Brief über das Deutschlandticket informiert und konnten dann wählen, ob sie ihr Abo behalten oder wechseln möchten.

Bei der Ruhrbahn in Essen muss man den Wechsel auf das Deutschlandticket online beantragen.

Die Bogestra in Bochum stellt ihre Abos ebenfalls automatisch auf das Deutschlandticket um.

49-Euro-Ticket: Bonn, Bochum und Essen mit unterschiedlichen Ansätzen

In Bonn und im Rhein-Sieg-Kreis wurden Abonnenten der VRS und der SWB Anfang des Jahres ebenfalls direkt angeschrieben und über beide Möglichkeiten informiert. Bei der VRS und den SWB konnten sich die Kundinnen und Kunden jedoch aktiv für oder gegen das Deutschlandticket entscheiden. „Je nachdem, welche Option gewünscht ist – Verbleib im bisherigen VRS-Abo oder Wechsel ins Deutschlandticket-Abo – die Verkehrsunternehmen im VRS werden sich um alle weiteren Schritte kümmern. Der Austausch der Chipkarte erfolgt nach Rückmeldung automatisch und ohne zusätzliche Kosten“, schrieb der Verkehrsbetrieb dazu auf seiner Website.

Das Deutschlandticket

Das 49-Euro oder Deutschlandticket kommt am 1. Mai. Bereits seit Anfang April kann man das Ticket jedoch kaufen: Entweder bei der Deutschen Bahn oder den regionalen Verkehrsbetrieben. Alternativ gibt es das Ticket auch in der DB-App oder den Apps der Verkehrsbetriebe zum Herunterladen.

Das Deutschland-Ticket soll in allen öffentlichen Nahverkehrsmitteln in Deutschland gelten, also im Bahn-Regionalverkehr, in Bussen, Straßenbahnen, U- und S-Bahnen. Es ist nicht erlaubt, mit dem Deutschlandticket Fernbusse und Fernzüge – wie ICEs, ECs und ICs – zu fahren.

Der offizielle Name „Deutschlandticket“ kommt daher, da der Preis, 49 Euro, wohl nicht dauerhaft bleiben wird. Die 49 Euro gelten lediglich als Einführungspreis. Bereits im kommenden Jahr soll der Preis steigen.

Das Deutschlandticket ist nur im Abonnement erhältlich. Das bedeutet: Schließt man einen Vertrag über das Deutschlandticket ab, verlängert sich dieses Abo automatisch jeden Monat um einen weiteren Monat. In den meisten Fällen kann man das Abo aber jeden Monat wieder kündigen. Auch ohne Handy ist das 49-Euro-Ticket in einigen Fällen erhältlich.

Ähnlich handhabte es auch die Ruhrbahn in Essen: Möchte man hier auf das Deutschlandticket umsteigen, muss man selbst aktiv werden und online über ein Formular eine Umstellung beantragen. Und die Bogestra in Bochum handhabt es wiederum so wie die Verkehrsbetriebe in Köln und Düsseldorf und stellt die Abos automatisch um. In den Apps der jeweiligen Verkehrsbetriebe sollte das 49-Euro-Ticket dann ebenfalls ab dem 1. Mai aufrufbar sein.

Jobticket kann durch 49-Euro-Ticket günstiger werden

Auch für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, die bereits ein Jobticket im Abo haben, kann sich das Deutschlandticket lohnen: Sobald Arbeitgeber mindestens 25 Prozent der Kosten des Jobtickets übernehmen, geben Bund und Länder nochmals einen Abschlag von fünf Prozent dazu.

Dadurch würden Arbeitnehmer 30 Prozent der Kosten des 49-Euro-Tickets sparen. Laut KVB würde das Ticket dann nur noch nur maximal 34,30 Euro pro Monat kosten. Fair und unabhängig informiert, was in Köln passiert – hier unseren kostenlosen 24RHEIN-Newsletter abonnieren.

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