Bis zu 30 Prozent Rabatt
Jobticket-Inhaber bekommen 49-Euro-Ticket deutlich günstiger
- VonOliver Schmitzschließen
Jobticket-Inhaber werden auch vom 49-Euro-Ticket profitieren. Für sie wird nicht nur das Nutzungsgebiet erweitert, sondern sie sparen noch mehr Geld.
Köln – Mit der Ankündigung des 49-Euro-Tickets war lange unklar, was das für viele Bahn-Pendler genau bedeutet. Denn ohne gesonderte Regelung würden lange nicht alle Jobticket-Inhaber vom neuen Deutschlandticket profitieren. Nun ist aber klar, dass sich das neue ÖPNV-Abo auch für sie bezahlt machen wird – und das gleich in mehrfacher Hinsicht.
Was passiert mit dem Jobticket, wenn das 49-Euro-Ticket kommt?
- Arbeitgeber können das Jobticket als Deutschlandticket zur Verfügung stellen
- Dadurch würde das 49-Euro-Ticket für Arbeitnehmer günstiger werden
- Erhältlich ist das 49-Euro-Ticket seit dem 3. April 2023; ab dem 1. Mai 2023 kann es dann genutzt werden.
49-Euro-Ticket kommt auch als Jobticket – und könnte sogar günstiger werden
Am 27. Januar haben Bund und Länder nicht nur das offizielle Startdatum für das 49-Euro-Ticket beschlossen, sondern auch für Klarheit unter Jobticket-Inhabern gesorgt. Ab Mai 2023 haben Arbeitgeber die Möglichkeit, ihren Beschäftigten das Deutschlandticket als Jobticket bereitzustellen, kündigte NRW-Verkehrsminister Oliver Krischer als Vorsitzender der Verkehrsministerkonferenz der Länder an. Somit könnten die entsprechenden Arbeitnehmer ebenfalls Busse und Bahnen in ganz Deutschland nutzen.
Sobald Arbeitgeber mindestens 25 Prozent der Kosten des Jobtickets übernehmen, geben Bund und Länder nochmals einen Abschlag von fünf Prozent dazu. Dadurch würden Arbeitnehmer 30 Prozent der Kosten des 49-Euro-Tickets sparen. Der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) sieht darin ein wichtiges Mittel, noch mehr Fahrgäste für den ÖPNV zu gewinnen. „Das Jobticket gehört im ÖPNV zu den am meisten verkauften Tickets, aktuell haben wir mehrere Millionen Abonnentinnen und Abonnenten in diesem Segment“, sagte VDV-Hauptgeschäftsführer Oliver Wolff der dpa. Alles, was das Deutschland-Ticket als Jobticket attraktiver mache, helfe.
Wie viel kostet ein Jobticket nach der Einführung des 49-Euro-Tickets?
Das hängt von der Höhe der Arbeitgeber-Beteiligung ab. Wenn die Unternehmen aber Gebrauch von der 25-Prozent-Regelung machen, müssten Arbeitnehmer für ihr Jobticket ab 1. Mai 2023 maximal 34,30 Euro im Monat zahlen. Damit ist es zwar nicht ganz so günstig wie das damalige 9-Euro-Ticket für Jobticket-Inhaber, aber billiger als für viele andere Menschen.
Die wichtigsten Fragen & Antworten zum 49-Euro-Ticket
Rund um das Deutschlandticket sind viele Dinge noch ziemlich unklar. 24RHEIN beantwortet die wichtigsten Fragen zum 49-Euro-Ticket.
49-Euro-Ticket: Ich habe ein Jobticket in Köln – was muss ich wissen?
Wer in Köln ein Jobticket hat und auf das Deutschlandticket wechseln möchte, muss zunächst einmal nichts unternehmen, erklärt die in Köln ansässige KVB. „Wir haben alle Arbeitgeber, die mit uns einen Vertrag zum Job- oder GroßkundenTicket haben, angeschrieben“, heißt es von den Kölner Verkehrsbetrieben. Jedes Unternehmen bzw. jeder Arbeitgeber hat die Möglichkeiten:
- Den bisherigen Vertrag zum VRS-Job- oder GroßkundenTicket unverändert fortzuführen
- Für seiner Mitarbeitenden das Deutschlandticket zum Preis von je 49 Euro monatlich zu beziehen
- Für seiner Mitarbeitenden das Deutschlandticket als JobTicket zum Preis von je 46,55 Euro monatlich zu beziehen, sofern er sich an den Kosten jedes Deutschlandtickets mit mindestens 25 Prozent (12,25 Euro) monatlich beteiligt. Den Ticketnutzer kostet das Ticket dann nur max. 34,30 Euro pro Monat.
„Das neue Angebot wird bei der KVB wie die bisherigen Abonnements auf der Chipkarte erhältlich sein. Alle anderen Ticketangebote bleiben auch bei einer Einführung des neuen Deutschlandtickets zunächst erhalten“, so die KVB.
49-Euro-Ticket auch Jobticket? Was bei der Rheinbahn in Düsseldorf beachtet werden muss
Auch bei der Rheinbahn in Düsseldorf ist das 49-Euro-Ticket künftig erhältlich – besonders viele Informationen dazu gibt es allerdings noch nicht. Auf die Frage, ob das bestehende Abonnement gekündigt werden müsse, um das Deutschlandticket nutzen zu können, schreibt das Verkehrsunternehmen: „Nein. Wir kümmern uns um alles und werden rechtzeitig informieren.“ Man stehe zudem mit Ansprechpartnern in den Unternehmen in Kontakt.
49-Euro-Ticket als Jobticket nutzen – was bei der SWB in Bonn gilt
Auch die SWB Bonn in der ehemaligen Bundeshauptstadt Bonn bereiten sich auf die Einführung des 49-Euro-Tickets vor. Ebenso wie in Düsseldorf kommt auf Bürgerinnen und Bürger kein großartiger Umtausch-Stress zu. „Nein, Sie brauchen nichts zu unternehmen“, heißt es von den Stadtwerken.
„Ab dem Startzeitpunkt des Deutschlandtickets werden für eine Übergangszeit alle heute teureren SWB Bus und Bahn-Abos bei 49 Euro preislich gedeckelt. Außerdem werden dann auch unsere Abos deutschlandweit gültig sein“, erklären sie weiter. Grundsätzlich sollen danach wie bei der KVB den Arbeitgebern folgende Modelle angeboten werden:
- Den bisherigen Vertrag zum Job- oder GroßkundenTicket unverändert fortführen
- Das Deutschlandticket zum Preis von je 46,55 Euro monatlich pro Mitarbeitenden zu beziehen, sofern man sich an den Kosten jedes Deutschlandtickets mit mindestens 12,25 Euro monatlich beteiligt
49-Euro-Ticket als Jobticket kaufen – was in Westfalen gilt
Auch in Westfalen wird es das 49-Euro-Ticket als Jobticket geben. „Die Fahrgäste in Westfalen-Lippe können bei ihren Unternehmen vor Ort online, per App und im Kundezentrum ihr Deutschlandticket erwerben“, sagte Dr. Oliver Mietzsch, Geschäftsführer der WestfalenTarif GmbH. (os mit dpa und AFP) Fair und unabhängig informiert, was in Köln, Düsseldorf und NRW passiert – hier unseren kostenlosen 24RHEIN-Newsletter abonnieren.
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