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Semestertickets sollen bald günstiger als 49-Euro-Ticket werden

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Von: Oliver Schmitz

Zum Start des 49-Euro-Tickets müssen auch viele Studierende den vollen Preis bezahlen. Doch die NRW-Regierung will das ändern – und zwar bundesweit.

Köln – Das 49-Euro-Ticket hat massive Auswirkungen auf die Tarifstrukturen des ÖPNV in ganz Deutschland. Nicht nur wird die Leistung vieler Abo-Inhaber erweitert, sondern auch der Preis teilweise radikal gesenkt. Einige Gruppen profitieren, weil sie weniger als 49 Euro für das Deutschlandticket werden zahlen müssen. Aktuell blicken viele Studierende dabei noch in die Röhre. Doch nach Plänen der NRW-Landesregierung sollen diese in Zukunft ebenfalls Sonderrabatte erhalten.

49-Euro-Ticket: NRW-Landesregierung will es Studierenden bundesweit günstiger anbieten

Junge Frau nutzt einen Ticket-Automat an einem Bahnhof.
Studierende könnten vom 49-Euro-Ticket langfristig doppelt profitieren. © Westend61/Imago

Nicht nur im Bund, sondern auch auf Landesebene beschäftigt das Deutschlandticket derzeit die Politik. So war das neue ÖPNV-Abo am Mittwoch (15. März) auch im Wissenschaftsausschuss im NRW-Landtag Thema. Auf Anfrage der SPD-Fraktion wurden dabei die konkreten Auswirkungen für das NRW-Semesterticket besprochen. Dabei hat auch die NRW-Landesregierung in einem entsprechenden Bericht Stellung bezogen. Darin schreibt der zuständige NRW-Verkehrsminister Oliver Krischer: „Perspektivisch soll den Studierenden der Zugang zum Deutschlandticket günstiger als zum Standardpreis ermöglicht werden“.

Sollte es tatsächlich dazu kommen, hätte das Auswirkungen für Studierende in ganz Deutschland. Denn laut dem Grünen-Politiker sei das konkrete Ziel, ein „bundesweit einheitliches Solidarmodell für Studierendentickets“ zu schaffen. Darauf hatten sich die Verkehrsminister aller Bundesländer auf einer Konferenz am 27. Januar 2023 geeinigt. Die Politik möchte laut Krischer nun den Verantwortlichen (Studierendenwerke, ASten, Hochschulen) ein solches Modell anbieten. Zuletzt hatte die NRW-Landesregierung auch einen 49-Euro-Ticket-Rabatt für Schüler, Azubis und Sozialticket-Nutzer angestoßen. Bundesweit hat man sich zudem bereits darauf geeinigt, dass Jobtickets durch das 49-Euro-Ticket günstiger angeboten werden sollen.

49-Euro-Ticket: Semesterticket-Rabatt kommt nicht zum Start, dafür Zwischenlösung

In dem Bericht der NRW-Landesregierung gab es aber auch einen leichten Dämpfer für Studierende: Aktuell ist noch völlig unklar, wann der Semesterticket-Rabett für das 49-Euro-Ticket kommen könnte. Laut NRW-Verkehrsminister Krischer sei dies „bis zum Start des Deutschlandtickets nicht zu schaffen“. Derzeit gäbe es auch noch keinen konkreten Zeitplan für die Verhandlungen des bundesweiten solidarischen Semestertickets.

Die wichtigsten Fragen & Antworten zum 49-Euro-Ticket

Beim Deutschlandticket gibt es viel zu beachten: Hier beantworten wir die wichtigsten Fragen zum 49-Euro-Ticket.

Damit Studierende nicht doppelt belastet werden, soll es übergangsweise aber ein sogenanntes „Upgrade-Modell“ geben. Mit diesem können Studentinnen und Studenten freiwillig ihr Semesterticket um die Leistungen des 49-Euro-Tickets erweitern. Dies geht, indem sie beim jeweiligen Verkehrsunternehmen ein Zusatzticket kaufen. Die Höhe beträgt jeweils den Differenzbetrag, womit Studierende auch genau 49 Euro im Monat zahlen würde. Zwar sind die Verkehrsunternehmen nicht verpflichtet, dieses anzubieten, die NRW-Landesregierung geht aber von einem „weitgehend flächendeckenden Angebot“ für NRW aus. (os) Fair und unabhängig informiert, was in Köln, Düsseldorf und NRW passiert – hier unseren kostenlosen 24RHEIN-Newsletter abonnieren.

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