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Bahnhof Köln-Deutz: Verbindungen, Shops, Anfahrt – was Sie über den Bahnhof an der Kölner Messe wissen müssen

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Der Bahnhof Köln Messe/Deutz
Der Bahnhof Köln-Deutz ist der zweite bedeutende Fernbahnhof Kölns © picture alliance / dpa | Oliver Berg

Der Bahnhof Köln-Deutz mit seinem markanten Eingangsgebäude ist fester Bestandteil des rechtsrheinischen Stadtviertels Deutz. Große Bedeutung hat er für den Messeverkehr, da er direkt neben dem Gelände der Kölner Messe liegt.

Köln – Für Besucher der Messe Köln ist der Bahnhof Köln-Deutz das Tor zur Stadt. Eine deutliche Aufwertung erfuhr er durch den Neubau der Lanxess Arena und des Stadthauses in direkter Nachbarschaft. Der 2014 umgestaltete Ottoplatz vor dem Bahnhof wurde mit dem Deutschen Landschaftsarchitektur-Preis 2017 ausgezeichnet.

Bahnhof Köln-Deutz: Die ersten Jahre

Der heutige Bahnhof Köln-Deutz entstand noch vor dem späteren Hauptbahnhof. Die Köln-Mindener Eisenbahngesellschaft ließ ihn 1845 als Kopfbahnhof für die Strecke nach Düsseldorf anlegen. Zugleich hoffte man auf eine Brücke oder Fähre, die an dieser Stelle den Anschluss ans linksrheinische Ufer und den Bahnhof Trankgasse herstellen sollte. Von dort fuhren Züge nach Aachen und Antwerpen.

Die neue Dombrücke wurde 1859 gemeinsam mit dem Centralbahnhof neben dem Kölner Dom eröffnet. Ihre Bedeutung war immens: Sie war die erste feste Steinbrücke über den Rhein seit der römischen Brücke im 4. Jahrhundert. Ihr Aussehen und die verschließbaren Eisentore an den Enden brachten ihr den Namen Muusfall (Mausefalle) ein. Von Dampfloks gezogene Eisenbahnen im Fernverkehr konnten nun den Rhein zwischen dem Bahnhof Köln-Deutz und dem Centralbahnhof überqueren. Die Züge des Nahverkehrs endeten nach wie vor an den Kopfbahnhofgleisen.

Der Bahnhof Köln-Deutz nimmt Gestalt an

Mit dem Wachstum des Centralbahnhofs, der sich schon bald Hauptbahnhof nannte, verlor der Bahnhof Köln-Deutz an Bedeutung. Gemeinsam mit dem benachbarten Rangier- und Abstellbahnhof Deutzerfeld wurde er vor allem für den Güterverkehr genutzt. Erst zu Beginn des 20. Jahrhunderts kam es zu größeren Veränderungen. Die alte zweigleisige Dombrücke wurde 1911 durch die viergleisige Hohenzollernbrücke ersetzt. Der Bahnhof Deutzerfeld wurde nach Osten verlegt. Auf seinem Gebiet entstand später die Koelnmesse.

Der Bahnhof Köln-Deutz erhielt 1913 seine heutige Form. Der Architekt Hugo Röttcher entwarf das Empfangsgebäude mit seiner beeindruckenden Kuppel. Eine Rundbogenhalle überspannte die Gleise. Außerdem wurde der Bahnhof zu einem Turmbahnhof umgestaltet: Unterhalb der in Ost-West-Richtung verlaufenden Gleise wurden die in Nord-Süd-Richtung verlaufenden Gleise als „Deutz-Tief“ angelegt.

Der Bahnhof Köln-Deutz heute

Im Zweiten Weltkrieg wurde der Bahnhof Köln-Deutz weitgehend zerstört. Anders als beim Hauptbahnhof beschloss die Stadt Köln jedoch einen originalgetreuen Wiederaufbau nach den Plänen von Hugo Röttcher. Das Empfangsgebäude steht seither unter Denkmalschutz. Auf eine neue Rundbogenhalle wurde aus Kostengründen verzichtet.

Ab 1988 wurden die Gleise von „Deutz-Tief“ zu Haltestellen für ICE-Züge auf der neuen Schnellstrecke Köln–Frankfurt ausgebaut. Eine umfassende Modernisierung des gesamten Bahnhofs erfolgte 2001. Die Messegesellschaft Koelnmesse legte zugleich einen neuen Südeingang zum Messegelände direkt gegenüber dem Bahnhof an. Seither trägt der Bahnhof den offiziellen Namen Köln Messe/Deutz.

2009 verlieh der Kölner Verkehrsverein dem Bahnhof Köln-Deutz bzw. der Deutschen Bahn den Schmähpreis „Saure Zitrone“. Dieser wird für Bauten vergeben, die das Kölner Stadtbild besonders verschandeln. Immerhin führte dies zur gewünschten Wirkung: In den folgenden Jahren wurde der Bahnhof saniert und der Bahnhofsvorplatz Ottoplatz umfassend neu gestaltet.

Bahnhof Köln-Deutz und die Messe Köln

Köln war schon im Mittelalter eine bedeutende Messestadt. 1914 fand am Deutzer Ufer die Kölner Werkbundausstellung statt, an deren Stelle anschließend feste Bauten für zukünftige Messen errichtet wurden. In den folgenden Jahren wurde das Messegelände ausgebaut und reichte bis an den Bahnhof Köln-Deutz heran.

In die denkmalgeschützten Rheinhallen zog 2010 der Fernsehsender RTL ein, dessen Logo seither am Messeturm prangt. Weitere Umgestaltungen in direkter Nähe des Bahnhofs waren der neue Rheinboulevard und das „KölnTriangle“ genannte Hochhaus mit Panoramablick. Die große wirtschaftliche Bedeutung der Messe Köln und die Umwandlung der näheren Umgebung in ein modernes Geschäftsviertel hat dem Bahnhof Köln-Deutz in den letzten Jahren zu neuer Bedeutung verholfen.

Bahnhof Köln-Deutz: Verbindungen

Aktuell halten sechs ICEs und ICs im Fernverkehr der Deutschen Bahn im Bahnhof Köln-Deutz (tief):

Nur zwei dieser Verbindungen (ICE31 und IC55) halten dazu auch am Hauptbahnhof. Interessant für Messebesucher ist vor allem der stündlich verkehrende ICE41, der den Bahnhof Köln-Deutz direkt mit dem Flughafen Frankfurt verbindet.

Im Nahverkehr werden folgende Verbindungen angeboten:

Hinweis zur Barrierefreiheit

In den letzten Jahren kam wiederholt Kritik an der Deutschen Bahn auf, weil der Bahnhof Köln-Deutz bis heute nicht barrierefrei ist. Stufenfreie Zugänge gibt es bislang nur an den beiden Gleisen des Tiefbahnhofs für den Fernverkehr (Gleis 11 und 12) und an den beiden Gleisen der S-Bahn (9 und 10). Die Deutsche Bahn empfiehlt Personen, die in ihrer Mobilität eingeschränkt sind, die Anreise mit der S-Bahn oder die Fahrt mit den Regionalbahnen zum Hauptbahnhof.

Bahnhof Köln-Deutz: Lage und Anfahrt

Der Bahnhof Köln-Deutz liegt dem Hauptbahnhof und dem Kölner Dom direkt gegenüber am rechten Rheinufer. Aufgrund seiner Lage wird er vor allem von Besuchern der Koelnmesse, der Lanxess Arena und des Stadthauses genutzt.

Mit dem Auto erfolgt die Anfahrt aus der Innenstadt über die Deutzer Brücke. Aus östlichen und südlichen Stadtteilen von Köln führt die Östliche Zubringerstraße als Verlängerung der Autobahn A 559 ab Kreuz Gremberg zum Bahnhof Köln-Deutz. Haltemöglichkeiten zum Absetzen von Bahnreisenden befinden sich direkt vor dem Ottoplatz.

Zur Anreise mit dem ÖPNV stehen vier Straßenbahnlinien und sieben Buslinien der KVB zur Verfügung. Die Straßenbahnlinien 1 und 7 halten unterirdisch an der Haltestelle Köln Messe/Deutz, die Linien 3 und 4 oberirdisch an der Haltestelle Bf. Deutz/Lanxess Arena.

Bahnhof Köln-Deutz: Parken

Der Bahnhof Köln-Deutz selbst besitzt lediglich einen winzigen Parkplatz neben dem Ottoplatz. Zum längeren Parken empfiehlt sich der ampido Parkplatz Köln Messe/Deutz gegenüber den Rheinhallen am Charles-de-Gaulle-Platz. Eine Stunde Parken kostet 1 Euro. Alternativ befindet sich das große Parkhaus der Lanxess Arena nur wenige Gehminuten entfernt.

Bahnhof Köln-Deutz: Gastronomie und Shopping

Gastronomie und Shopping gestalten sich im Bahnhof Köln-Deutz eher bescheiden. Im Empfangsgebäude gibt es nur einige wenige Einrichtungen:

Dazu besteht ein direkter Durchgang zum Deutzer Brauhaus, einem gemütlichen Lokal, das rheinische Küche serviert. In den Sommermonaten ist die große Terrasse geöffnet. In der Constantinstraße zwischen der Straßenbahnhaltestelle Bf. Deutz/Lanxess Arena und dem Eingangsgebäude am Ottoplatz sind einige Restaurants angesiedelt.

Bahnhof Köln-Deutz: Besonderheiten

Der Ottoplatz vor dem Bahnhof Köln-Deutz wurde nach Nikolaus Otto benannt, dem Erfinder des ersten Verbrennungsmotors. Ein Denkmal mit dem Nachbau des ersten Ottomotors steht vor dem Empfangsgebäude des Bahnhofs. Seit der preisgekrönten Umgestaltung des Bahnhofsvorplatzes lädt dieser wieder zum Verweilen ein.

Im Nationalsozialismus wurden über den Deutzer Bahnhof fast alle in Köln lebenden Juden transportiert. Die Messehallen dienten als Sammellager. 1993 wurde ein Mahnmal des Kölner Bildhauers Wolfgang Reuter an den alten Rheinhallen errichtet.

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