Zahlreiche Züge fahren auch nach Bahnstreik-Ende nicht – welche Alternativen es gibt
Am heutigen Freitag (21. April) wurde die Deutsche Bahn bestreikt. Zahlreiche Züge fallen auch nach Streikende weiterhin aus.
Köln – Nachdem die Gewerkschaft Verdi im Februar und März dieses Jahres bereits in vielen Städten in NRW zum Bahn-Streik aufgerufen hat, kam es am heutigeen Freitag (21. April) zur nächsten Arbeitsniederlegung in NRW: Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) rief für Freitag, 21. April 2023, zum Streik bei der Bahn auf.
► Gegen 11 Uhr rollte der Verkehr bei den S-, RE- und RB-Bahnen wieder an, laut zuginfo.nrw ist jedoch bis 19 Uhr weiterhin mit Beeinträchtigungen zu rechnen.
► Der Fernverkehr ruhte nach Angaben der Bahn bis 13 Uhr, rollt inzwischen aber ebenfalls wieder an.
►„Nach dem Streik der EVG normalisiert sich der Fern- und Nahverkehr der DB schrittweise. Es kommt heute noch zu Beeinträchtigungen“, erklärt die Bahn (Stand: 15:35 Uhr).
Alle Infos zum Bahnstreik am Freitag, 21. April: Welche Züge in NRW sind vom Streik betroffen?
Streik bei der Bahn | |
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Beginn | Ende |
Freitag, 21. April, 3 Uhr | Freitag, 21. April, 11 Uhr |
Betroffen vom Streik-Aufruf waren S-Bahnen, Regionalbahnen und auch der Fernverkehr der Deutschen Bahn. Die Mitarbeiter legten am Freitag von 3 Uhr bis 11 Uhr ihre Arbeit nieder. „Der DB-Nahverkehr fällt vormittags weitestgehend aus“, erklärt die Bahn. Der Fernverkehr der Bahn wird bis 13 Uhr eingestellt, teilt das Unternehmen mit. Auch, wer mit dem Flugzeug verreisen will, hat aktuell schlechte Karten: An zwei NRW-Flughäfen wird derzeit ebenfalls gestreikt.
Bahnstreik am 21. April in NRW – folgende Bahnen fallen definitiv aus

Was bei vielen Menschen die Frage aufwirft, wie sie an diesem Tag zur Arbeit kommen oder ihre Termine einhalten können. Denn betroffen von dem Warnstreik am Freitag, den 21. April sind in NRW sämtliche Bahnen der Deutschen Bahn und vor allem im Fernverkehr.
- alle S-Bahnen
- Regionalbahnen wie RE und RB
- Fernverkehrszüge wie EC, IC und ICE
Trotz Bahnstreik am 21. April – welche Bahnen in NRW trotzdem fahren
In Köln können Fahrgäste beispielsweise trotz Streik auf die KVB ausweichen und so möglicherweise aus dem Umland doch nach Köln pendeln. Volle Bahnen sollten an diesem Tag allerdings definitiv einkalkuliert werden. Unter anderem folgende Nahverkehrsunternehmen (ÖPNV) in NRW sollen am Streiktag ohne Einschränkungen betrieben werden:
- Köln: Bahnen der KVB fahren regulär.
- Düsseldorf: Bahnen der Rheinbahn fahren regulär.
- Bonn: Bahnen der SWB fahren regulär.
- Duisburg: Bahnen der DVG fahren regulär.
- Essen: Bahnen der Ruhrbahn fahren regulär.
- Dortmund: Bahnen der Dortmunder Stadtwerke fahren regulär.
Welche Züge fahren trotz Streik trotzdem? Ausfälle dennoch möglich
Eine Ausnahme gibt es für Züge, die von National Express betrieben werden, da die Mitarbeiter am Freitag nicht zum Streik aufgerufen sind. „Da es jedoch in den Stellwerken zu Streiks kommen kann, muss auf den von National Express bedienten Linien RE 1 (RRX), RE 4, RE 5 (RRX), RE 6 (RRX), RE 7, RE 11 (RRX) und RB 48 mit Ausfällen gerechnet werden“, heißt es bei zuginfo.nrw. Für den Zeitraum zwischen 5 und 14 Uhr wurde auf zahlreichen Linien ein sogenannter Busnotverkehr eingerichtet.
- RE1 (RRX): Für die Strecke zwischen Aachen Hbf und Köln Hbf wird ein Busnotverkehr der Firma Vias eingerichtet.
- RE1 (RRX): Für die Strecke zwischen Köln Hbf und Düsseldorf Hbf wird ein Busnotverkehr der Firma Univers-Reisen eingerichtet.
- RE1 (RRX): Für die Strecke zwischen Essen Hbf und Dortmund Hbf wird ein Busnotverkehr der Firma Faltraco eingerichtet.
- RE4: Für die Strecke Düsseldorf Hbf und Wuppertal Hbf wird ein Busnotverkehr der Firma Hanrath -Reisen eingerichtet.
- RE5 (RRX): Für die Strecke zwischen Köln Hbf und Düsseldorf Hbf wird ein Busnotverkehr der Firma Univers-Reisen eingerichtet.
- RE 5 (RRX): Für die Strecke zwischen Bonn Hbf und Köln Hbf wird ein Busnotverkehr der Firma Univers-Reisen eingerichtet.
- RE6 (RRX): Für die Strecke Krefeld Hbf und Neuss Hbf wird ein Busnotverkehr der Firma Hanrath -Reisen eingerichtet.
- RE 6 (RRX): Für die Strecke zwischen Essen Hbf und Dortmund Hbf wird ein Busnotverkehr der Firma Faltraco eingerichtet.
- RE7: Für die Strecke Krefeld Hbf und Neuss Hbf wird ein Busnotverkehr der Firma Hanrath -Reisen eingerichtet
- RE 7: Für die Strecke zwischen Köln Hbf und Wuppertal wird ein Busnotverkehr der Firma Univers-Reisen eingerichtet.
- RE 7: Für die Strecke zwischen Hamm Hbf und Wuppertal wird ein Busnotverkehr der Firma Haniqi Reisen eingerichtet.
- RE11 (RRX): Für die Strecke zwischen Paderborn Hbf und Kassel-Wilhelmshöhe wird ein Busnotverkehr der Firma Bernie -Reisen eingerichtet.
- RB 48: Für die Strecke zwischen Bonn Hbf und Köln Hbf wird ein Busnotverkehr der Firma Univers-Reisen eingerichtet.
- RB48: Für die Strecke zwischen Köln Hbf und Wuppertal wird ein Busnotverkehr der Firma Univers-Reisen eingerichtet.
- S3: Schienenersatzverkehr zwischen Essen Hbf und Hattingen (Ruhr)
S6: Schienenersatzverkehr zwischen Essen Hbf und Düsseldorf-Unterrath
S9: Notverkehr mit 4 Bussen zwischen Essen Hbf und Wuppertal-Vohwinkel - S11: Schienenersatzverkehr zwischen Köln Hbf und Neuss Hbf eingerichtet.
- Alle Angaben ohne Gewähr; Stand: 20. April, 15:45 Uhr, Quelle: zuginfo.nrw
Transdev scheitert mit einstweiliger Verfügung gegen Streik
Das Bahnunternehmen Transdev ist indes vor dem Frankfurter Arbeitsgericht mit dem Versuch gescheitert, den anstehenden Warnstreik im Schienenverkehr per einstweiliger Verfügung zu verhindern. Die von den Firmen Trans Regio Deutsche Regionalbahn GmbH und Bayerische Oberlandbahn GmbH eingeleiteten Verfügungsverfahren seien zurückgewiesen worden, teilte das Gericht am Donnerstagabend der Deutschen Presse-Agentur mit. Beide Firmen gehören zur Transdev-Unternehmensgruppe.
Transdev kritisiert den für Freitag angekündigten Warnstreik als unverhältnismäßig. „Wir haben bereits zweimal verhandelt und jeweils aus unserer Sicht akzeptable Angebote vorgelegt. Deshalb fordern wir die EVG auf, an den Verhandlungstisch zurückzukehren und auf diesem Weg das Thema zu lösen und nicht mit Warnstreiks die Fahrgäste zu verärgern“, teilte das Unternehmen mit.
Auch Trans Regio von Streik bei Deutscher Bahn betroffen – Betreiber der Mittelrheinbahn
Gute Nachrichten für Reisende gibt es derweil von Trans Regio. Zu früh freuen sollten sich Pendler allerdings nicht. „Trans Regio ist kein Tarifpartner der EVG und wird nicht bestreikt. Nach den Erfahrungen vom vorherigen Streik am 27. März kann allerdings eine Betriebseinstellung in dieser Zeitspanne auch bei uns nicht ausgeschlossen werden, denn der Streik bei der Deutschen Bahn betrifft sehr wahrscheinlich auch den Infrastrukturbetreiber DB-Netz und kann dementsprechend Auswirkungen auf den Betrieb der MittelrheinBahn haben“, teilt das Unternehmen mit.
Trans Regio betreibt die Mittelrheinbahn (MRB), die zwischen Mainz in Rheinland-Pfalz und dem Flughafen Köln/Bonn verkehrt. Sie durchquert unter anderem Bonn, Koblenz und Remagen.
Streik bei der Deutschen Bahn: Auch Flugverkehr wird eingestellt
Auch Fluggäste werden es in den kommenden Tagen schwer haben. Die Gewerkschaft Verdi hat für Donnerstag (20. April) und Freitag (21. April) Warnstreiks an zwei Flughäfen in NRW aufgerufen: am Flughafen Köln/Bonn und am Airport Düsseldorf. Beschäftigte im Luftsicherheitsbereich, die in der Fluggastkontrolle, der Personal- und Warenkontrolle und in Servicebereichen werden ganztägig ihre Arbeit niederlegen. Passagiere werden gebeten, sich vor ihrer Reise bei dem Reiseveranstalter oder der Airline zu informieren. (mo) Fair und unabhängig informiert, was in Köln passiert – hier unseren kostenlosen 24RHEIN-Newsletter abonnieren.