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Bußgeld in den Niederlanden hart erhöht – Falschparken kostet 110 €

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Von: Jonah Reule

Ein Verkehrsschild weißt in den Niederlanden auf die unterschiedlichen Tempolimits hin
In den Niederlanden gelten andere Tempolimits als in Deutschland (Archivfoto). © YAY Images/Imago

In den Niederlanden gilt ein neuer Bußgeldkatalog für Autofahrer. Allein das Falschparken kostet nun mindestens 110 Euro Strafe.

Köln – Die Niederlande sind ein beliebtes Ausflugsziel der Deutschen. Je nachdem, wo man wohnt, kann man das Nachbarland von NRW aus bereits innerhalb von einer Stunde erreichen. Wenn man sich nicht an die Verkehrsregeln hält, kann ein Ausflug nach Holland allerdings richtig teuer werden. Denn in den Niederlanden gilt seit dem 1. März ein neuer Bußgeldkatalog. Die Folge für Autofahrer: deutlich höhere Bußgelder. Allein das Falschparken kostet nun mindestens 110 Euro. Welche Regeln auf den Straßen Hollands gelten und was Autofahrer sonst alles zu den Bußgeldern in Holland wissen müssen.

Holland führt neuen Bußgeldkatalog ein: Es drohen viel höhere Strafen

Wer sich in den Niederlanden einen Verstoß gegen die Verkehrsregeln leistet, muss laut dem ADAC seit dem 1. März 2023 rund zehn Prozent mehr Strafe bezahlen, als noch im alten Bußgeldkatalog vorgesehen. So kostet eine Geschwindigkeitsübertretung von 20 km/h auf einer niederländischen Autobahn nun 196 Euro. Zuvor mussten Autofahrer dafür noch 181 Euro Strafe zahlen.

Innerhalb geschlossener Ortschaften werden jetzt sogar 219 Euro Strafe für zu schnelles Fahren fällig. Besonders hart gehen die Behörden in Holland gegen Autofahrer mit Handy am Steuer vor. Hierfür werden laut dem Mobilitätsmagazin von bussgeldkatalog.org nun 380 Euro Strafe fällig.

Höhere Bußgelder in den Niederlanden: So teuer ist es

Im Vergleich zu Deutschland werden in den Niederlanden Verstöße gegen die Verkehrsregeln in den meisten Fällen um ein Vielfaches härter bestraft. Während in Deutschland das Missachten einer roten Ampel mit einer Strafe von nur 118,50 Euro Bußgeld und einem Punkt in Flensburg bestraft wird, werden in den Niederlanden mindestens 280 Euro Bußgeld fällig. Weitere Vergehen und ihre Strafen in der Übersicht:

Holland: Falschparker zahlen mindestens 110 Euro Strafe

Auch Falschparker müssen sich in den Niederlanden auf härtere Sanktionen einstellen. Denn hierfür werden seit März mindestens 110 Euro Bußgeld fällig. Wer ein unnötiges Bußgeld vermeiden will, sollte in den Niederlanden verstärkt auf Parkuhren in der Nähe von Parkplätzen achten. Diese finden sich laut bussgeldkatalog.org vor allem in Großstädten wie Amsterdam, Den Haag und Rotterdam. Besonders ist dabei, dass für viele Parkuhren eine spezielle Zahlkarte gebraucht wird. Diese kann man in verschiedenen Geschäften kaufen.

Autofahren in Holland: Nach Alkoholkonsum nicht hinters Steuer setzen

Etwas geringer als in Deutschland fallen in den Niederlanden dagegen die Bußgelder für Fahren unter Alkohol- und Drogeneinfluss aus. In Deutschland wird das Fahren unter Alkohol oder Drogen sogar mit einer Strafe von 528,50 Euro Bußgeld, 2 Punkten in Flensburg und einem Monat Fahrverbot sanktioniert. In den Niederlanden müssen Fahrer ab einem Alkoholgehalt von 0,5 Promille 300 Euro Strafe zahlen, ebenso für das Fahren unter Drogeneinfluss. Bei Fahranfängern, die ihren Führerschein weniger als fünf Jahre lang besitzen, liegt die Alkoholgrenze in den Niederlanden laut Bußgeldkatalog bei 0,2 Promille. Auch das Verweigern eines Alkoholtests wird teuer. 1500 Euro Strafe sieht der niederländische Bußgeldkatalog dafür nun vor. In extremen Fällen kann es für das Verweigern eines Alkohol- oder Drogentests sogar eine Haftstrafe von drei Monaten geben. Grundsätzlich gilt: Hier wie dort sollte man sich besser gar nicht hinters Steuer setzen, wenn man Alkohol getrunken hat.

Übrigens: Auch beim Kauf von Getränkedosen gibt es in den Niederlanden Änderungen. Denn seit dem 1. April gilt in Holland ein Dosenpfand von 15 Cent pro Dose.

Bei einem Unfall muss ein spezielles Formular ausgefüllt werden

Kommt es zu einem Unfall mit einem anderen Verkehrsteilnehmer, so muss in den Niederlanden laut ADAC ein Unfallformular von allen beteiligten Parteien ausgefüllt werden. Bei kleinen Unfällen, wie Blechschäden, muss die Polizei nicht unbedingt gerufen werden. Im Unfallformular müssen Kennzeichen, Name und Anschrift, sowie die Haftpflichtversicherung und Versicherungsnummer der Beteiligten notiert werden. Schriftstücke, die nicht zu verstehen sind, sollten laut ADAC nicht unterschrieben werden.

Bußgeldstrafen können auch in Deutschland vollstreckt werden

Wer sich einen Verstoß gegen die Verkehrsregeln in den Niederlanden geleistet hat und nicht direkt vor Ort bestraft wird, muss mit einem Nachspiel rechnen. Denn die Bußgelder können auch in Deutschland vollstreckt werden, so der ADAC. Wer einen Bußgeldbescheid erhält, sollte außerdem die dafür gesetzte Frist einhalten. Wird diese nicht eingehalten, erhöht sich der Betrag um 50 Prozent. Beim zweiten Mal sogar um 100 Prozent.

Verkehrsregeln in den Niederlanden: So schnell dürfen Autofahrer fahren

Auch die zugelassenen Höchstgeschwindigkeiten unterscheiden sich in den Niederlanden von denen in Deutschland.

Auf niederländischen Autobahnen variieren die Geschwindigkeiten von 100 km/h am Tag bis zu 120 beziehungsweise 130 km/h in der Nacht. Außerhalb von Städten darf gilt anders als in Deutschland Tempo 80. (jr) Fair und unabhängig informiert, was in NRW und Deutschland passiert – hier unseren kostenlosen 24RHEIN-Newsletter abonnieren.

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