Condor: Was Sie über Flugplan, Check-in, Handgepäck, Erstattung und Corona wissen müssen

Seit 1955 ist der Condor Flugdienst aktiv, viele Jahre als Partner-Airline von Thomas Cook. Auch nach dessen Insolvenz im September 2019 geht der Betrieb weiter. Condor agiert insbesondere als Ferienflieger. Die Basis befindet sich auf dem Flughafen Frankfurt.
- Jährlich besteigen rund acht Millionen Passagiere einen Flieger der Airline Condor.
- Die Fluggesellschaft bedient acht deutsche Flughäfen und steuert selbst sowie via Partner-Gesellschaften über 100 Ziele weltweit an.
- Insgesamt 58 Flugzeuge sind für Condor im Einsatz.
Neu-Isenburg – Die Fluggesellschaft Condor hat eine bewegte Geschichte hinter sich. Verkaufspläne und Fusionen wurden häufig diskutiert. Zuletzt war die Airline im Rahmen der Insolvenz des Reiseveranstalters Thomas Cook im Gespräch. Im September 2019 ging der pleite, Condor als Muttergesellschaft überlebte. Kaufpläne seitens des polnischen Unternehmens Polska Grupa Lotnicza (PGL) wurden aufgrund der Corona-Pandemie auf Eis gelegt. Condor startet weiter: Dank eines Staatskredits transportiert der Ferienflieger Reisende zu rund 100 Zielen in Europa und weltweit.
Condor: Geschichte und Hintergründe
Der Condor Flugdienst wurde am 21. Dezember 1951 gegründet. Vier Unternehmen fungierten in den Anfangsjahren als Gesellschafter: Neben der Deutschen Lufthansa und der Bundesbahn hielten die Reedereien Norddeutscher Lloyd sowie Hamburg-Amerika-Linie Anteile an der Fluglinie. Der erste Flug fand im März 1956 statt, ein Pilgerflug Richtung Israel. Es folgten Mallorca und Teneriffa. Damit setzte Condor seine Ausrichtung als Ferienflieger früh fest. Im Februar 1967 fügte man Langstrecken zum Flugplan hinzu, darunter nach Sri Lanka, Thailand und die Dominikanische Republik.
Condor war im Jahr 1971 der erste Ferienflieger, der einen Jumbojet, eine Boeing 747-200, einsetzte. In dieser Zeit wuchs die Flotte rapide an: 1973 zählten elf Boeing-Flugzeuge dazu, darunter zwei 747.
Condor: Fusionen und Verkäufe
Im Jahr 1997 änderten sich die Eigentumsverhältnisse an der Fluggesellschaft grundlegend. Lufthansa brachte seine Anteile in ein mit dem Karstadt-Konzern neu gegründetes Reiseunternehmen ein, die C&N Touristic. Aus dieser ging später die Thomas Cook Group hervor. Der Name Condor Flugdienst änderte sich in der Folge zur Marke Thomas Cook powered by Condor. Entsprechend geändert wurde auch das Design der Flugzeuge. Ende 2006 gab es erste Pläne, dass die Lufthansa sich aus dem Geschäft mit Condor zurückzog, ihre Anteile sollte Karstadt-Quelle erhalten. Rund ein Jahr später bekannte Air Berlin die Absicht, die Anteile von Thomas Cook zu übernehmen, zog dies jedoch aus wirtschaftlichen Gründen im Sommer 2008 zurück. Die Thomas Cook Group erhielt 2009 die restlichen Anteile der Lufthansa an der Fluggesellschaft.
Wenige Monate vor Insolvenz der Thomas Cook Group sollte Condor verkauft werden, was jedoch nicht realisiert wurde. Obwohl die Airline profitabel arbeitete, geriet sie in den Strudel der Insolvenz. Ein KfW-Darlehen rettete sie zunächst; weitere Darlehen sichern den Flugbetrieb und den Fortbestand trotz Verschwinden der Marke Thomas Cook vom Markt. Der Sitz der Gesellschaft wurde im Sommer 2020 vom Frankfurter Flughafen nach Neu-Isenburg verlegt. Heimatbasis ist nach wie vor Frankfurt Airport.
Condor: Flugplan, Ziele und Flotte
Das Streckennetz von Condor umfasst Ziele auf der ganzen Welt, die zum Teil direkt von der eigenen Flotte, zum Teil durch Partner bedient werden. Diese Ziele stehen auf dem Flugplan:
- Ägypten
- Argentinien
- Balearen
- Brasilien
- Deutschland
- Dominikanische Republik
- Ecuador
- Griechenland
- Italien
- Jamaika
- Kanada
- Kanaren
- Karibik
- Kenia
- Kolumbien
- Kroatien
- Kuba
- Malediven
- Marokko
- Mauritius
- Mexiko
- Namibia
- Nicaragua
- Panama
- Peru
- Portugal
- Puerto Rico
- Seychellen
- Spanien
- Südafrika
- Tansania
- Trinidad
- Türkei
- USA
- Zypern
Die Flotte besteht aus 42 Flugzeugen (Stand Ende 2020). Dazu zählen Maschinen von Airbus und Boeing:
- sieben Airbus A320-200
- neun Airbus A321-200
- 15 Boeing 757-300
- 16 Boeing 767-300ER
Die Condor Flotte wird von der Group Maintenance Organisation (GMO) aus dem Thomas-Cook-Airline-Verbund gewartet.
Condor startet und landet auf acht deutschen Flughäfen:
- Hamburg (HAM)
- Hannover (HAJ)
- Leipzig/Halle (LEJ)
- Düsseldorf (DUS)
- Frankfurt/Main (FRA)
- Stuttgart (STR)
- München (MUC)
Condor: Regeln für den Check-in
Ab 24 Stunden und bis zwei Stunden vor Abflug haben die Passagiere die Möglichkeit, den Check-in online vorzunehmen. Sofern kein Gepäck aufgegeben werden soll, entfallen Wartezeiten am Schalter. Reisende mit Handgepäck können sich direkt zum Gate begeben. Die Bordkarte kann ausgedruckt oder mobil geladen werden.
Der Online-Check-in ist in folgenden Fällen nicht möglich:
- für Passagiere, die mit Tieren reisen
- für alleinreisende Kinder
- bei Gruppenreisen
- für Reisende mit kostenpflichtigem Sondergepäck
Alternativ ist für viele Reisende eines Condor Flugs ein Vorabend-Check-in möglich. Gegen Gebühr kann man das Gepäck aufgeben und die Bordkarte in Empfang nehmen. Zahlreiche Airports bieten den Check-in am Automaten an. Möglich ist das bis eine Stunde vor Abflug. Auch Gepäck kann dort aufgegeben werden. Für alle Reisende stehen darüber hinaus die Schalter zur Verfügung.
Condor: Handgepäckbestimmungen
Die Menge des erlaubten Handgepäcks richtet sich bei Condor nach dem Ziel und dem gebuchten Tarif. Davon unberührt dürfen Passagiere aufgrund der derzeitigen Corona-Schutzbestimmungen an Flughäfen nur ein Handgepäckstück mitführen; weitere müssen (kostenfrei) aufgegeben werden.
Diese Bestimmungen gelten hinsichtlich Größe und Gewicht in den jeweiligen Tarifen:
- Economy Light: kleine Tasche (maximal 40 x 30 x 10 cm); weiteres Handgepäckstück ist zubuchbar; Höchstgewicht: acht Kilogramm
- Economy Classic: kleine Tasche (maximal 40 x 30 x 10 cm), Handgepäckstück (maximal 55 x 40 x 20 cm); Gesamt-Höchstgewicht: acht Kilogramm
- Economy Best: kleine Tasche (maximal 40 x 30 x 10 cm), Handgepäckstück (maximal 55 x 40 x 20 cm); Gesamt-Höchstgewicht zusammen: zehn Kilogramm
- Business: kleine Tasche (maximal 40 x 30 x 10 cm), zwei Handgepäckstücke (jeweils maximal 55 x 40 x 20 cm); Gesamt-Höchstgewicht zusammen: 16 Kilogramm
Die Regeln gelten auf Kurz- und Mittelstrecken. Auf Langstreckenflügen zahlen Reisende für das Handgepäckstück im Economy-Light-Tarif einen höheren Preis. In der Business Class darf ein Gepäckstück nicht mehr als zehn Kilogramm wiegen.
Condor: Gepäckaufgabe
Das maximale Gewicht des aufzugebenden Freigepäcks richtet sich bei Condor nach Flugzone (Ziel) und Tarif:
- Light: nicht inklusive in allen Zonen
- Economy: 20 Kilogramm in allen Zonen (Ausnahme Reiseantritt in Brasilien, dann 32 Kilogramm)
- Premium Class: 25 Kilogramm in Zone 1–4, (Ausnahme Reiseantritt in Brasilien sowie Ziele in Zone 5, dann 32 Kilogramm)
- Business Class: 30 Kilogramm (Ausnahme Reiseantritt in Brasilien, dann 32 Kilogramm, sowie Ziele in Zone 5, dann zweimal 32 Kilogramm)
Ein Gepäckstück darf die Außenmaße von insgesamt 158 Zentimetern in Länge + Breite + Höhe nicht überschreiten. Die Freigepäckmenge kann in Zone 1 bis 4 grundsätzlich auf mehrere Gepäckstücke aufgeteilt werden.
Condor: Corona-Regeln im Flieger
Zum Schutz von Fluggästen und Crew setzt Condor eine Reihe von Sicherheitsmaßnahmen um, die der Ausbreitung des Coronavirus entgegenwirken sollen. Die Corona-Regeln im Überblick:
- Maskenpflicht: Alle Passagiere ab sechs Jahren müssen während des Fluges eine Mund-Nasen-Bedeckung tragen. Dieses darf kein Ausatemventil haben. Plastikvisiere, sogenannte Face Shields, Schals und Halstücher werden nicht akzeptiert. Personen, die aus medizinischen Gründen keinen Mundschutz tragen dürfen, sind von der Regelung ausgenommen. Sie müssen einen negativen Coronatest vorweisen, der nicht älter als 48 Stunden sein darf, sowie ein ärztliches Attest, das auf einem speziellen Condor Formular ausgefüllt wurde.
- Abstandsregelungen: Am Check-in, bei der Sicherheitskontrolle und am Gate sind die geltenden Abstandsregelungen einzuhalten. Im Flugzeug weist Condor nach Möglichkeit Sitzplätze mit Abstand zu, sofern der Flug nicht ausgebucht ist. In der Kabine wird die Luft circa alle drei Minuten vollständig ausgetauscht und es werden Filter eingesetzt. Nach jedem Flug erfolgt eine intensive Reinigung der Kabine.
- Ein- und Aussteigen: Das Boarding erfolgt gruppenweise. Am Zielort sollen Passagiere Sitzreihe für Sitzreihe aussteigen.
Condor: Annullierungen, Änderungen und Erstattungen
Im Zuge der Coronakrise bietet Condor mit der zubuchbaren Flex-Option bis zu drei kostenfreie Umbuchungen auf Kurz- und Mittelstrecken bis zu 24 Stunden vor Abflug an. Werden Flüge storniert, werden die Kosten automatisch als Guthaben gutgeschrieben, dieses lässt sich bis 30. Juni 2022 für Neubuchungen im gesamten Condor Flugplan einsetzen. Auf Wunsch erfolgt eine Erstattung des Ticketpreises. Der Anspruch ist bei der Service-Hotline von Condor anzumelden.