Corona-Tief: Flughäfen bedienen nur noch die Hälfte der Verbindungen

Die Entwicklungen des Luftverkehrs an den Flughäfen sehen nach wie vor schlecht aus. Im europäischen Verkehr werden aktuell nur 445 von 857 Strecken bedient.
Berlin/Köln – Trotz der Aufhebung der Reisewarnung für Mallorca und weitere Gebiete Spaniens und Portugals befinden sich die NRW-Flughäfen und der gesamte Passagierluftverkehr weiterhin in einer misslichen Situation. Zwar legte Eurowings bereits weitere Zusatzflüge nach Mallorca nach und Wizz Air hat die Strecke von Dortmund auf die Baleareninsel ins Programm genommen, gemessen am Vorjahresniveau sehen die Zahlen allerdings nach wie vor schlecht aus: Gerade einmal acht Prozent der Passagierzahlen verzeichnet die Luftverkehrswirtschaft im Februar.
Nun gibt der Bundesverband der Deutschen Luftverkehrswirtschaft (BDL) einen Einblick über die aktuelle Luftverkehrsentwicklung. Gerade einmal knapp die Hälfte der regulären Flugverbindungen mit europäischen Zielen werden derzeit bedient.
Flughäfen in der Corona-Krise: Fracht erholt sich, Passagierverkehr bricht weiter ein
Der weltweite Passagierluftverkehr bricht seit Januar weiter ein: So liegen die Passagierzahlen 73 Prozent unter dem Vorjahresniveau in 2020. Aufgrund der zweiten Pandemiewelle haben dabei insbesondere europäische Fluggesellschaften einen starken Nachfragerückgang zu verzeichnen.
Ausnahme ist jedoch der Luftfrachtverkehr, der sich sowohl weltweit als auch in Deutschland positiv entwickelt. Diese Entwicklung weise laut dem BDL auf eine Erholung der produzierenden Wirtschaft hin. Erst kürzlich sind auch der Köln/Bonn Airport und der Chicago Rockford International Airport eine Kooperation im Luftfrachtverkehr eingegangen, um sich gegenseitig zu unterstützen.
Anbindung der Flughäfen: Streckennetz leidet unter den Folgen der Corona-Pandemie
Aufgrund von Reisebeschränkungen hat die Anbindungsqualität Deutschlands erheblich gelitten: Im innerdeutschen Verkehr sind gegenüber Januar 2020 insgesamt 23 Strecken entfallen. Im Verkehr mit europäischen Zielen werden nur noch 445 von vormals 857 Strecken bedient. Das Interkontinentalnetz hat sich mehr als halbiert – insgesamt sind 172 von 285 Strecken weggefallen.
Auch wenn immer noch zahlreiche Verbindungen – wie von Kroatien nach Düsseldorf – gestrichen werden, beginnen einzelne Airlines Flugverbindungen wieder ins Programm aufzunehmen. Folgende Strecken werden am Flughafen Düsseldorf unter anderem wieder bedient:
- Eurowings fliegt von Linz nach Düsseldorf
- Egyptair nimmt die Strecke von Kairo nach Düsseldorf ins Programm auf
Corona-Krise: Flughäfen planen nur vorsichtig – enorme Buchungsrückgänge
Obwohl nun über die Osterferien die ersten Urlaubsflieger starten, zeige der Blick auf die Monate März bis Mai 2021, wie „umfassend die Fluggesellschaften ihr Angebot über die letzten drei Monate abgesenkt haben“, so der BDL. Grund dafür seien die fehlenden Buchungseingänge.
Während die Fluggesellschaften im Januar noch geplant hatten, an den deutschen Flughäfen von März bis Mai 167 Prozent mehr Sitze anzubieten als in der Lockdownperiode im letzten Jahr, liegt der Planungsstand aktuell im März gerade einmal zwei Prozent über dem Vorjahreszeitraum.
Wie sich die Lage für die deutschen Flughäfen entwickelt, bleibt abzuwarten. Wer bald verreisen möchte, kann dennoch einen Blick auf die Sommerflugpläne vom Flughafen Düsseldorf und vom Flughafen Dortmund werfen. Reisende sollten sich allerdings vorab unbedingt über die aktuellen Einreise- und Ausreise-Bedingungen informieren und die seit dem 30. März geltenden Testpflicht für Flugreisen beachten. (jaw)