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Für wen sich das 49-Euro-Ticket lohnt – und für wen nicht

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Von: Oliver Schmitz

Mit dem 49-Euro-Ticket können viele Fahrgäste Geld sparen, doch lange nicht alle. Für wen sich das Deutschlandticket in NRW lohnt – und wen nicht.

Köln – Mit dem 49-Euro-Ticket wird die Nutzung von Bussen und Bahnen in Deutschland nicht nur deutlich einfacher, sondern in vielen Fällen auch günstiger. Doch während man beim 9-Euro-Ticket nicht lange überlegen musste, ob es sich lohnt, sollten einige Abo-Inhaber beim Deutschlandticket für 49 Euro pro Monat genauer hinschauen. Zwar ist es im Bereich Preis/Leistung ein sehr lohnenswertes Angebot, doch die meisten nutzen den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) vor allem regional oder gar lokal. In diesem Fall lohnt sich das neue, ab 3. April 2023 erhältliche Abo nicht in jedem Fall.

Neues Deutschlandticket: Wer profitiert vom 49-Euro-Ticket in NRW?

Ich habe ein Monatsabo – lohnt sich das 49-Euro-Ticket für mich?

Rein funktionell ist das 49-Euro-Ticket der klare Nachfolger zum 9-Euro-Ticket, doch preislich besteht ein durchaus relevanter Unterschied. Für sehr viele regelmäßige Bus- und Bahn-Fahrende lohnt sich das Deutschlandticket aber trotzdem. Den größten preislichen Unterschied gibt es für Inhaber gewöhnlicher Monatsabos. Egal ob im Verkehrsverbund Rhein-Sieg (VRS), Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR), Aachener Verkehrsverbund (AVV) und WestfalenTarif oder auch bei lokalen Anbietern wie KVB und Rheinbahn – wer keinen besonderen Status hat, wird mit dem 49-Euro-Ticket in Nordrhein-Westfalen oft viel Geld sparen.

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Ich bin Rentner oder Azubi – lohnt sich das 49-Euro-Ticket für mich?

Hand hält ein Smartphone mit D-Ticket vor einer Regionalbahn.
imago0203058584h.jpg © Christian Ohde/Imago

Auch die allermeisten Rentner und Auszubildende müssen derzeit in NRW mehr als 49 Euro im Monat für ein ÖPNV-Abo hinblättern. In einigen Fällen kann sich das 49-Euro-Ticket für Rentner lohnen. Einzige Ausnahme bei den Azubis ist der AVV, dort können diese ein 365-Euro-Jahresticket erwerben. Umgerechnet sind das nur 30 Euro pro Monat.

Die wichtigsten Fragen & Antworten zum 49-Euro-Ticket

Rund um das Deutschlandticket sind viele Dinge noch ziemlich unklar. 24RHEIN beantwortet die wichtigsten Fragen zum 49-Euro-Ticket.

Ich habe ein Jobticket – lohnt sich das 49-Euro-Ticket für mich?

Für viele Arbeitnehmer könnte das 49-Euro-Ticket sogar noch ein bisschen günstiger werden. Der Grund: Arbeitgeber haben die Möglichkeit, ihren Beschäftigten das 49-Euro-Ticket als Jobticket bereitzustellen. Wenn sie dabei einen Abschlag von mindestens 25 Prozent gewähren, kommt eine weitere Ermäßigung von fünf Prozent durch Bund und Länder dazu. Heißt: Arbeitnehmer könnten das 49-Euro-Ticket so für mindestens 30 Prozent weniger bekommen.

Grundsätzlich kann sich das 49-Euro-Ticket für Inhaber eines Jobtickets lohnen. Insbesondere, wer bei kleineren Unternehmen oder innerhalb von Großstadtzentren wie Köln oder Düsseldorf arbeitet, musst oftmals mehr als 50 Euro im Monat bezahlen. Das Gleiche gilt für diejenigen, die mit einem Jobticket weite Distanzen über mehrere Kreise oder Städte hinweg zurücklegen wollen. Durch den Zusatzrabatt könnte sich das Deutschlandticket aber auch für Arbeitnehmer im Jobticket-Militärmodell oder mit JobticketLight (Unternehmen über 50 Mitarbeitende) lohnen.

49-Euro-Ticket: Für wen sich das Deutschlandticket in NRW nicht lohnt

Mit dem Leistungsumfang des Deutschlandtickets kann zwar kein bestehendes ÖPNV-Abo konkurrieren, doch bereits jetzt zahlen einige Personengruppen weniger für Bus und Bahn. Egal ob Semesterticket oder DualTicket – Studierende in NRW werden vom 49-Euro-Ticket zumindest preislich nicht profitieren – zumindest nach aktuellem Plan. Denn die Gebühren für den ÖPNV liegen für sie jetzt schon unter dem Preis des Deutschlandtickets. Das Gleiche gilt für Schüler jeden Alters. Bei allen verschiedenen Ticket-Angeboten in NRW zahlt man weniger als 49 Euro im Monat.

Auch für die Menschen, die Sozialleistungen beziehen, lohnt sich der Kauf des 49-Euro-Tickets meist nicht. Dort wo es ein Sozialticket oder MobilPass gibt, sind diese deutlich günstiger. Seit kurzem gibt es unter anderem auch ein Sozialticket in Bonn.

Einige Familien sollten ebenfalls nochmal genauer überlegen, ob sich das 49-Euro-Ticket für sie wirklich lohnt. Denn das Deutschlandticket enthält im Gegensatz zu den meisten lokalen beziehungsweise regionalen Abos keine Zusatzleistungen wie Fahrrad- oder eben auch Personenmitnahme. Damit können oftmals auch Kinder kostenlos mitgenommen werden.

Allerdings: Das Fahrgastrecht, das ermöglicht, den Fernverkehr zu nutzen, wenn der Zug mehr als 20 Minuten Verspätung hat, könnte für Kunden des 49-Euro-Tickets gestrichen werden „Die geplante Änderung hebelt Fahrgastrechte beim Deutschlandticket aus und macht Ticket-Besitzer:innen zu Fahrgästen zweiter Klasse im Nahverkehr“, sagte Marion Jungbluth, Leiterin Team Mobilität und Reisen bei der Verbraucherzentrale.

49-Euro-Ticket: Die wichtigsten Infos zum Deutschlandticket im Überblick

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