Kein Eurowings-Streik in Herbstferien – Verhandlungen gehen „ohne Eskalation“ weiter

Verdi und Eurowings verhandeln weiter: Die bisherigen Gespräche blieben ohne Ergebnis. Allerdings wird es in Herbstferien keine Streiks geben.
Köln/Düsseldorf – Wer bald in den Urlaub fliegt, kann aufatmen. Denn es wird vorerst keine Streiks bei der Airline Eurowings in den Herbstferien geben – ein Ergebnis wurde jedoch nicht erzielt. Das gibt die Gewerkschaft Verdi am Freitag zu den aktuellen Tarifverhandlungen bekannt. Was heißt das nun für Reisende?
Eurowings | |
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Branche | Fluggesellschaft |
Sitz | Düsseldorf |
Tochtergesellschaft | der Lufthansa |
Eurowings Streik aktuell: Kommt es zum Eurowings-Streik in Herbstferien?
Die gute Nachricht vorweg: Passagiere der Eurowings müssen vorerst nicht mit weiteren Streiks rechnen. Denn: „Streiks in den Herbstferien sind nicht zu erwarten“, sagt Marvin Reschinsky, Verdi-Verhandlungsführer, ganz deutlich.
Damit nimmt die Gewerkschaft nun den Druck aus den Tarifverhandlungen, die Verdi und Eurowings seit einigen Wochen führen. Denn obwohl die aktuellen Gespräche bisher noch zu keinem Ergebnis geführt haben, werde Verdi vorerst nicht zum Arbeitskampf aufrufen.
Aber wie laufen die Tarifverhandlungen nun? „Beide Seite ringen hart, aber konstruktiv um eine Lösung des Tarifkonflikts. Dafür braucht es etwas Zeit“, betont Reschinsky. Diese Zeit – etwa zwei bis drei Wochen – werde sich Verdi „ohne weitere Eskalation“ nehmen, so der Sprecher. Die Fluggesellschaft Eurowings äußerte sich auf 24RHEIN-Anfrage zu den aktuellen Verhandlungen bisher nicht.
- Tarifverhandlungen bisher ohne Ergebnis
- Für die Lösung des Konflikts sei noch mehr Zeit nötig
- Für zwei bis drei Wochen kein Streik zu erwarten
Eurowings Streik in NRW: Flughäfen in Düsseldorf, Köln/Bonn und Dortmund betroffen – was ist passiert?
Für die Eurowings-Fluggäste mag die Nachricht zwar eine Erleichterung sein, für viele kommt sie allerdings überraschend. Denn nachdem Verdi das Kabinenpersonal von Eurowings am 1. Oktober zum Warnstreik aufgerufen hatte, konnten zahlreiche Passagiere am Flughafen Düsseldorf, Flughafen Dortmund und Flughafen Köln/Bonn nicht in den Urlaub fliegen.
Nach Angaben der Gewerkschaft Verdi hatten sich über 90 Prozent der Beschäftigten am Eurowings-Streik beteiligt. Die Folge: lange Verspätungen und Flugausfälle. Und die Gewerkschaft drohte weiter: Verdi warnte vor langen, bundesweiten Streiks in den Herbstferien.
Es folgten mehrere Gespräche – bis heute ohne Ergebnis. Schon vergangene Woche sprach die Airline von „konstruktiven Gesprächen“ und ein weiterer Termin sei „zur Finalisierung dieser Gespräche“ geplant gewesen. „Wo geredet wird, wird nicht gestreikt“, so ein Eurowings-Sprecher gegenüber 24RHEIN. Weitere Details wollte die Airline nicht nennen.
Eurowings-Streiks: Was Passagiere wissen müssen
Wenn der Flug von Streik betroffen ist, haben Passagiere Ansprüche, die sie geltend machen können – sowohl bei Verspätung als auch bei Ausfall.
Eurowings Streik: Tarifverhandlungen dauern an – wie geht es weiter?
Zwischen der Gewerkschaft Verdi und der Airline Eurowings werden die Gespräche weitergeführt. Für Passagiere bedeutet das, es wird in den Herbstferien vorerst keine weiteren Streiks geben. Die Ereignisse im Überblick:
- 1. Oktober: Die Gewerkschaft Verdi ruft das Kabinenpersonal von Eurowings an Flughäfen in Düsseldorf, Köln/Bonn und Dortmund von 4:30 Uhr bis 10 Uhr zum Streik auf
- 4. Oktober: Die Tarifverhandlungen zwischen Eurowings und Verdi wurden ohne Ergebnis beendet
- 5. Oktober: Verdi droht mit weiteren Streiks in ganz Deutschland
- 7. Oktober: Die Verhandlungen zwischen Eurowings und Verdi wurden erneut ohne Ergebnis beendet
- 9. Oktober: Es gab weitere Verhandlungen zwischen Eurowings und Verdi
- 12. Oktober: Die Tarifverhandlungen dauern an
- 15. Oktober: Die Gespräche brachten bisher kein Ergebnis, werden aber weitergeführt – ohne Streiks in Herbstferien
Eurowings befindet sich trotz Corona auf Wachstumskurs
Die Lufthansa-Tochter Eurowings beschäftigt über 1.300 Kabinenbeschäftigte, davon über 800 in NRW. Durch zahlreiche Übernahmen von Strecken der Konkurrenz, die sich in der Corona-Pandemie von vielen Flughäfen stark bis komplett zurückzogen, hat, befindet sich Eurowings auf einem Wachstumskurs und vergrößert die Flotte. Bereits in der Krise hat das Unternehmen 350 Kabinenbeschäftigte eingestellt. Zurzeit finden weitere 300 bis 400 Neueinstellungen statt. Die Gesamtvergütung eines Eurowings Flugbegleiters beträgt im Einstieg 1.805 Euro.
Streik Eurowings: Was fordert die Gewerkschaft Verdi für das Kabinenpersonal?
Für die Kabinenbeschäftigten der Fluggesellschaft Eurowings fordert die Gewerkschaft folgendes:
- Finanzielle Anerkennung, beispielsweise durch die Einführung von Zulagen, für die stark zugenommenen Belastungen und Überstunden
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