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Hauptbahnhof Köln: Verbindungen, Shops, Anfahrt – was Sie über den Bahnhof am Dom wissen müssen

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Weitgehend menschenleer ist der Platz vor dem Hauptbahnhof am Morgen
Der Hauptbahnhof Köln ist einer der wichtigsten Knotenpunkte im Westen Deutschlands © picture alliance/dpa | Marius Becker

Am Hauptbahnhof Köln finden täglich rund 1.200 An- und Abfahrten statt. Er ist damit einer der am stärksten frequentierten Bahnhöfe Deutschlands und ein bedeutender Eisenbahn-Knotenpunkt.

Köln – Für Erstbesucher der Stadt ist schon die Ankunft im Hauptbahnhof Köln ein Erlebnis – zumindest wenn sie vom rechten Rheinufer kommen. Während der Fahrt über die imposante Hohenzollernbrücke ragt gleich links neben den Zugfenstern der Kölner Dom auf.

Der Hauptbahnhof Köln und seine Geschichte

Der Beginn des Eisenbahnzeitalters führte in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts zu einem Wildwuchs unabhängiger Eisenbahngesellschaften. Die Stadt Köln zählte gleich fünf Gesellschaften, von denen drei linksrheinisch und zwei rechtsrheinisch verkehrten. Um einen Knotenpunkt zu schaffen, entstand ein neuer Centralbahnhof, an dessen Stelle der heutige Hauptbahnhof Köln steht.

Die Züge aus dem Rechtsrheinischen querten die Dombrücke und drehten im Bahnhof wieder um. Die Züge aus dem Linksrheinischen endeten an Kopfgleisen. Den Ort hatte der preußische König Friedrich Wilhelm IV. festgelegt: Er wünschte sich, dass die Züge direkt auf den Kölner Dom zufahren sollten. Für den Bahnhof musste ein botanischer Garten weichen.

Der Centralbahnhof war schon bald überlastet, doch erst 1880 konnte nach der Verstaatlichung der Eisenbahnen ein neuer Hauptbahnhof für Köln geplant werden. Nur knapp setzte sich der Vorschlag für einen Neubau an gleicher Stelle durch. Den Auftrag gewann der Aachener Architekt Georg Frentzen mit einem Entwurf für eine riesige Glasdecke, die er sich vom Londoner Bahnhof St Pancras abgeschaut hatte.

Der Kölner Hauptbahnhof im 20. Jahrhundert

1894 wurde der neue Hauptbahnhof Köln festlich eröffnet. Er besaß zu dieser Zeit je vier Kopfgleise für Züge aus östlicher und westlicher Richtung und zwei Durchgangsgleise. In der Mitte befand sich ein zweistöckiger Wartesaal, aus dem die Gleise leicht zu erreichen waren. Eine Besonderheit war der 42 Meter hohe Turm mit einem Fürstenzimmer, in dem besonders hochrangige Besucher empfangen wurden.

Das Wartesaalgebäude verschwand bereits nach kurzer Zeit wieder, als alle Gleise in Durchgangsgleise umgewandelt wurden. Neue Wartesäle entstanden unterhalb der Bahnhofshalle. Als letzter Zeuge der Jugendstilepoche ist heute noch der Alte Wartesaal verblieben, dessen Räumlichkeiten und Gastronomie für Events, Partys und Fernsehproduktionen genutzt werden.

Im Zweiten Weltkrieg wurde der Hauptbahnhof Köln stark zerstört und blieb längere Zeit ein Provisorium. Das neue Empfangsgebäude mit seiner verglasten Fassade eröffnete erst 1957. Seither wurde der Bahnhof mehrmals renoviert, modernisiert und erweitert.

Der neue Bahnhofsvorplatz

Der Kölner Dom wurde nach dem Zweiten Weltkrieg von neuen Straßen regelrecht eingemauert und fand sich in inselartiger Lage wieder. In den 70er-Jahren wurde darum die sogenannte Domplatte angelegt: eine große Fußgängerplattform, die zunächst über enge Treppen und Aufgänge mit dem Bahnhofsvorplatz verbunden war. 2006 entstand hier eine große Freitreppe, die den Dom und den Hauptbahnhof Köln auf weit attraktivere Weise verbindet. Diese wird gerne von Bahnreisenden genutzt, die die Sitzplätze an der frischen Luft zu schätzen wissen.

Hauptbahnhof Köln: Daten und Fakten

Die wichtigsten Fakten rund um den Hauptbahnhof Köln im Überblick:

Zum Hauptbahnhof Köln gehören die beiden U-Bahn-Haltestellen Dom/Hauptbahnhof und Breslauer Platz/Hauptbahnhof, die einen leichten Umstieg in den ÖPNV der KVB Kölner Verkehrs-Betriebe ermöglichen. Zur leichteren Orientierung lässt sich der Lageplan online einsehen.

Hauptbahnhof Köln: Wichtige Verbindungen

Der Hauptbahnhof Köln ist aufgrund der linksrheinischen Lage im westlichen Deutschland ein bedeutender Knotenpunkt im internationalen Fernverkehr. Züge aus allen Richtungen kreuzen sich im Bahnhof.

Wichtige Verbindungen im Fernverkehr der Deutschen Bahn sind:

Weitere internationale Verbindungen sind die folgenden:

Seit Jahren ist eine direkte Verbindung zwischen Köln und London mit dem Eurostar geplant. Die Fahrtzeit würde lediglich 2,5 Stunden dauern. Derzeit ist es nur möglich, mit dem Thalys oder dem ICE International nach Brüssel zu fahren und dort in den Eurostar umzusteigen.

Hbf Köln: Wichtige Verbindungen im Nahverkehr im Überblick

Insgesamt 14 Regionalbahnlinien und 5-S-Bahn-Linien fahren den Hauptbahnhof Köln meist im Stundentakt an. Wichtige Verbindungen der Deutschen Bahn sind:

Köln Hbf - Airport CGN: Die RE6, RB27, die S-Bahn-Linien S13 und S19 verbinden den Hauptbahnhof Köln mit dem Flughafen Köln/Bonn.

Hauptbahnhof Köln: Shopping

Eine der größten Umgestaltungen am Hauptbahnhof Köln der letzten Jahre erfolgte von 1997 bis 2000. Mit den sogenannten Colonaden unterhalb der Gleise erfand sich der Bahnhof als Einkaufsbahnhof neu. Mehrere Dutzend Geschäfte laden seither zum Shopping im Bahnhof ein. Die Colonaden ersetzten alte Lagerräume und die Gepäckaufbewahrung. Statt dieser wurde die erste und deutschlandweit bisher einmalige vollautomatische Gepäckaufbewahrungsanlage installiert.

Das Angebot zum Shopping umfasst:

Ergänzend kommen Dienstleister wie die Reisebank und die Sparkasse hinzu, Mietwagenverleiher und das IBIS Hotel.

Hauptbahnhof Köln: Gastronomie

Vom Coffee to go bis zur üppigen Mahlzeit bietet der Hauptbahnhof Köln Gastronomie für jeden Hunger:

Eine Kölner Legende war die Rievkoochebud (Reibekuchenbude), die über 30 Jahre vor dem Hauptbahnhof stand. Im Zuge der Umgestaltung des Vorplatzes musste sie schließlich weichen. Reibekuchen gibt es heute nur noch am Breslauer Platz auf der Rückseite des Bahnhofs.

Hauptbahnhof Köln: Lage und Anfahrt

Der Hauptbahnhof Köln ist berühmt für seine Lage im Herzen der Stadt. Die Anfahrt zum Bahnhofsvorplatz erfolgt über die Marzellenstraße und die Dompropst-Ketzer-Straße. Am Ende der Sackgasse befindet sich ein kleiner Parkplatz, der meist voll belegt ist. Empfehlenswerter ist die Anfahrt zum Breslauer Platz auf der Rückseite des Bahnhofs. Über die Johannisstraße ist der kostenlose Kiss & Ride Parkplatz erreichbar.

Die beiden Straßenbahnlinien 16 und 18 halten an den Haltestellen Dom/Hbf und Breslauer Platz/Hbf. Beide halten im weiteren Verlauf am Neumarkt mit mehreren Umsteigemöglichkeiten. Daneben fahren zahlreiche Buslinien den Breslauer Platz an.

Hauptbahnhof Köln: Parken

Zum längerfristigen Parken am Hauptbahnhof Köln empfiehlt sich die Tiefgarage Hauptbahnhof unter dem Breslauer Platz mit 395 Stellplätzen. Die Anfahrt erfolgt über die Rheinuferstraße (Konrad-Adenauer-Ufer) oder die Goldgasse. Die Parkgebühren betragen 60 Cent pro angefangene 20 Minuten. Zwischen 19 und 9 Uhr gilt ein ermäßigter Tarif von 1 Euro/Stunde.

Teurer ist der benachbarte offene Parkplatz „Am Alten Ufer“ mit 4,40 Euro/Stunde. Außerhalb der Vorstellungszeiten kann tagsüber auch das Parkhaus des Musical Dome genutzt werden. Eine Stunde kostet hier 2 Euro.

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