Flughafen-Streik in Köln/Bonn und Düsseldorf heute und morgen
Verdi ruft die Fachkräfte der Luftsicherheit an den Flughäfen Köln/Bonn und Düsseldorf für Donnerstag und Freitag (20. & 21. April) zum Streik auf.
Köln – Am heutigen Donnerstag (20.) und Freitag (21. April) wird an den beiden größten Flughäfen in NRW gestreikt. Wie Verdi kurz nach der Ankündigung weiterer, künftig möglicher Streiks mitteilt, sind „Beschäftigte im Luftsicherheitsbereich, die in der Fluggastkontrolle, der Personal- und Warenkontrolle und in Servicebereichen tätig sind, zu einem ganztägigen Warnstreik am Donnerstag und Freitag“ aufgerufen. Die Streiks finden in NRW am Flughafen Köln/Bonn und dem Airport Düsseldorf statt.
- Am Donnerstag sind regulär insgesamt 204 Passagierflüge (103 Starts, 101 Landungen) geplant.
- Am Freitag stehen 225 Passagierflüge (108 Starts, 117 Landungen) auf dem Flugplan.
Die Auswirkungen sind bereits am Morgen ersichtlich. Vor allem der Airport Köln/Bonn ist hart getroffen, über 120 Flüge wurden bereits gestrichen. „Es ist im Zusammenhang mit dem Streik mit längeren Wartezeiten bis hin zu Flugausfällen oder Streichungen zu rechnen“, erklärte Verdi bereits im Vorfeld. Auch der Flughafen Köln/Bonn teilte bereits mit, dass es zu „massiven Beeinträchtigungen des Flugbetriebs“ kommen kann. Die Folge: Längere Wartezeiten und Flugausfälle, wie nun ersichtlich.
Erneuter Verdi-Streik an NRW-Flughäfen | |
Wann? | Donnerstag & Freitag (20. & 21. April 2023), ganztägig |
Welche Flughäfen in Deutschland sind betroffen? | Flughafen Köln/Bonn, Flughafen Düsseldorf, Flughafen Hamburg |
Wer streikt genau? | Beschäftigte im Luftsicherheitsbereich; dazu zählen Mitarbeitende in der Fluggastkontrolle, der Personal- und Warenkontrolle und in Servicebereichen |
Wann endet der Streik? | In der Nacht zu Samstag, 22. April 2023 |
Was bedeutet das? | Längere Wartezeiten bis hin zu Flugausfällen oder -streichungen möglich |
Passagiere, die für Donnerstag oder Freitag einen Flug von oder nach Köln/Bonn gebucht haben, werden dringend gebeten, sich bei ihrer Airline oder ihrem Reiseveranstalter vor der Anreise zum Flughafen über den Status ihres Fluges zu informieren. „Am 19. April 2023 um 22 Uhr haben die Luftsicherheitsfachkräfte von I-Sec, Pond, Kötter und Securitas die Arbeit niedergelegt und werden insgesamt 50 Stunden für bessere Zeitzuschläge streiken“, teilte Verdi noch in der Nacht mit. Alle Kontrollstrecken am Tor A sowie der Personalkontrolle seien bereits dicht.
Flughafen Köln/Bonn und Airport Düsseldorf werden in NRW bestreikt – am Donnerstag und Freitag
Zur Erklärung: Es sind nicht die Pilotinnen und Piloten, die streiken, sondern unter anderem Sicherheitskräfte in der Fluggastkontrolle, beim Check-in (Personalkontrolle) und in den Servicebereichen. Können diese ihrer Arbeit nicht wie gewohnt nachgehen, kann ein reibungsloser Flugbetrieb an den beiden größten NRW-Airports nicht gewährleistet werden.
Flughafenstreik am Donnerstag und Freitag – Flughafen Köln/Bonn äußert sich
Der Flughafen Köln/Bonn hat ein Statement zu den Streiks am Airport abgegeben. „Laut Verdi soll das Personal an den Passagierkontrollstellen von Donnerstag (20.4.), 7 Uhr, bis Samstag (22.4), 7 Uhr, die Arbeit niederlegen. Auch die Beschäftigten an den Personal- und Warenkontrollen sind zum Streik aufgerufen. Hier soll der Ausstand am Mittwochabend um 22 Uhr beginnen und bis Freitag um 24 Uhr dauern.“
Aufgrund der Streikankündigung ist am Flughafen Köln/Bonn sei mit „massiven Beeinträchtigungen des Flugbetriebs, längeren Wartezeiten und Flugausfällen zu rechnen. Passagiere, die für Donnerstag oder Freitag einen Flug von oder nach Köln/Bonn gebucht haben, werden dringend gebeten, sich bei ihrer Airline oder ihrem Reiseveranstalter vor der Anreise zum Flughafen über den Status ihres Fluges zu informieren.“
Am Donnerstag sind regulär insgesamt 204 Passagierflüge (103 Starts, 101 Landungen) geplant. Am Freitag stehen 225 Passagierflüge (108 Starts, 117 Landungen) auf dem Flugplan. „Die Durchführung der Fluggastkontrollen ist eine hoheitliche Aufgabe des Bundes und der zuständigen Sicherheitsbehörden. Am Köln Bonn Airport werden sie von Personal eines privaten Sicherheitsdienstleisters durchgeführt. Der Flughafen ist nicht Tarifpartner, sondern lediglich die Arbeitsstätte, an der der Arbeitskampf ausgetragen wird“, so der Airport weiter.
Laut Verdi soll das Personal an den Passagierkontrollstellen von Donnerstag, 7 Uhr, bis Samstag, 7 Uhr, die Arbeit niederlegen. Auch die Beschäftigten an den Personal- und Warenkontrollen sind zum Streik aufgerufen. Hier soll der Ausstand am Mittwochabend um 22 Uhr beginnen und bis Freitag um 24 Uhr dauern.
Bereits im März war es infolge von Streiks zu Stillstand in Köln/Bonn und Düsseldorf gekommen. Ein ähnliches Szenario mit leeren Wartehallen und Check-In-Schaltern könnte nun am Donnerstag und Freitag erneut drohen. In diesem Fall, also beispielsweise bei einer Streichung des Fluges, haben Fluggäste allerdings spezielle Rechte
Erneute Streiks an Flughäfen Köln/Bonn und Düsseldorf – was Verdi für die Arbeitnehmenden fordert

Die Streik-Entscheidung sei gereift, weil die Fortsetzung der Verhandlungen zwischen Arbeitgeber- und Arbeitnehmerseite zu keinem Ergebnis geführt hätten. Auch bei der Deutschen Bahn könnte es am Freitag zum Streik könnte. Hier soll die EVG zum Streik aufgerufen haben.
Flughafenstreik am Donnerstag und Freitag – Flughafen Düsseldorf äußert sich
„Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi hat Warnstreiks an mehreren Flughäfen angekündigt. Betroffen ist auch der Düsseldorfer Airport. Zum Streik aufgerufen sind Beschäftigte, die in der Fluggastkontrolle und der Personal- und Warenkontrolle tätig sind“, teilt der Airport mit. An beiden Streiktagen seien regulär jeweils rund 400 Starts und Landungen geplant.
„Der Streik wird zu erheblichen Beeinträchtigungen des Flugbetriebs führen. Passagiere müssen mit Verzögerungen und vielen Flugstreichungen rechnen. Der Flughafen empfiehlt allen Fluggästen, sich bei ihrer Airline oder dem Reiseveranstalter zu erkundigen, ob ihr Flug wie geplant stattfindet. Um die Fluggastkontrollen zu beschleunigen, sollte das Handgepäck auf ein Minimum reduziert werden“, heißt es weiter.
Verdi fordert für die Luftsicherheitsbeschäftigten eine angemessene Bezahlung für Arbeiten zu ungünstigen Uhrzeiten, wie die Gewerkschaft mitteilt – die Gegenseite spiele laut Verdi-Aussagen „auf Zeit“ und habe sich bislang „kaum bewegt“. Die Zuschläge wurden seit 2006 nicht mehr verbessert und seit 2013 wird über eine Erhöhung immer wieder verhandelt. Zuletzt wurde Anfang 2019 vereinbart, die Verhandlungen dazu fortzusetzen. Sie wurden im Januar 2020 mit folgenden Forderungen aufgenommen und im Februar 2020 fortgesetzt:
- Zuschlag für Überstunden 30%, ab der ersten Stunde, die über die individuelle arbeitsvertragliche monatliche Arbeitszeit hinausgeht;
- Zuschlag für Sonntagsarbeit 50%, der auch für die Arbeit am Montag von 0 bis 4 Uhr gezahlt wird, wenn die Arbeit schon am Sonntag begonnen hat;
- Zuschlag für Feiertagsarbeit 125%, der auch für die Arbeit nach einem Feiertag von 0 bis 4 Uhr gezahlt wird, wenn die Arbeit schon am Freitag aufgenommen wurde;
- Zuschlag für Samstagsarbeit 25%;
- Zuschlag für Arbeit an Oster- und Pfingstsonntag 125%;
- Zuschlag für Arbeit am 31. Dezember ab 14 Uhr 125%;
- Zuschlag für Arbeit am 1. Mai, 24. Dezember ab 14 Uhr, 25. und 26. Dezember 150%.
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