Von Köln nach Berlin: Warum die Flugbereitschaft der Luftwaffe umzieht – SPD dagegen

Die Flugbereitschaft der Luftwaffe transportiert Politiker und Beamte – allerdings starteten die Maschinen in Köln. Damit soll bald Schluss sein. Berlin wird neuer Standort.
Köln – Der Flughafen Köln/Bonn verliert die Flugbereitschaft der Luftwaffe: Sie transportiert Politiker und Regierungsbeamte und soll mittelfristig ganz nach Berlin umziehen. Der Betrieb werde komplett am Standort Schönefeld zusammengeführt, sagte ein Sprecher des Verteidigungsministeriums am Freitag (8. April). Die Kölner SPD will das verhindern.
Flughafen Köln/Bonn: Bundeswehr – Flugbereitschaft des Verteidigungsministeriums
Der Flughafen Köln/Bonn ist seit Jahren einer der wichtigsten Standorte der Luftwaffe in Deutschland.
- Großraumflugzeuge: ein Airbus A350 „Kurt Schumacher“, zwei Airbus A340 und ein Airbus A310 MRTT (Multi Role Tanker Transport)
- Standardrumpfflugzeuge: zwei Airbus A319, ein Airbus A321, zusätzlich ein weiterer Airbus A319 „Offener Himmel“
- Geschäftsreiseflugzeuge: vier Bombardier Global 5000 und drei Bombardier Global 6000
- Hubschrauber: drei Eurocopter Cougar AS-532
Flugbereitschaft verlässt Köln: Verteidigungsministerium verspricht sich Effizienz
Der Umzug an sich ist schon länger erklärtes Ziel. Nun sollen aber auch Führungs- und Stabselemente, die nach früheren Planungen in Köln hätten verbleiben können, verlegt werden. Der politisch-parlamentarische Flugbetrieb werde „künftig effizient aus einer Hand zentral am Flughafen Berlin-Brandenburg gewährleistet“.
Flugbereitschaft verlässt Köln: SPD will sich für Verbleib einsetzen
Die Kölner SPD ist von der Verlegung der Flugbereitschaft „überrascht“ worden, teilte ein Sprecher am Freitag mit. „Ich halte die Entscheidung für falsch und werde mich dafür einsetzen, die Flugbereitschaft weiterhin auch in Köln zu stationieren“, sagt Fraktionsvorsitzender Christian Joisten. Er stehe im Austausch mit dem Kölner SPD-Bundestagsfraktionsvorsitzenden Rolf Mützenich.
Sollte es aber bei der ENtscheidung bleiben, fordert Joisten, dass die „betroffenen Soldatinnen und Soldaten und ihre Familien jetzt schnellstmöglich klare Informationen und verlässliche Aussagen zu den Plänen aus dem Ministerium erhalten“. Außerdem erwarte er einen „engen Austausch“ zwischen dem Bundesverteidigungsministerium und der örtlichen Politik wegen der „strukturellen Auswirkungen und deren Folgen für die Region“.
Flugbereitschaft verlässt Köln: Leerflüge standen immer wieder in der Kritik.
Unklar bleibt weiterhin der Zeitpunkt des Umzugs. Am Flughafen BER müssen erst noch Flächen und Infrastruktur bereitgestellt werden. Die Leerflüge aus Köln ohne Passagiere und zur Bereitstellung von Maschinen in Berlin haben immer wieder für Kritik gesorgt – auch mit Hinweis auf unnötigen Treibstoffverbrauch. (dpa) Mehr News auf der 24RHEIN-Homepage. Tipp: Täglich informiert, was in NRW passiert – einfach unseren kostenlosen 24RHEIN-Newsletter abonnieren.
Dieser Text wurde am 8. April um 17:33 Uhr inhaltlich aktualisiert. Neuerung: Stellungnahme der Kölner SPD ergänzt.