Rekordanstieg gestoppt? Spritpreise stagnieren seit drei Tagen

Die Preise für Benzin und Diesel liegen in Deutschland weiterhin auf einem Rekord-Hoch. Allerdings gab es zuletzt kaum noch Veränderungen. Pendeln sich die Spritpreise jetzt ein?
München – Die Spritpreise haben ihren rasenden Anstieg gestoppt. Die Preise für Super der Sorte E10 und Diesel stagnierten den dritten Tag in Folge, wie der ADAC am Montag mitteilte. Man sehe derzeit eine Beruhigung auf extrem hohem Niveau. Zuletzt sinkende Ölpreise haben allerdings nicht für den eigentlich zu erwartenden Rückgang gesorgt.
Spritpreis in Deutschland pendelt sich auf hohem Niveau ein
Super E10 kostete demnach im bundesweiten Tagesdurchschnitt des Sonntags 2,199 Euro pro Liter. Das sind 0,3 Cent mehr als am Samstag und 0,3 Cent weniger als am Donnerstag. Diesel schlug mit 2,305 Euro pro Liter zu Buche – ein Plus von 0,3 Cent zum Samstag und ein Minus von 1,6 Cent zum Donnerstag.
Beim ADAC beobachtet man seit einiger Zeit eine Entkopplung zwischen Öl- und Benzinpreis: „Die jahrzehntelang geltende Erfahrung, dass sich der Benzinpreis am Rohölpreis orientiert, gilt derzeit nicht“, sagte Kraftstoffmarkt-Experte Jürgen Albrecht. „Beim aktuellen Ölpreis würde man eigentlich einen E10-Preis klar unter zwei Euro erwarten“, betonte er. „Es gibt allerdings kriegsbedingte Sonderfaktoren, die den Preis zusätzlich in die Höhe treiben. Ob diese das aktuelle Preisniveau rechtfertigen oder hier auch Mitnahmeeffekte zum Tragen kommen, ist nicht eindeutig erkennbar.“
Benzin und Diesel: So hat sich der Spritpreis in Deutschland zuletzt entwickelt
Tag | Literpreis Diesel | Literpreis Benzin (Super E10) |
---|---|---|
13. März 2022 | 2,305 Euro | 2,199 Euro |
11. März 2022 | 2,312 Euro | 2,20 Euro |
10. März 2022 | 2,321 Euro | 2,202 Euro |
9. März 2022 | 2,268 Euro | 2,174 Euro |
8. März 2022 | 2,15 Euro | 2,103 Euro |
7. März 2022 | 2,032 Euro | 2,008 Euro |
März 2021 (ganzer Monat im Durchschnitt) | 1,315 Euro | 1,454 Euro |
Die Spritpreise liegen derzeit auf nie gekanntem Niveau, nachdem sie in den ersten beiden Wochen des Ukraine-Krieges beispiellos in die Höhe geschossen waren – teilweise um mehr als 10 Cent pro Tag. Diesel hat sich seit Kriegsbeginn um gut 64 Cent verteuert, Super E10 um fast 45 Cent.
Vergleicht man die Zahlen mit dem Durchschnittswert aus dem März 2021, dann ist Diesel innerhalb eines Jahres rund ein Euro pro Liter teurer geworden.
Spritpreise auf Rekord-Niveau: Niederlande planen Maßnahmen
Albrecht sieht allerdings durchaus Hoffnung für eine Normalisierung der Marktlage: „Früher oder später sollte sich die aktuelle Entkopplung der Kraftstoffpreise vom Ölpreis wieder auflösen. Wann dies der Fall sein wird, lässt sich im Moment allerdings noch nicht sagen, denn es hängt auch von der Entwicklung in der Ukraine ab.“
Auch in den deutschen Nachbarländern Niederlande, Belgien und Luxemburg sind die Spritpreise in den vergangenen Wochen in die Höhe geschossen. Die Niederlande planen jetzt eine Senkung der Steuern für Diesel und Benzin, um den Spritpreis wieder ein Stück weit nach unten zu drücken. (bs/dpa) Mehr News auf der 24RHEIN-Homepage. Tipp: Täglich informiert, was in NRW passiert – einfach unseren kostenlosen 24RHEIN-Newsletter abonnieren.