Flughafen Düsseldorf: Streik – was Reisende wissen müssen

Am Flughafen Düsseldorf fallen am Dienstag rund 140 Flüge aus. Das Sicherheitspersonal streikt erneut. Ein Überblick, was Passagiere jetzt beachten müssen.
Düsseldorf – Erneut streiken die Sicherheitskräfte am Flughafen Düsseldorf. Es ist der dritte Streik innerhalb eines Monats und er sorgt am Dienstag (22. März) wieder für massive Flugausfälle und Verzögerungen am größten Airport in NRW. Mehr als die Hälfte aller Flüge wurde gestrichen – vor allem die Starts sind betroffen.
Flughafen Düsseldorf: Fast hundert Abflüge wegen Streikt gestrichen – weiterer Bereich betroffen
Bereits seit drei Uhr, und damit eine Stunde früher als geplant, wird am Flughafen Düsseldorf gestreikt. Deshalb wurden von den Airlines insgesamt 140 Flüge (96 Abflüge/44 Ankünfte) gestrichen, teilte der Airport am Dienstagmorgen mit. Ursprünglich sollten insgesamt 260 Flüge stattfinden. Bei den restlichen müssten sich Fluggäste „seit Betriebsbeginn auf erhebliche Verzögerungen bei der Passagierkontrolle einstellen“, sagte ein Sprecher.
Doch nicht nur dort: denn der Streik wurde kurzfristig ausgeweitet. Auch die Personal- und Warenkontrolle sowie weitere Sicherheitsdienstleistungen sind nun betroffen. Insgesamt sei „die Lage im Terminal am frühen Morgen vergleichsweise ruhig“ gewesen – trotz längerer Wartezeiten. Die wenigen Fluggäste brachten wohl Geduld mit, ein Großteil sei aber gar nicht erst zum Flughafen angereist.
Am Morgen erfolgte der Zugang zu den Gates im Sicherheitsbereich zentral über den Flugsteig A, teilte der Flughafen Düsseldorf mit. Die Passagiere würden nach dem Check-in durch Mitarbeiter weiter zur Sicherheitskontrolle begleitet.
- Was? Das Sicherheitspersonal legt die Arbeit nieder, um für höhere Löhne zu streiken. Davon sind auch die Passagierkontrollen betroffen
- Wo? Am Flughafen Düsseldorf und an sieben weiteren Flughäfen in Deutschland
- Wann? Dienstag, 22. März 2022: Am Flughafen Düsseldorf von 3 Uhr bis 24 Uhr
Flughafen Düsseldorf: Streik am Dienstag – Passagierkontrollen betroffen
Die Gewerkschaft Verdi ruft im Tarifstreit mit den Arbeitgebern in der Flugsicherheitsbranche zum nächsten Streik auf. Insgesamt werden am Dienstag deutschlandweit acht Flughäfen bestreikt, darunter auch der Flughafen Düsseldorf. Der Airport rechnet mit großen Beeinträchtigungen, denn durch den Streik sind auch die Passagierkontrollen betroffen. „Voraussichtlich muss ein großer Teil der geplanten Flüge von den Airlines gestrichen werden. Fluggäste müssen sich auf erhebliche Verzögerungen bei der Passagierkontrolle einstellen“, teilte der Flughafen bereits am Montagnachmittag mit.
Streik am Flughafen Düsseldorf: Welche Flüge fallen aus? Diese Airlines sind betroffen
Am frühen Montagabend stehen auch die ersten Flugausfälle fest. Laut aktueller Abflug- und Ankunftsinfos des Flughafens wurden für Dienstag bereits dutzende Flüge annulliert. Bei diesen Airlines kommt es am Dienstag zu Ausfällen:
- Air France
- Aer Lingus
- Austrian Airlines
- British Airways
- Corendon Airlines
- Egypt Air
- Emirates
- Eurowings
- Freebird Airlines Europe
- Iberia
- ITA Airways
- KLM
- Lufthansa
- Qantas Airways
- Sun Express
- Tuifly
- Turkish Airlines
- Stand: 22. März: 10:10 Uhr; Quelle: Flughafen Düsseldorf; Angaben ohne Gewähr
Flughafen Düsseldorf: Streik beim Sicherheitspersonal – was Passagiere jetzt beachten sollten
„Alle Passagiere, die im Streikzeitraum einen Flug ab Düsseldorf geplant haben, werden gebeten, sich schon heute und spätestens vor Anreise zum Flughafen unbedingt bei ihrer Airline oder dem Reiseveranstalter über den aktuellen Stand ihres Fluges zu informieren“, teilt der Flughafen mit. Zudem sollen alle Passagiere ihr Handgepäck „auf ein Minimum“ reduzieren, damit die Kontrollen schneller gehen.
Flughafen-Streiks: Darum geht es
Die Gewerkschaft Verdi fordert im Tarifstreit von den Arbeitgebern unter anderem mehr Lohn für die Beschäftigten in der Luftsicherheitsbranche. Konkret geht es um eine Lohnerhöhung von mindestens einem Euro pro Stunden, bei einer Laufzeit von mindestens zwölf Monaten. Zudem soll der Lohn von Fracht- und Warenkontroll-Personal an den Satz des Fluggastkontroll-Personals angeglichen werden.
Verdi fordert weiterhin einen bundesweit gleichen Stundenlohn für das Personal der Bordkartenkontrolle, der Sicherheitskontrollen sowie der Flugzeugbewachung und eine Abschaffung der Niedriggehälter beim Berufseinstieg. Bislang konnte keine Einigung erzielt werden, daher kommt es erneut zum Streik.
Flughafen Düsseldorf will sich „bestmöglich“ auf Streik vorbereiten
Auch wenn bereits viele Ausfälle feststehen, ist noch unklar, wie viele es am Ende werden. Der Flughafen bereitet sich eigenen Angaben zufolge „in gewohnter Manier und bestmöglich“ auf den Streik vor. Es sei neben Ausfällen, auch mit längeren Wartezeiten bei den Flügen zu rechnen, die stattfinden werden. Der Airport will den Zugang zu den Gates situationsabhängig auf einen Sicherheitskontrollbereich konzentrieren. Laut Plan sollte es am Dienstag insgesamt rund 260 Flugbewegungen (Abflüge und Ankünfte) in Düsseldorf geben. Der Flughafen hat mit über 23.000 Passagieren gerechnet. Beim Streik Ende Februar mussten am Flughafen Düsseldorf mehr als die Hälfte aller geplanten Flüge annulliert werden. (bs) Mehr News auf der 24RHEIN-Homepage. Tipp: Täglich informiert, was in NRW passiert – einfach unseren kostenlosen 24RHEIN-Newsletter abonnieren.
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