Neue Preise im VRS: Welche Tickets ab sofort teurer sind

Bahnkunden müssen sich 2023 im VRS-Gebiet auf eine Preiserhöhung einstellen. Für Nutzer des „JobTicketLight“ hat der VRS aber eine frohe Botschaft.
Köln – Bus und Bahnfahren wird 2023 wieder teurer. Der Verkehrsverbund Rhein-Sieg (VRS) erhöht ab Januar seine Ticketpreise. Betroffen davon sind nahezu alle von der VRS angebotenen Fahrkarten, wie der Verkehrsverbund mitteilte. Neben den Preiserhöhungen wurde auch angekündigt, das begehrte „JobTicketLight“ in den Regelbetrieb aufzunehmen.
VRS erhöht 2023 die Preise
► Zum 1. Januar 2023 erhöht die Preise.
► Die Preise steigen im Durchschnitt um 3,5 Prozent an.
► Kunden können Tickets an allen Standorten von Verkehrsunternehmen im VRS Gebiet kaufen, wie zum Beispiel bei der KVB.
VRS: Preiserhöhung wegen steigender Kosten
Die Erhöhung der Fahrpreise gilt als unpopuläre Maßnahme, sei aber unausweichlich, sagte der VRS. „Diese Kosten steigen von Jahr zu Jahr. Um weiterhin das Verkehrsangebot aufrechterhalten sowie investieren zu können, ist es nötig, die höheren Kosten aufzufangen“, erklärte der Verkehrsverbund. Als steigende Kostenpunkte gelten unter anderem Fahrstrom, Kraftstoffe, Personalgehälter und Material- und Reparaturkosten.
Um sicher planen können, benötige der VRS eine verlässliche Prognose zu den Fahrgeldeinnahmen. Mit der Preisanpassung könne eine verlässliche Planung für die nächsten Jahre gewährleistet werden, so der Verkehrsverbund. Wenn das 49-Euro-Ticket eingeführt werde, sollen die Tarife trotzdem weiter gelten. Diese seien vor allem für Gelegenheitsfahrer von großer Bedeutung, erklärte der VRS. Handytickets bleiben auch in 2023 ein wenig günstiger.
Für Kunden, die nach der Einführung des 49-Euro-Tickets gerne auf den national einheitlichen Preis für den ÖPNV umsteigen wollen, hat der VRS bereits erste Informationen veröffentlicht. Mit dem Deutschlandticket können bundesweit alle Busse und Bahnen im Nah- und Regionalverkehr genutzt werden.
VRS: Was kosten Fahrkarten ab 2023?
„Zum 1. Januar 2023 werden die Preise im Durchschnitt um 3,5 Prozent erhöht“, heißt es beim VRS. Einzeltickets auf der Kurzstrecke werden um 10 Cent teurer und kosten ab 2023 dann 2,10 Euro. Der Preis für das Viererticket für Erwachsene erhöht sich von 8 Euro auf 8,40 Euro. Mit Kurzstrecken-Tickets können vier Haltestellen gefahren werden.
Preisstufen des VRS im Überblick
Kurzstrecke: Gilt nur, wenn maximal 4 Haltestellen gefahren werden. Einzeltickets kosten künftig 2,10 Euro. Vierertickets 8,40 Euro.
Preisstufe 1a: Gilt innerhalb einer Stadt. Einzeltickets kosten 2,60 Euro, Viererkarten 10,40 Euro. Das Monatsticket kostet 84,40 Euro.
Preisstufe 1b: Gilt innerhalb einer Stadt. Einzeltickets kosten ab 2023 3,20 Euro, vier Personen fahren für 12,80 Euro. Das Monatsticket kostet 114 Euro.
Preisstufe 2a: Gilt zwischen zwei angrenzenden Städten. Einzeltickets kosten künftig 3,20 Euro, Vierertickets 12,80 Euro. Das Monatsticket kostet 114 Euro.
Preisstufe 2b: Gilt zwischen zwei angrenzenden Städten. Einzeltickets kosten künftig 4,20 Euro, Vierertickets 16,80 Euro. Das Monatsticket kostet 143,70 Euro.
Preisstufe 3: Gilt für mehrere Städte und Gemeinden. Einzeltickets kosten ab 2023 5,60 Euro, Vierertickets 22,40 Euro. Das Monatsticket kostet 173,60 Euro.
Preisstufe 4: Gilt für mehrere Städte und Gemeinden. Einzeltickets kosten ab 2023 8,60 Euro, Vierertickets 34,40 Euro. Das Monatsticket kostet 259,30 Euro.
Im Einzelnen ergeben sich folgende neuen Preise:
VRS-Preiserhöhungen bei Preisstufe 1a:
- In der Preisstufe 1a werden die Preise für Einzelticktets und Viererkarten zu den gleichen Konditionen angehoben wie bei Kurzstreckentickets.
- Das heißt: . Eine Fahrt kostet dann 2,60 Euro. Vier Erwachsene fahren für 10,40 Euro. Preisstufe 1a gilt laut VRS innerhalb einer Stadt.
Preiserhöhungen in den VRS-Preisstufen 1b, 2a, und 2b:
- In den Preisstufen 1b, 2a und 2b steigen die Fahrpreise zu gleichen Teilen.
- Einzeltickets kosten 20 Cent mehr und liegen in den Preisstufen 1b und 2a bei 3,20 Euro. Vier Erwachsene fahren für 12,80 Euro.
- In der Preisstufe 2b kosten die Einzeltickets 4,20 Euro. Vier Erwachsene können für 16,80 Euro fahren.
- Preisstufe 1b gilt laut VRS wie Stufe 1a innerhalb einer Stadt. In den Preisstufen 2a und 2b können Fahrgäste zwischen zwei angrenzenden Städten fahren. Also zum Beispiel von Köln nach Bonn.
Preiserhöhung in den Preisstufen 3, 4, 5, 6 und 7:
- In der Preisstufe 3 steigen die Preise für Einzeltickets auf 5,60 Euro. Vier Erwachsene fahren für 22,40 Euro.
- In der Preisstufe 4 liegen die Kosten für Einzeltickets bei 8,60 Euro. Vier Erwachsene zahlen für eine Fahrt 34,40 Euro.
- Einzeltickets in der Preisstufe 5 kosten im neuen Tarif 12,50 Euro. Vier Erwachsene können für 50 Euro fahren.
- In der Preisstufe 6 hebt der VRS den Preis für Einzeltickets auf 15,50 Euro an. Die Fahrt für vier Erwachsene kostet 62 Euro.
- In der Preissstufe 7 kosten Einzeltickets künftig 19 Euro. Vier Erwachsene zahlen 76 Euro.
- Die Preisstufen 3 bis 7 ermöglichen Fahrten über mehrere Gemeinden und Städte, so der VRS. Die Preisstufe richtet sich dabei nach der Entfernung und dem Streckenverlauf.
Zeitkarten: Tagestickets teils günstiger – Wochen- und Monatsticket kosten mehr
Für Menschen, die innerhalb eines Tages öfter die Busse und Bahnen des Verkehrsverbunds Rhein-Sieg nutzen möchten, lohnt sich womöglich ein 24-Stunden-Ticket. Für Einzelpersonen senkt der VRS sogar die Preise. Das Tagesticket für Gruppen wird dagegen teurer. Konkret bedeutet das folgendes:
VRS-Preise für 24-Stunden-Tickets:
- Für ein 24-Stunden-Ticket zahlen Einzelpersonen in der Preisstufe 1a nur noch 6,30 Euro. Fünf Erwachsene können für 11,60 Euro fahren.
- In den Preisstufen 1b und 2a kosten 24-Stunden-Tickets für eine Person 7,70 Euro. Fünf Erwachsene zahlen 15,20 Euro.
- In der Preisstufe 3 zahlt eine Person für ein Tagesticket 10,10 Euro. Fünf Erwachsene zahlen für 24 Stunden 19,10 Euro.
- In der Preisstufe 4 kostet ein Tagesticket für eine Person 17,20 Euro. Fünf Erwachsene fahren für 30,70 Euro.
- In der Preisstufe 5 kostet eine einzelne Tageskarte noch 25 Euro. Fünf Erwachsene zahlen dagegen schon 42,10 Euro.
- In der Preisstufe 6 zahlen Einzelperson für ein 24-Stunden-Ticket 28,40 Euro. Fünf Erwachsene können für 46,70 Euro fahren.
- In der Preisstufe 7 bleibt der Preis der Tageskarte für Einzelpersonen bei 31 Euro. Fünf Erwachsene zahlen 49,10 Euro.
Kunden, die Zeitkarten nutzen möchten, trifft die Preisanpassung 2023 ebenso. Für Wochen- und Monatstickets ergeben sich im Einzelnen folgende Preise:
VRS-Preisanpassung bei Wochen- und Monatskarten:
- In der Preisstufe 1a kostet das Wochenticket 22 Euro. Das Monatsticket gibt es für 84,40 Euro. Schüler und Azubis zahlen nur 65,50 Euro.
- In den Preisstufen 1b und 2a kostet das Wochenticket 30,40 Euro. Das Monatsticket kostet 114 Euro. Schüler und Azubis bekommen das Monatsticket für 83,70 Euro.
- In der Preisstufe 2b kostet das Wochenticket 38,10 Euro. Das Monatsticket gibt es für 143,70 Euro. Schüler und Azubis zahlen für das Monatsticket 106,10 Euro.
- In der Preisstufe 3 gibt es das Wochenticket für 46,20 Euro. Das Monatsticket kostet 173,60 Euro. Für Schüler und Azubis werden lediglich 128,20 Euro fällig.
- In der Preisstufe 4 kostet das Wochenticket 68,20 Euro. Das Monatsticket gibt es für 259,30 Euro. Schüler und Azubis zahlen nur 191 Euro.
- In der Preisstufe 5 bietet der VRS Wochentickets für 83,30 Euro an. Monatstickets gibt es für 313,30 Euro. Der Preis für Schüler und Azubis liegt bei 230,90 Euro.
- In der Preisstufe 6 kosten Wochentickets 98,10 Euro. Für ein Monatsticket werden 313,30 Euro fällig. Schüler und Azubis zahlen für das Monatsticket 249,50 Euro.
- In der Preisstufe 7 kostet das Wochenticket 113,10 Euro. Das Monatsticket wird für 351,40 Euro angeboten. Schüler und Azubis bekommen es für 269 Euro.
VRS nimmt „JobTicketLight“ in den Regelbetrieb auf
Firmen und Arbeitnehmer können sich trotz der bevorstehenden Preiserhöhung der VRS auf das neue Jahr freuen. „Aufgrund der guten Resonanz geht das JobTicketLight zum 01. Januar 2023 in den Regelbetrieb über“, erklärte der VRS. Bis zum Herbst hatten 75 Unternehmen in der Region einen „JobTicketLight“-Vertrag abgeschlossen. Als Bedingung für die Teilnahme am Programm hatte der VRS im Mai 2021 festgelegt, dass Unternehmen mindestens 10 Verträge abschließen müssen.
So funktioniert das „JobTicketlight“
► Arbeitnehmer können das Ticket über ihren Arbeitgeber beantragen.
► Die Finanzierung teilen sich Arbeitgeber, Arbeitnehmer und VRS auf.
► Der Arbeitgeber zahlt den Arbeitgeberzuschuss. Die Höhe des Beitrags richtet sich nach der ausgewählten Preisstufe.
► Der VRS zahlt pro Ticket einen Zuschuss von 17,70 Euro und 30,40 Euro. Die Höhe des Rabatts ist ebenso von der Preisstufe abhängig.
► Für Arbeitnehmer bleibt ein Restbetrag zu zahlen. Je nach Preisstufe liegt dieser bei 53,10 Euro bis 245,80 Euro im Monat.
► Der Restbetrag wird über den Arbeitgeber an den Verkehrsverbund Rhein-Sieg überwiesen.
► Um am „JobTicketLight“-Programm teilnehmen zu können, müssen Arbeitgeber mindestens 10 Verträge mit dem VRS abschließen.
Das „JobTicketLight“ setzt sich aus drei Komponenten zusammen: dem Arbeitgeberzuschuss, dem VRS-Rabatt und dem Nutzerpreis. Beim Arbeitgeberzuschuss zahlt der Arbeitgeber einen Teil der Kosten des Tickets. Die Höhe sei abhängig von der gewählten Preisstufe, so der VRS. Für die Preisstufen 1a und 2a liegt der Anteil bei mindestens 30 Euro pro Monat. In den Presistufen 1a bis 7, bei mindestens 40 Euro jeden Monat.
Pro Ticket gewährt der Verkehrsverbund Rhein-Sieg einen Rabatt. Dieser ist ebenfalls von der Preisstufe abhängig und liegt zwischen 17,70 Euro in der Stufe 1a und 30,40 Euro in Preisstufe 7. Für die Arbeitnehmer bleibt dann noch der Restpreis übrig. Je nach Preisstufe liegt der Nutzerpreis zwischen 53,10 Euro und 245,80 Euro. Der Betrag wird laut VRS vom Arbeitgeber überwiesen. (jr) Fair und unabhängig informiert, was in NRW und Köln passiert – hier unseren kostenlosen 24RHEIN-Newsletter abonnieren.