Wunderline soll Deutschland und Niederlande besser verbinden – Bahn hat große Pläne

Züge zwischen Bremen und Groningen sollen künftig in rund zwei Stunden verkehren. Dafür plant die Deutsche Bahn die Wunderline.
Düsseldorf/Ihrhove – Viele Menschen wünschen sich seit Jahren eine schnellere Zugverbindung zwischen Groningen (Niederlande) und Bremen. Die sogenannte „Wunderline“ soll nun Abhilfe leisten – und die Lösung der Deutschen Bahn sein. Die Wunderline soll Groningen und Bremen in etwa zwei Stunden verbinden.
Denn nachdem die Friesenbrücke bei Weener über die Ems nach einer Frachter-Kollision zerstört wurde, fährt seit etwa sechs Jahren kein Zug mehr über die Grenzstrecke. Die Friesenbrücke wird bereits aufgebaut – und das Großprojekt der Wunderline nimmt nun ebenfalls Fahrt auf: Die Deutsche Bahn will bis Sommer die Unterlagen für die erste Baustufe beim Eisenbahnbundesamt einreichen.
Wunderline: Bahn schnelle Züge zwischen Groningen und Bremen
Mit dem Bau der Wunderline sollen Menschen zwischen Bremen und Groningen profitieren: Arbeitnehmer sollen schneller den Arbeitsplatz im Nachbarland erreichen können, auch bietet die Linie für Studierende und Reisende Vorteile. Die geplante Strecke der Wunderline ist insgesamt 173 Kilometer lang – der Großteil liegt dabei in Deutschland.
„Wir möchten eine grenzübergreifende, komfortable Verbindung haben, möglichst ohne dabei umsteigen zu müssen“, sagte Stefan Wey, Teilprojektleiter Wunderline bei der DB Netz AG, kürzlich bei einer Info-Veranstaltung der Bahn im ostfriesischen Westoverledingen. Das Ziel der Bahn sei es aber auch, mehr Kunden zu erreichen. Der Bau der Wunderline ist in zwei Bauabschnitten vorgesehen.
Wunderline: Bahn will Pläne einreichen
Die Projekte Wunderline und die Friesenbrücke sind komplex und eng miteinander verbunden. Für beide sei eine Inbetriebnahme mit dem Fahrplanwechsel 2024/2025 vorgesehen.
Zug Groningen und Bremen: Wie schnell ist die Wunderline der Bahn?
Viele Menschen müssen im Nordwesten große Umwege in Kauf nehmen. Denn aufgrund der zerstörten Friesenbrücke gibt es aktuell keine durchgehende Zugverbindung mehr zwischen Groningen und Bremen.
- Vor der Zerstörung der Friesenbrücke: Fahrzeit bei 2:43 Stunden
- Nach dem ersten Strecken-Aufbau (Landkreis Leer bis zur Niederlande): Fahrtzeit soll bei 2:28 Stunden liegen
- Ab 2030 nach dem zweiten Strecken-Aufbau: Reisezeit bei 2:13 Stunden
Deutsche Bahn: Wann wird die Wunderline aufgebaut? Aufbau und Zeitplan
- Bis Sommer 2022: Planfeststellungsunterlagen für den ersten Abschnitt sollen beim Eisenbahnbundesamt eingereicht werden
- Im Herbst 2023: Beginn der Arbeiten für den ersten Abschnitt
- Für die zweite Baustufe laufen die Planungen noch
Bau Wunderlinde Deutsche Bahn: Erster Streckenabschnitt zwischen Ihrhove und Niederlande im Überblick
- Die Strecke zwischen Ihrhove (Landkreis Leer) und der Grenze soll umfassend saniert werden:
- (Neu-)Bau von 17 Durchlässen und sieben Brücken
- Anpassung bzw. Erneuerung von 27 Bahnübergängen
- Bahnhof Ihrhove: Erneuerung eines Stellwerks und Installation von neuen Oberleitungen und Weichen
- Auf einer Teilstrecke soll nach Baugrunduntersuchungen auch der Bahndamm verstärkt werden
Verbindung Groningen und Bremen: Diese Züge sollen auf Wunderline fahren
Diese Züge sollen auf der Strecke fahren:
- Zwischen Leer und Winschoten: jewels ein Regionalzug pro Stunde in beide Richtungen
- Fernzüge, wie etwa ein Intercity, oder auch Güterverkehr sind derzeit auf der Strecke nicht vorgesehen. Grundsätzlich soll die Strecke aber für beides ausgelegt werden
Deutsche Bahn Wunderline: Wie teuer ist die Wunderline?
- Nach Angaben der Deutschen Bahn steht die Investitionssumme für die die Ertüchtigung der Bahnstrecke auf deutscher Seite noch nicht fest
- Der Grund: Die Planungen für den zweiten Bauabschnitt laufen noch
- Laut einer Kooperationsvereinbarung, die Bremen, Niedersachsen und die Provinz Groningen im Februar 2019 unterzeichneten, sollten nach damaligen Angaben 128 Millionen Euro in den Ausbau investiert werden. Bekannt ist bereits, dass die Friesenbrücke, als eigenes Projekt, mit bis zu 125 Millionen Euro deutlich teurer werden wird als zunächst geplant
(jaw mit dpa) Mehr News auf der 24RHEIN-Homepage. Tipp: Täglich informiert, was in NRW passiert – einfach unseren kostenlosen 24RHEIN-Newsletter abonnieren.