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Kölner Promis fordern Nachfolger für 9-Euro-Ticket: „Angebot muss weiterlaufen“

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Von: Johanna Werning

Anke Engelke und viele weitere Promis fordern den Ausbau des 9-Euro-Tickets – für „eine bessere Zukunft“, heißt es in dem offenen Brief an Bundeskanzler Scholz.

Köln – Rund 50 Prominente haben einen offenen Brief von Comedian und Buchautor Sebastian Rabsahl, bekannt als Sebastian 23, unterschrieben. Darunter Anke Engelke, Dietmar Bär und Jonas Schubert – und zahlreiche weitere Promis aus Köln. Die Forderung: Den Ausbau des 9-Euro-Tickets. Das Sonderticket zum Sparpreis soll es auch nach den drei Monaten geben.

Promis aus Köln fordern Nachfolge für 9-Euro-Ticket – „Angebot muss weiterlaufen“

Links: Im Bild eine Karte mit der Aufschrift 9-Euro-Ticket. Rechts: Anke Engelke bei einem Auftritt.
Promis wie Anke Engelke fordern den Ausbau des 9-Euro-Tickets (IDZRW-Montage) © Panama Pictures/Imago & Panama Pictures/Imago

„Wir glauben, dass dieses Ticket auf beispiellose Weise gezeigt hat, dass soziale Gerechtigkeit, Klimaschutz und Verkehrswende Hand in Hand gehen – wenn wir es entsprechend gestalten“, heißt es unter anderem in dem offenen Brief an Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD). Dennoch ist die 9-Euro-Ticket-Aktion am 31. August ohne richtigen Nachfolger ausgelaufen.

„Das Ticket hat gezeigt, dass es eine extrem hohe Nachfrage für bezahlbaren Nahverkehr gibt – über 52 Millionen Nutzer*innen haben das Ticket erworben. Die Schlussfolgerung daraus sollte nicht sein, die Ticketpreise so weit zu erhöhen, bis sich das Zugfahren nur noch Leute leisten können, die eh nicht aufs Geld schauen müssen“, heißt es weiter. Stattdessen lautet die Forderung: „Das Angebot muss weiterlaufen und der Nahverkehr deutlich ausgebaut werden, um eine attraktive Alternative zu sein.“

Unterschrieben wurde der offene Brief von rund 50 Prominenten – darunter vielen aus Köln und Umgebung. Neben Anke Engelke finden sich auch die Namen von Jonas Schubert, Mitglieder der Band „Ok Kid“, oder Kölner Tatort-Star Dietmar Bär. Aber auch Dr. Eckart von Hirschhausen, Sebastian Puffpaff, Jasmina Kuhnke und Johann König haben unterschrieben.

9-Euro-Ticket: Promis aus Köln sprechen von „Win-Win-Win-Situation“ und fordern Nachfolge

Immerhin könne mit dem 9-Euro-Ticket jede Menge CO₂ gespart werden, so Rabsahl. „Wie aktuelle Studien zeigen, wurden durch das 9-Euro-Ticket in nur drei Monaten 1,8 Millionen Tonnen CO₂ gespart.“ Für das Jahr 2021 wurden für Deutschland Gesamt-Emissionen in Höhe von 762 Millionen Tonnen verbraucht, berichtet das Umweltbundesamt

Nur eines der Vorteile laut offenem Brief: Das unübersichtliche Tarifchaos verschwand, es gab weniger Staus und der innerdeutsche Nah-Tourismus wurde gestärkt, heißt es weiter. „Eine klassische Win-Win-Win-Situation.“ Darum sei es auch kein Wunder, dass sich ein Großteil der Bevölkerung das 9-Euro-Ticket zurückwünscht. „Nutzen Sie die Chance, geben Sie sich einen Ruck und Deutschland das 9-Euro-Ticket. Es ist ein so wichtiger erster Schritt in eine bessere, gerechtere und klimaneutrale Zukunft. Wir brauchen das“, lautet der Appell an Bundeskanzler Scholz.

9-Euro-Ticket: Trotz Erfolg – Nachfolge weiterhin unklar

Auf Twitter wurde der offene Brief von Rabsahl und den rund 50 Prominenten bereits Tausende Male geteilt und gelikt. Noch ist nicht klar, ob und welchen Nachfolger es für das 9-Euro-Ticket geben könnte. Eine bundesweite Folgelösung ist jedenfalls noch nicht in Sicht. Mehrere Alternativen als 9-Euro-Ticket-Nachfolge sind allerdings im Gespräch.

Zumindest für NRW gibt es aktuell bereits eine Abo-Aktion nach dem 9-Euro-Ticket – allerdings nicht für alle. Wer ein ÖPNV-Abo hat, kann im September in ganz NRW kostenfrei den Regional- und Nahverkehr nutzen, jedoch nur am Wochenende. (jw) Fair und unabhängig informiert, was in Deutschland und NRW passiert – hier unseren kostenlosen 24RHEIN-Newsletter abonnieren.

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