„Werden vom Rest Europas verar***t“: Gottschalk wütet über ESC-Ergebnis – und stellt Forderung an ARD
Nach der ESC-Pleite 2023 ist vor dem Aufarbeiten der erneuten Schmach. Klare Worte findet in dieser Hinsicht Show-Gigant Thomas Gottschalk. Hat er recht?
München/Liverpool – Sprachlose Gesichter, resignierende Experten und nur 18 Punkte auf der Habenseite – der ESC 2023 ging für Deutschland gewaltig in die Hose. Die Hoffnung war groß, dass Lord of the Lost zumindest einen respektablen Platz im Mittelfeld ergattern können. Pustekuchen. Am Ende wurde Deutschland, mal wieder, Schlusslicht beim Eurovision Song Contest.
Zeit für eine Zäsur. Zumindest, wenn es nach Show-Titan Thomas Gottschalk geht. Der langjährige „Wetten, dass..?“-Moderator findet via Instagram klare Worte zum deutschen Abschneiden beim diesjährigen Eurovision Song Contest – und nimmt die ARD in die Pflicht.
ESC 2023 endet mit Pleite für Lord of the Lost – Thomas Gottschalk meldet sich zu Wort
Wie es für Deutschland beim ESC weitergehen soll, ist offen. Bedarf es einer Neuausrichtung des deutschen Vorentscheids? Muss Stefan Raab reaktiviert werden, um das 2010er-Märchen um Lena neu zu schreiben? Lohnt sich die Teilnahme am Eurovision Song Contest für die Bundesrepublik überhaupt noch? Fragen über Fragen, dessen Antworten für Thomas Gottschalk teilweise schon feststehen.
Auf seinem Instagram-Channel schwelgt der Showmaster in Erinnerungen und spricht vom deutschen ESC-Vorentscheid 1979. Dies sei damals sein erster großer TV-Auftritt gewesen. Die Verbindung zum auch auf Twitter polarisierenden ESC könnte für Gottschalk also kaum persönlicher sein. Dementsprechend hat der 72-Jährige auch mit Entsetzen verfolgt, wie Deutschland 44 Jahre später mal wieder nur der letzte Platz im großen Finale vergönnt war. Deutliche Worte in seinem neusten Instagram-Beitrag sind die Folge.
Emotionaler ESC-Post von Thomas Gottschalk: „Werden vom Rest Europas inzwischen doch verar***t“
„Bei aller Liebe, aber wir werden vom Rest Europas doch inzwischen verar***t, was die Bewertung beim ESC betrifft. Die mögen uns einfach nicht“, heißt es von Thomas Gottschalk. Damit spielt der Show-Titan sowohl auf die Jury-Punkte für Lord of the Lost als auch auf die Punkte durchs Zuschauer-Voting an. Nur drei Punkte konnte Deutschland von den nationalen Jurys einheimsen, 15 Zähler sprangen durch die Zuschauer raus – und damit am Ende der letzte Platz.

Den kennt auch Malik Harris, der deutsche Vertreter beim ESC 2022. Im Vorfeld des diesjährigen Finales hatte Harris Lord of the Lost sogar einen Platz in den Top 3 zugetraut. Es kam alles anders. Gottschalk scheint derweil Parallelen ausgemacht zu haben. „Den soften Malik haben sie uns genauso weggesägt wie die rockigen Lord of the Lost. Die waren auch viel zu lieb. Wenn schon Heavy Metal, dann muss es auch scheppern“, so der 72-Jährige.
„Ohne Gold kein Glitter“: Gottschalk sauer wegen Deutschlands erneuter ESC-Pleite – Geldhahn einfach zudrehen?
Harter Tobak oder schlicht die Wahrheit? Einmal in Rage geschrieben, nimmt sich Gottschalk auch noch die ARD zur Brust. Das Erste müsse „nach diesen ganzen Pleiten einfach den Geldhahn zudrehen“. Denn, das steht für den eingefleischten ESC-Fan fest: „Ohne Gold kein Glitter“. Zur Einordnung: Laut der offiziellen Eurovision-Website wäre die Teilnahme am ESC gar nicht so teuer. Hier heißt es, dass die ARD knapp 400.000 Euro für den Startplatz zahlen würde.
Und das rentiert sich? Die ARD verweist auf die ESC-Reichweite, welche in Deutschland unverändert die größte sei. Dementsprechend sei auch der Gebührenbeitrag der höchste. Man halte den genannten Betrag für „überschaubar“. Die Summe würde nämlich „deutlich unter den durchschnittlichen Produktionskosten von Unterhaltungsshows im Hauptabend“ liegen.
Hinsichtlich der Quoten hat sich die Übertragung vom ESC-Finale – das für Elton einen besonderen Auftritt bereithielt – auf jeden Fall gelohnt für die ARD. Laut Messung der GfK (Gesellschaft für Konsumforschung) waren bei der ESC-Final-Übertragung im Ersten 7,446 Mio. Menschen dabei (Marktanteil 38,4 Prozent). Über Spartensender ONE kommen weitere 512.000 Deutsche dazu. Ergibt in Summe 7.958.000 Zuschauer. Ob da so einfach der Geldhahn zugedreht werden kann? (han)