Gendern bei „Wissen macht Ah!“ sorgt für Kritik: „Jetzt kommt es ja noch dicker“

Das Thema Gendern im TV polarisiert. Jetzt sorgte die Kindersendung „Wissen macht Ah“ mit einem Beitrag für Wirbel.
Köln – Der WDR veröffentlichte vor kurzem eine Studie über das Gendern, mit recht eindeutigem Ergebnis: Für fast zwei Drittel der Menschen spielt eine gendergerechte Sprache keine besonders große Rolle, teilte der WDR mit.
Gendern bei Kindersendung (WDR) „Wissen macht Ah!“ – es gibt Kritik
Daraufhin sprach WDR-Programmdirektor Jörg Schönenborn eine Empfehlung aus, auf das Gendern zu verzichten. „Sprache ist ja etwas ganz Persönliches und wir wollen so sprechen wie unser Publikum. Und wenn wir feststellen, dass diese Sprechlücke abgelehnt wird, dann empfehlen wir auch, darauf zu verzichten.“ Das fand bei vielen Zuschauerinnen und Zuschauern Anklang. Allerdings stellte der Sender im Nachgang auch klar, dass es in erster Linie um den gesprochen „Gender-Gap“ gehen würde, also die von Schönenborn beschriebene Sprechlücke, denn diese fand am wenigsten Zuspruch in der Umfrage.
Jetzt sorgte ein Beitrag der ARD-Kindersendung „Wissen macht Ah!“, die beim WDR produziert wird, erneut für Diskussionen. „Wissen macht Ah!“ klärt mit einem Beitrag über das Gendern auf. Zuschauer kritisierten diese Art von Beitrag in den sozialen Medien. Denn es habe ja geheißen, dass „der Sender die Empfehlung ausgesprochen hat, auf das Gendern zu verzichten“, schreibt ein Twitter-Nutzer.
Was ist der gesprochene „Gender-Gap“?
Der ausgesprochene „Gender-Gap“ beschreibt die Sprechpause, die zwischen der männlichen Form und der darauffolgenden weiblichen Form, entsteht. Beispiel: Kolleg:innen oder Kolleg*innen. Sobald der Doppelpunkt oder das Sternchen kommt, folgt eine sehr kurze Sprechpause, bevor die weibliche Form sprachlich angehängt wird. Die Pause soll auch dafür stehen, dass alle Geschlechter mit eingenommen sind, also eben auch die, die sich nicht als männlich oder weiblich identifizieren.
Gendern beim WDR: „Jetzt kommt es sogar noch dicker“
Ein anderer kritisiert, dass mit diesem Beitrag für das Gendern geworben werde: „Vor wenigen Wochen erklärte der Programmchef des WDR, Schönenborn, künftig aufs Gendern im Programm zu verzichten. Jetzt kommt es sogar noch dicker.“
Neben dem Gender-Ärger, der gerade über den WDR hereinprasselt, gab es ebenfalls für den Radiosender WDR 2 Kritik. Der Radiosender hat zwar nicht angefangen oder aufgehört ihre Hörerinnen und Hörer zu gendern, aber WDR2 fing an sein Publikum zu duzen – auch diese Änderung kam nicht bei allen gut an.
Der Gender-Ärger hat auch dafür gesorgt, dass der WDR-Rundfunkrat sich äußerte. Gregor Golland (CDU), Mitglied des Rates und NRW-Landtagsabgeordneter, machte nun sehr deutlich klar, wie er zum Thema steht. „Gendern ist nichts anderes als zwanghafte ideologische Umerziehung im Kopf“, so Golland gegenüber 24RHEIN.(amp) Fair und unabhängig informiert, was in NRW passiert – hier unseren kostenlosen 24RHEIN-Newsletter abonnieren.