Kasalla: Alle Infos zu Band, Liedern und Bedeutung des Namens
Während andere kölsche Bands schon seit Jahrzehnten existieren, gibt es Kasalla „erst“ seit 2011 ‒ seitdem sind sie aus dem Kölner Karneval aber nicht mehr wegzudenken.
Köln ‒ Wenn der Kölnerin oder dem Kölner „Kasalla“ angekündigt wird, hat das nur in den seltensten Fällen etwas Gutes zu bedeuten; steht dieses Wort im rheinischen Sprachgebrauch doch für „Ärger“ oder „Krawall“. Die Redewendung „Et jitt Kasalla!“ ist dabei besonders bekannt, damit gibt man dem Gegenüber ziemlich direkt zu verstehen, dass man nicht gerade zu Scherzen aufgelegt ist. Mittlerweile ist dieser Ausdruck aus dem kölschen Wortschatz nicht mehr wegzudenken.
Doch seit gut zehn Jahren hat dieser Ausdruck auch noch eine andere Bedeutung: Er steht neben der Prügel-Androhung auch für eine der bekanntesten Bands im Kölner Karneval. Die Rede ist natürlich von der fünfköpfigen Kölschrock-Gruppe Kasalla, deren Geschichte im Jahr 2011 beginnt.
Kölsche Band Kasalla: Gründung, Herkunft, Genre, Name
- Gründung: 2011 von Bastian Campmann und Flo Peil
- Herkunft: Köln
- Genre: Kölschrock/Karnevalsmusik
- Name: Das Wort „Kasalla“ ist eine rheinische Bezeichnung für „Ärger“ oder „Krawall“. Die Redewendung „Et jitt Kasalla!“ kann schon fast als Prügel-Androhung verstanden werden. Das hat einen eher ernsten Hintergrund: Als früher Schülerinnen und Schüler für Fehlverhalten im Unterricht noch mit Prügel bestraft wurden, mussten sie sich über die Schulbänke lehnen, die meist von der Firma Casala hergestellt wurden. So hatten sie den Firmen-Schriftzug immer vor Augen, wenn ihnen der Hintern versohlt wurde ‒ daraus hat sich in Köln über die Jahre die bekannte Redewendung entwickelt.
In einem Interview mit dem Synthesizer-Hersteller Korg erklärte Kasalla-Pianist René Schwiers im Jahr 2016: „Die ursprüngliche Geschichte des Wortes Kasalla geht weit zurück. Als die Pädagogen früher in den Schulen Fehlverhalten gerne auch mal mit einem Stock bestraften, mussten sich die Schüler über die Schulbank lehnen und bekamen dann Haue. Die Schulbänke kamen von der Firma Casala und die Plakette des Unternehmens prangte am Tischbein. Jeder „Übeltäter“ konnte also den Namen gut lesen, wenn das Hinterteil versohlt wurde. Aus dieser unschönen Erfahrung hat sich in Köln die Redensart „et jitt Kasalla“ entwickelt und die wird eben immer dann verwendet, wenn es wie auch immer geartete Dresche gibt“, sagt er.
Kasalla: Sänger Bastian Campmann und Co. ‒ aktuelle Mitglieder
- Bastian Campmann (Leadgesang)
- Flo Peil (Gitarre, Gesang)
- Rene „Ena“ Schwiers (Keyboard, Quetsch, Gesang)
- Sebastian Wagner (Bass, Gesang)
- Nils Plum (Schlagzeug, Gesang)
Damals wird Kasalla vom Kölner Gitarristen und Songwriter Flo Peil, der unter anderem Lieder für die Bläck Fööss schreibt, und Bastian Campmann, Sohn des 2007 verstorbenen Räuber-Gitarristen Norbert Campmann, gegründet. Das Duo schreibt erste Songs, holt sich Keyboarder Rene „Ena“ Schwiers, Bassist Sebastian Wagner sowie Drummer Nils Plum dazu und feiert 2011 den ersten Auftritt im MTC, einem kleinen Club in Köln. Im Januar 2012 veröffentlicht man mit „Et jitt Kasalla!“ die erste CD.

Die Resonanz ist extrem positiv: Eine Kölner Tageszeitung bezeichnet die LP als „das beste, was seit Jahren an kölscher Musik auf eine CD gepresst worden ist“. Vor allem der Mega-Hit „Pirate“ hat es Kritikern sowie Karnevalistinnen und Karnevalisten gleichermaßen angetan, räumt in der Session 2012 sämtliche Preise ab und stellt den sofortigen Durchbruch der fünfköpfigen Gruppe dar. Das führt dazu, dass im selben Jahr bereits das zweite Album „Immer en Bewäjung“ erscheint, das von Kritikern ebenfalls überschwänglich gelobt wird. Die Kölschrocker gehen auf Tour, nehmen an einer Neuauflage des „Arsch Huh, Zäng ussenander“-Konzertes teil und spielen ihr erstes Tanzbrunnen-Konzert ‒ 2014, vor 12.000 Menschen.
Kasalla: Lieder und größte Hits
- Pirate (2012)
- Immer noch do (2012)
- Kumm mer Lääve (2014)
- Hür niemols op ze singe (2015)
- Alle Jläser huh (2015)
- Stadt met K (2015)
- Alles Jode (2015)
- Dausend Leeve (2015)
- Mer sin eins (2016)
- Alle su yeah! (2018)
- Pommes un Champagner (2019)
Kasalla im Kölner Karneval und „Stadt mit K“
Wenig überraschend schlägt ein Jahr später auch das Album „Us der Stadt met K“ (2015) ein wie eine Bombe, die darauf enthaltenen Songs „Stadt met K“ sowie „Alle Jläser huh“ gehören auch heutzutage noch zu den absoluten „Must-Haves“ auf jeder Karnevalsparty. A propos Karneval: Wie die Band selbst angibt, stünde man während einer normalen Session im Kölner Karneval inzwischen innerhalb von sechs Wochen rund 200 mal auf einer Bühne ‒ das bedeutet mehr als sechs Auftritte pro Tag.
An diese enge Termin-Taktung müssen sich die fünf Bandmitglieder früh gewöhnen, gehören sie doch seit ihrer Gründung zu den heißesten Gruppen der Mundart-Musik überhaupt. 2016 feiern sie ihr fünfjähriges Jubiläum mit zwei Shows in der Lanxess Arena, stehen dort unter anderem mit Carolin Kebekus auf der Bühne. 2017 erscheint dann mit „Mer sin eins“ das bis heute erfolgreichste Album der Gruppe, die CD steigt auf Platz fünf der deutschen Album-Charts ein.
Kasalla mit Highlight in 2022 – erstes Stadion-Konzert für die kölsche Band
Dabei setzen die fünf Musiker weiter auf ihren unverwechselbaren Sound: Im Gegensatz zu vielen ihrer Kollegen, die sich vor allem Volksmusik- und Pop-Elementen bedienen, setzen Kasalla auf harte Gitarrenriffs, schepperndes Schlagzeug und einen krachenden Bass. Echter Kölschrock eben. Diesen Stil behalten sie bis heute bei, und gaben ihn auch im Rheinenergie-Stadion zum Besten. Denn das große, zehnjährige Jubiläumskonzert, das 2021 noch der Corona-Pandemie zum Opfer fiel, wurde 2022 in der Heimstätte des 1. FC Köln nachgeholt. Damit ging für die Band nicht weniger als ein Traum in Erfüllung, erklärte Campmann.
Und sollte Kasalla ihren steilen Aufstieg in der kölschen Musikszene weiterhin fortsetzen wie in den vergangenen Jahren, dürfte auch der Erfüllung weiterer Träume künftig kaum noch etwas im Weg stehen. (mo) Mehr News auf der 24RHEIN-Homepage. Tipp: Täglich informiert, was in Köln und NRW passiert – einfach unseren kostenlosen 24RHEIN-Newsletter abonnieren.