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Karnevalsstar Lotti Krekel gestorben: WDR zeigt Sendungen erneut im TV

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Von: Mick Oberbusch

Die Kölner Schauspielerin und Sängerin Lotti Krekel ist am 11. April im Alter von 81 Jahren gestorben. Der WDR ändert darum sein Programm.

Köln – Die Stadt Köln trauert um eine ihrer bekanntesten Künstlerinnen: Wie die Deutsche Presseagentur dpa berichtet, ist Lotti Krekel am 11. April im Alter von 81 Jahren verstorben. Die Schwester der bereits 2013 verstorbenen Kölnerin Hildegard Krekel (auf Melaten beigesetzt) gehörte vor allem in der Nachkriegszeit zu den bekanntesten Kölnerinnen überhaupt; trat als Schauspielerin und Sängerin unter anderem an der Seite von Willy Millowitsch und auch als Protagonistin im Kölner Karneval in Erscheinung.

Lotti Krekel wirft Kuss in die Kamera
Sängerin und Schauspielerin Lotti Krekel aus Köln ist im Alter von 81 Jahren verstorben. © Future Image/Imago
Lotti Krekel
BerufSchauspielerin, Sängerin
geboren23. August 1941
gestorben11. April 2023

Schauspielerin und Sängerin Lotti Krekel gestorben – im Millowitsch-Theater und „Tatort“ zu sehen

Die große Karriere von Lotti Krekel begann bereits im Kleinkind-Alter. Der Vater von Marius Müller-Westernhagen, der Schauspieler Hans Müller-Westernhagen, hatte sie als Fünfjährige an der Hand ihrer Mutter in der Kölner Innenstadt gesehen. „Meine Mutter kannte ihn flüchtig, und da hat er zu ihr gesagt: ‚Ach, die ist aber niedlich, gehen Sie mit der doch mal zum Kinderfunk!‘“ So fing alles an.

1958 flatterte dann ein Telegramm in die Schule: Willy Millowitsch wollte die Teenagerin für die Rolle eines jungen Mädchens engagieren. Die Fernsehübertragungen seiner rheinischen Schwänke erreichten in der Nachkriegszeit Einschaltquoten von bis zu 85 Prozent. So wurde Krekel zur bekanntesten Kölnerin der Nachkriegszeit. In den Folgejahren trat sie vermehrt als Hörfunk-Sprecherin in Erscheinung, war unter anderem in den TV-Formaten „SK Kölsch“ und dem „Tatort“ zu sehen. Für die WDR-Produktion „Die Anrheiner“ stand sie ebenfalls viele Jahre vor der Kamera. In Köln hatte sie den Spitznamen „lecker Mädsche“.

Lotti Krekel: Zweite Karriere als Karnevalsstar

Dann setzte eines Tages ein Journalist eine Nachricht in die Welt: Die hübsche Lotti, 17 Jahre alt, wünsche sich sehnlichst ein Kind – und suche dafür einen Mann für eine Nacht. „Natürlich hat der das im Alleingang gemacht, ohne es mit mir abzusprechen!“ Das Telefon stand nicht mehr still. Und Millowitsch behandelte sie fortan wie Luft. „Der guckte immer an mir vorbei, er hat mich geschnitten. Das habe ich drei Tage ausgehalten, und dann habe ich gesagt: Das hat keinen Sinn. Ich bin bei ihm ausgestiegen, nach elf Jahren. Ich bin nach Hause gegangen und hatte nichts. Absolut nichts.“

Das war eine dieser Situationen, in der sie sich auf etwas Neues einlassen musste. Sie begann, Schlager zu singen – und wurde als Sängerin im Kölner Karneval bekannt. „Ne Besuch im Zoo“ und „Mir schenke dä Ahl e paar Blömcher“ waren ihre großen Hits. Dadurch wurde sie noch bekannter – und diesmal unter ihrem richtigen Namen.

Es gab Angebote vom Fernsehen und vom Film, so spielte sie an der Seite von Horst Buchholz und unter Regisseur Wolfgang Staudte. Sogar Millowitsch meldete sich wieder. Bei einer Theaterproduktion lernte sie ihren Mann kennen, den Schauspieler Ernst Hilbich. „Im Nachhinein“, sagte sie, „war dieser schlimme Artikel ein Segen, denn sonst wäre ich sicher für immer bei Millowitsch geblieben.“

WDR ändert Programm: Sondersendung zum Tod von Lotti Krekel

Darum zollt der Sender dem Karnevalsstar jetzt eine besondere Ehre. „Das WDR Fernsehen ändert am 12. April 2023 in Erinnerung an Lotti Krekel sein Programm“, teilt der Sender mit. Und auch am 14. April gibt es eine Sondersendung. Gezeigt werden zum einen zwei Folgen der „Anrheiner“ und zum anderen eine Folge „Zimmer frei!“ aus dem Jahr 1998 mit Lotti Krekel zu Gast.

Lotti Krekel im Alter von 81 Jahren verstorben – Schwester Hildegard verstarb 2013 an Krebs

Als ihre Schwester 2013 an Krebs verstarb, war dies für Lotti Krekel ein harter Schlag. „Sie fehlt mir wie die Luft zum Atmen. Wir hatten keine Geheimnisse voreinander, haben alles besprochen. Jeden Tag. Manchmal meine ich noch, ihr Lachen zu hören“, wird sie in der Deutschen Presseagentur zitiert. (mo) Fair und unabhängig informiert, was in Köln passiert – hier unseren kostenlosen 24RHEIN-Newsletter abonnieren.

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