Kritik an Klamroth wegen Beziehung zu Neubauer: „Gehört vom Posten entfernt“
Luisa Neubauer und Louis Klamroth sind ein Paar. Das soll der „Hart aber fair“-Moderator dem WDR zunächst verschwiegen haben. Für viele ein No-Go.
Köln – Erst seit wenigen Wochen ist Louis Klamroth Moderator bei der „Hart aber fair“. Doch schon jetzt gibt es für den Moderator viel Kritik. Unter anderem, weil er mit Klimaaktivistin Luisa Neubauer zusammen ist. Dem WDR soll Louis Klamroth von seiner Beziehung zunächst allerdings nichts erzählt haben.

Hat Louis Klamroth wegen „Hart aber fair“ seine Beziehung zu Luisa Neubauer verschwiegen?
Das bestätigt eine Sendersprecherin auf Bild-Anfrage: „Das Privatleben von Herrn Klamroth war in den Gesprächen zwischen dem WDR und ihm vor Bekanntgabe der Zusammenarbeit kein Thema.“ Den Sender habe er erst Ende August über die Beziehung informiert – und damit, nachdem der Sender Klamroth als neuen „Hart aber fair“-Moderator verkündet hatte.
Auf Facebook und Twitter wird nun hitzig diskutiert: Gibt es aufgrund der Beziehung einen Interessenkonflikt? Hätte Klamroth den WDR direkt zu Beginn informieren müssen? Die Meinungen? Unterschiedlich. Für die einen ist es „nicht schlimm“ und „völlig egal“. Immerhin „geht es den Arbeitgeber auch überhaupt nichts an. Job ist Job und privat ist privat“, so ein Nutzer beispielsweise. „Das ist nun wirklich seine Privatsache und hat nichts mit seinem Job zu tun. #alshättenwirkeineanderenProbleme“, schreibt ein weiterer Facebook-User.
Kritik für Klamroth wegen Beziehung zu Neubauer: „Gehört vom Posten entfernt“
Doch das sehen nicht alle so. „Menschlich verständlich, trotzdem ein K-O-Kriterium, wenn das stimmt“, heißt es unter anderem. Und damit nicht genug. Gerade auf Twitter sind sich viele Nutzer sicher, dass das Verschweigen der Beziehung ein absolutes No-Go ist. „Dafür sollte #Klamroth seinen Posten bei #hartaberfair abgeben. Hier geht Objektivität und Neutralität verloren.“
Gerade in seiner Rolle als Moderator eines öffentlich-rechtlichen Senders sehen viele in der Beziehung und dem Verheimlichen im Sommer ein Problem. „Es ist ein Unterschied, ob jemand im durch Gebühren finanzierten Rundfunk arbeitet oder in einem Privatunternehmen. Wer wie Louis Klamroth so etwas verschweigt, gehört umgehend von seinem Posten entfernt“, wettert ein Twitteruser.
Es gibt jedoch auch Personen, die das Problem nicht bei dem Verhalten von Moderator Klamroth sehen, sondern viel eher die Verantwortung von ARD und WDR betonen. „Denke nicht, dass Klamroth das hätte sagen müssen. Allerdings hätte die ARD sofortige Konsequenzen ziehen müssen, als es bekannt wurde“, schreibt ein Twitternutzer unter anderem.
Das ist Louis Klamroth
► Klamroth ist 33 Jahre alt (geboren am 28. Oktober 1989 in Hamburg) und seit Jahren als Schauspieler und Fernsehmoderator bekannt
► Klamroth spielte unter anderem im Film „Das Wunder von Bern“ (2003) an der Seite seines Vaters und Schauspielers Peter Lohmeyer
► In den vergangenen Jahren hat sich der Journalist Klamroth einen Namen als Moderator von Polit-Talkshows gemacht. Bei ntv moderierte er von 2016 bis 2020 die Sendung Klamroths Konter, die 2018 mit dem Deutschen Fernsehpreis (Förderpreis) ausgezeichnet wurde.
► 2021 sorgte er auch bei der „ProSieben-Bundestagswahl-Show“ für Aufsehen, moderierte vor der Wahl 2021 Interviews mit Annalena Baerbock und Olaf Scholz.
► Im August 2022 wurde er als Nachfolger von Frank Plasberg für die ARD-Talkshow „Hart aber fair“ bestätigt. Die erste Folge mit Klamroth als Moderator wurde am 9. Januar ausgestrahlt.
Beziehung zu Luisa Neubauer? „Hart aber fair“-Moderator Klamroth sieht darin kein Problem
Aber was sagen Sender und „Hart aber fair“-Moderator Klamroth selbst? „Für den WDR versteht es sich von selbst, dass seine Partnerin nicht Gast seiner Sendung sein wird“, so ein WDR-Sprecher zuletzt gegenüber der Deutschen Presse-Agentur. Und auch der 33-Jährige schließt aus, dass er seine Freundin Neubauer als Klimaaktivistin in die Sendung einlädt.
Er räumt jedoch auch ein, dass die Sachlage nicht ganz unkompliziert ist: „Da ich mit einer Person des öffentlichen Lebens zusammen bin, hat das Publikum aus meiner Sicht einen Anspruch darauf, das zu wissen. Deshalb ist es mir wichtig, an der Stelle transparent zu sein“, heißt es im Dezember 2022 im Interview mit dwdl.de.
Ein Problem in Bezug auf Objektivität und Neutralität sieht Klamroth jedoch nicht. „Ich glaube, die meisten Leute wissen, seriöser Journalismus ist vor allem sauberes Handwerk. Dazu gehören sorgfältige Recherche, kritisches Nachfragen, Überparteilichkeit, Unabhängigkeit und natürlich Transparenz. Dieses Handwerk beherrsche ich.“ (jw) Tipp: Fair und verlässlich informiert, was in Köln, NRW und Deutschland passiert – hier unseren kostenlosen 24RHEIN-Newsletter abonnieren.