Promis äußern sich zu Lützerath: „Die Erde brennt, das ist so und es wird noch extremer“
In Lützerath hat die Räumung begonnen. Die Aktivistinnen und Aktivisten besetzen den Braunkohleabbauort und leisten Widerstand gegen die Polizei. Das sagen Promis zur Räumung.
Lützerath – Die Räumung in Lützerath sorgte in den vergangenen Tagen für ein großes Medienecho. Klimaaktivisten sich schockiert darüber, dass die Regierung einen Vertrag mit dem Energiekonzern RWE geschlossen hat: RWE darf in Lützerath Braunkohle abbauen, dafür ist der Kohleausstieg in Deutschland schon für 2030 gesetzt und fünf weitere Dörfer bleiben vom Kohleabbau verschont.
Der Energiekonzern RWE hat somit die Berechtigung, in Lützerath zu baggern. Das hält die Klimaaktivisten und Demonstranten aber nicht davon ab, die eigentlich leerstehenden Häuser im Gebiet weiterhin zu besetzen, denn sie sind der Meinung: Wird RWE in Lützerath Kohle abbauen und verbrennen, verfehlt Deutschland das 1,5 Grad-Ziel.

Lützerath: Räumung hat begonnen, das sagen Promis dazu
Die offizielle Räumung des Dorfes hat laut Polizei am 11. Januar begonnen, die Polizei reißt Barrikaden ein und versucht die Aktivisten vom Gelände zu bringen. Zur Räumung in Lützerath äußerten sich auch diese prominenten Gesichter in den sozialen Medien:
Moderatorin Louisa Dellert teilt in ihrer Instagram-Story Einblicke von der aktuellen Situation in Lützerath. Sie fährt selbst am Samstag, 14. Januar zur großen Demonstration in die Siedlung, das zum Symbol der Klimaaktivisten geworden ist, um ihre Haltung klarzumachen. Die Moderatorin äußert auch Kritik an Grünen-Politiker Robert Habeck und spricht davon, dass diese Entscheidung „ein historischer Punkt sei, an dem wir später mal sagen werden, ‚jo, das war das Einläuten eines Kipppunktes in der deutschen Klimapolitik“.

Auch die Aufforderung, die Aktivistinnen und Aktivisten zu unterstützen, teilt Louisa Dellert in ihrer Instagram-Story: „Die Erde brennt, das ist so und es wird noch extremer und eigentlich wissen wir das alle, aber wir wollen es nicht wahrhaben und denken vielleicht ‚Ach, die nächsten 50 Jahre, die ich noch auf der Welt bin, scheiß drauf, da mache ich nochmal Rambozambo und mache es so wie ich es möchte‘“.
200 Promis sprechen sich gegen Räumung in Lützerath aus
Aber nicht nur Louisa Dellert spricht offen über ihre Meinung zur Räumung in Lützerath aus. 200 Prominente haben in einem offenen Brief den sofortigen Stopp der Räumungsarbeiten gegenüber den Klimaaktivisten gefordert. Das Abbaggern der Kohle in Lützerath sei „nicht nur eine Frage der Existenz eines Dorfs, sondern eine Causa, die von globaler und klimapolitisch richtungsweisender Bedeutung ist“, berichtete das Magazin Der Spiegel unter Berufung auf den Brief.
Zu den 200 Prominenten gehören unter anderem Schauspielerin Katja Riemann, Thelma Buabeng, Pheline Roggan, die Schauspieler Peter Lohmeyer und Robert Stadlober sowie die Bands Sportfreunde Stiller, Deichkind und Revolverheld, der Pianist Igor Levit und die oben genannte Moderatorin Louisa Dellert.
Jan Böhmermann und El Hotzo twittern gegen Räumung
Schon vor ein paar Tagen machte Moderator Jan Böhmermann deutlich, was er von dem geplanten Kohleabbau des Energiekonzerns RWE hält. Auf Twitter schreibt er: „gigantische, tote Löcher in der Welt“. Böhmermann hat kein Verständnis dafür, was in Lützerath gerade passiert.
Internet-Comedian und Influencer Sebastian Hotz, der besser bekannt ist unter seinem Namen „El Hotzo“ twittert täglich zu aktuellen und oft auch politischen Themen. Auch zu Lützerath findet er klare Worte: „Es ist so schön, wenn sich demokratische Parteien gemeinsam über alle Farben hinweg auf ein gemeinsames Ziel einigen können, z.B. ein Dorf wegbaggern für RWE, das erwärmt mein Herz.“
Die Kölner Band AnnenMayKantereit ist seit langem für ihren Klimaschutz bekannt. Die Musiker waren schon früher bei Demos etwa von Fridays for Future aufgetreten, jetzt sangen sie auch in Lützerath und widmeten Robert Habeck ein Schmählied. „Allen, die hier sind, und Lützerath befreien, möcht ich sagen: danke. Ohne euch könnten wir hier nicht sein“, sang AnnenMayKantereit-Sänger Henning May im ersten Song, begleitet nur von Akustikgitarre. (amp) Fair und unabhängig informiert, was in NRW passiert – hier unseren kostenlosen 24RHEIN-Newsletter abonnieren.