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Stefan Raab: Alle Infos über den „TV total“-Moderator – sein Leben, seine Shows und seine Songs

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Von: Johanna Werning

Mit „TV total“ wurde Stefan Raab zum Kult-Moderator. Im Laufe seiner Karriere sorgte er so manches Mal für Gesprächsstoff.

Köln – Insgesamt 16 Jahre war Stefan Raab als Moderator der Show „TV total“ auf Sendung. Sie machte ihn deutschlandweit bekannt und wurde zum Sprungbrett einer Reihe von bekannten Fernsehstars. Dazu zählen etwa der ehemalige „Praktikant“ Elton und Lutz van der Horst alias „Günni“, der heute als Außenreporter neben Hazel Brugger für die ZDF-Satiresendung „heute-show“ unterwegs ist. Für Stefan Raab war „TV total“ der Beginn einer der erfolgreichsten Karrieren im deutschen Privatfernsehen.

Stefan Raab: Lebenslauf und erste Medien-Kontakte

Stefan Konrad Raab wurde am 20. Oktober 1966 in Köln geboren. Seine Eltern betrieben im Stadtteil Sülz eine Metzgerei. Nach dem Abitur 1986 leistete er seinen Grundwehrdienst und studierte anschließend fünf Semester Rechtswissenschaften in Köln und Bielefeld. Parallel dazu absolvierte er eine Ausbildung im elterlichen Metzgereibetrieb. 1990 schloss er diese mit Bestnoten ab.

Im selben Jahr erstellte Raab Werbejingles unter anderem für das „ARD-Morgenmagazin“ und verschiedene RTL-Talkshows. Er war darüber hinaus für bekannte Musiker und Bands tätig, wie Rapper Bürger Lars Dietrich und die Band Die Prinzen. Raabs Musikverlag „Roof Groove Musikverlag Stefan Raab“ verwaltete die Rechte an seinen Stücken. Das erste eigene Album von Stefan Raab, „The Best of Schäng and the Gäng Vol. 3“, erarbeitete er mit dem Jazz-Trompeter Till Brönner. Es erschien ebenfalls 1990.

Im Jahr 1993 bot Raab dem eben gegründeten „Jugend- und Musiksender“ VIVA seine Jingles an. Es folgte das Angebot, die Show „Vivasion“ zu moderieren. Am 27. Dezember 1993 stand Raab für diese das erste Mal vor der Kamera.

Stefan Raab bei Viva

„Vivasion“ war der Start für Stefan Raabs Karriere als Moderator. Die Show lief von Ende 1993 bis Dezember 1998. Bekannt wurde sie für den frechen Humor, der zu dieser Zeit im deutschen Fernsehen neu war.

Außerdem sorgte die gewollt „trashige“ Kulisse für Aufsehen: Die prominenten Gäste saßen etwa auf zu kleinen Kinderstühlen, ein „Zuschauer der Woche“ saß hinter einer Pappwand und steckte den Kopf durch ein Loch und Raab selbst betrat diese Szenerie durch eine Papier-Barriere, die er mit seinem Körper oder wahlweise einem Spielzeugschwert durchtrennte. „Vivasion“ lief dreimal pro Woche, üblicherweise montags, mittwochs und freitags im Abendprogramm.

Im Jahr 1995 erhielt Stefan Raab eine zweite Show bei Viva Der Sender strahlte „Ma guck‘n“ jeden letzten Samstag im Monat aus. Die Parodie einer klassischen Samstagsabendshow lud einige Gäste und Live-Acts ein. Einige typische Elemente von „Vivasion“ wurden übernommen – darunter die verrückte Kulisse und die Miniatur-Sitzgelegenheiten, in diesem Fall in Form von Karussellpferdchen.

Raab führte in seiner zweiten Viva-Sendung seine charakteristische Attitüde als Moderator fort. Er führte Nonsens-Interviews, beleidigte seine Gäste auf lustige Art und gab seine Songs zum Besten. Zu den bekanntesten Talk-Gästen von „Ma guck‘n“ zählten:

Neben den Interviewpartnern – in der Regel drei pro Sendung – traten auch musikalische Acts auf, darunter:

Zahlreiche Elemente von „Vivasion“ und „Ma guck‘n“ tauchten später bei „TV total“ wieder auf. Dazu gehörten etwa die auf Knopfdruck gestarteten Einspieler von Zitaten oder TV-Sendungen zu passenden Gelegenheiten oder auch bei einer unvorhergesehenen Interview-Pause.

Stefan Raab und „TV total“

Nachdem Stefan Raab Ende 1998 seine Karriere bei Viva mit der letzten „Vivasion“-Sendung beendete, moderierte er 16 Jahre lang „TV total“ auf ProSieben. Der Show ging eine Eigenproduktion von Raab voraus: „Das kann ja mal passieren“ nahm das Konzept von „TV total“ vorweg und sollte ProSieben überzeugen, das Format ins Programm zu nehmen. Das gelang jedoch erst zwei Jahre später. Die erste „TV total“-Sendung wurde am 8. März 1999 ausgestrahlt.

Die Show war im Late-Night-Stil konzipiert: Moderator Raab saß hinter einem Schreibtisch – der später auf einem fahrbaren Podest stand – und begrüßte Interviewpartner sowie Musik-Acts. Die Showband The Heavytones war ein weiteres charakteristisches Kennzeichen für das Late-Night-Format. Das zentrale Thema war die aktuelle Fernsehlandschaft: Raab stellte Pleiten, Pech und Pannen, Entwicklungen und News aus dem deutschen TV vor, zeigte kuriose Szenen und machte sich über so manches Ereignis lustig.

Zahlreiche wiederkehrende Rubriken sorgten für die enorme Popularität des Formats. Zu den wichtigsten zählten die folgenden:

Stefan Raab: Weitere Shows und Sendungen

Während der 16 Jahre „TV total“ produzierte und leitete Stefan Raab als Moderator zahlreiche weitere Shows, unter anderem diese:

Raab war seit 1998 mehrfach an den deutschen Beteiligungen des „Eurovision Songcontest“ beteiligt. Von 2003 bis 2004 veranstaltete er das Casting „SSDSGPS – Stefan sucht den Super-Grand-Prix-Star“, in dem der Kandidat für den deutschen Vorentscheid des internationalen Musikwettbewerbs gesucht wurde. Gewinner war Max Mutzke. Im Jahr 2010 war Raab Initiator, Produzent und Juryvorstand der Vorentscheidungs-Show „Unser Star für Oslo“, bei der Lena Meyer-Landruth als Siegerin hervorging.

Stefanie Heinzmann ist ebenfalls eine durch Stefan Raab berühmt gewordene Sängerin. Sie gewann 2008 die Raabs Castingshow „SSDSDSSWEMUGABRTLAD – Stefan sucht den Superstar, der singen soll, was er möchte, und gerne auch bei RTL auftreten darf!“.

Bereits 1998 gründete Stefan Raab seine Produktionsfirma Raab TV. Seit Ende 2008 gehört diese vollständig zu Brainpool mit Sitz in Köln.

Stefan Raab als Musiker

Seine Karriere als Komponist führte Stefan Raab auch als Moderator fort. Im Jahr 1994 veröffentlichte er mit seiner Band Stefan Raab & die Bekloppten den Song „Böörti Böörti Vogts“ über den damaligen deutschen Fußballbundestrainer. Es folgte eine Coverversion von Jürgen Drews‘ „Ein Bett im Kornfeld“. Beide Titel erreichten hohe Chart-Platzierungen. 1996 erhielt Raab eine Goldene Schallplatte für „Hier kommt die Maus“, das er zum 25. Geburtstag der „Sendung mit der Maus“ produzierte.

Als Komponist agierte Stefan Raab zeitweise unter dem Pseudonym Alf Igel in Anspielung auf Ralf Siegel. Aus dieser Zeit stammt etwa der Titel „Guildo hat euch lieb“ von und für Guildo Horn. Außerdem komponierte er für den Film „(T)Raumschiff Surprise - Periode 1“, Max Mutzke und Lena Meyer-Landruth mehrere Songs.

Stefan Raab: Aktivitäten nach TV total

Mit dem Ende von „TV total“ im Dezember 2015 verkündete Stefan Raab das Ende seiner Karriere als Moderator. Drei Tage nach der Ausstrahlung trat er ein letztes Mal in der Sendung „Schlag den Raab“ auf.

Raab und seine Produktionsfirma Raab TV waren und sind weiterhin für verschiedene Shows tätig, darunter für „Schlag den Besten“ und „Schlag den Star“. Beide Formate sind jeweils Weiterentwicklungen von „Schlag den Raab“. Seit 2018 produzieren sie die ProSieben-Sendung „Das Ding des Jahres“. Im November 2021 läuft die neueste Show von Raab: „Täglich frisch geröstet“ wöchentlich auf RTL.

Stefan Raab: Preise und Auszeichnungen

Mehrfach wurde Stefan Raab im Laufe seiner Karriere für seine Moderation, Produktionen und Songs mit Preisen ausgezeichnet.

Stefan Raab ganz privat

Über das Privatleben des Entertainers ist wenig bekannt. Er lebt in Köln, ist verheiratet und hat zwei Töchter. Stefan Raab trennt seit seinem Leben in der Öffentlichkeit das Private vom Beruflichen.

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