Steffen Simon: Zwischen Falco, WDR und DFB – Alles zum bekannten Sportreporter

Steffen Simon ist neuer Mediendirektor beim DFB. Zuvor war er unter anderem Sportchef beim WDR – und geriet einst sogar mit Musiklegende Falco aneinander.
Köln – Fast 20 Jahre im selben Beruf nehmen Menschen durchaus einmal zum Anlass, sich noch einmal zu verändern und etwas Neues zu machen – das gilt auch für Steffen Simon, der künftig sogar mehr oder weniger die Seiten wechselt. Viele Jahre vor allem als bekannter WDR-Fußballkommentator der Spiele der deutschen Nationalmannschaft im Einsatz, arbeitet er künftig für den DFB und somit den Verband, über den er lange Jahre selbst berichtet hat.
Steffen Simon | |
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Geboren | 10. März 1965 (Alter 57 Jahre), Berlin |
Steffen Simon: Werdegang und Anfänge im Beruf – zunächst als Musikjournalist unterwegs
Steffen Simon wird am 10. März 1965 in West-Berlin geboren. Mit 13 Jahren startet er seine Laufbahn als Schülerreporter bei der Radiostation RIAS im Stadtteil Schöneberg, im Anschluss absolviert er dort ein Volontariat. Danach moderiert er unter anderem auf den Sendern ORB und SFB. Beim SFB wird er erstmals einer größeren Öffentlichkeit bekannt, als er 1989 das mehrstündige „Konzert für Berlin“ und somit das erste deutsch-deutsche Rockkonzert überhaupt moderiert. Im Anschluss geht er zum NDR und wird dort Moderator der Talkshow – was ihn 1992 besonders ins Rampenlicht stellt.
Steffen Simon trifft Musiker Falco in der NDR-Talkshow – ein legendäres Interview
Denn in einer Sendung am 20. November dieses Jahres ist der durchaus umstrittene Musiker Johann Hölzel, besser bekannt unter seinem Pseudonym Falco, in der Show zu Gast und wird von Simon interviewt. Letzterer fällt mit provokanten Fragen zum Vermögen, seinen politischen Ansichten und der Kunst von Falco auf, woraufhin der Moderator von Fans des 1998 verstorbenen, österreichischen Superstars („Rock Me Amadeus“) Kritik erntet – er selbst hat sich durch dieses durchaus sehenswerte Verhör-Interview jedoch schnell einen Namen gemacht.
Steffen Simon: Sportreporter und Fußball-Kommentator – Stationen im TV, Radio bei WDR & ARD (Auswahl)
- Radio
- ab 1978: RIAS Berlin
- ab 1985: ARD, ORB, SFB
- TV
- ab 1989: NDR (Moderator Talkshow)
- ab 1994: ARD-Sportschau
- ab 1998: Bundesliga-Show „ran“
- ab 2002: ARD-Kommentator Fußball-Nationalmannschaft
- ab 2003: Leitung ARD-Sportschau
- ab 2006: WDR-Sportchef
Vielleicht führt dies unter anderem dazu, dass er ab 1994 regelmäßig für die ARD-Sportschau vor der Kamera steht. 1998 wechselt er für zwei Jahre ins Privatfernsehen zu Sat.1, moderiert dort die Bundesliga-Show „ran“. Bereits zur Jahrtausendwende kehrt er jedoch zu den öffentliche-rechtlichen zurück und wird Leiter der Sportredaktion des Ostdeutschen Rundfunks Brandenburg. Am 11. November 2002 kommentiert er in der ARD erstmals ein Spiel der deutschen Fußballnationalmannschaft – und ist seitdem dort nicht mehr wegzudenken.
Steffen Simon: Fußball-Kommentator beim WDR seit EM 2004 – auch bei WM immer im Einsatz
2003 übernimmt er die Leitung der ARD-Sportschau und tritt am 1. Oktober 2006 dann die Nachfolge von Heribert Fassbender als Sportchef beim Sender mit Sitz in Köln an. Als Kommentator ist er während der Weltmeisterschaften 2006, 2010 und 2014 im Einsatz, kommentiert zudem zwischen 2004 und 2012 jede Europameisterschaft in der ARD. Ab August 2013 präsentierte er für einige Jahre das Fußball-Satireformat „Schnauze Simon“, das nach großer Kritik seitens der Presse jedoch schnell wieder eingestellt wurde. Seitdem hielt sich Simon vermehrt im Hintergrund und fiel WDR-Zuschauern fast nur noch durch Einsprecher in der Sendung „Zeiglers wunderbare Welt des Fußballs“ auf.
Steffen Simon Familie und Privates – neuer Job als Mediendirektor beim DFB vor Katar-WM
Fußball-Weltmeisterschaft 2022 | |
Datum | 21. November 2022 bis 18. Dezember 2022 |
Austragsungsort | Katar |
Teams | 64 |
So „wenig“ zu tun haben dürfte Simon, der seine Familie und sein Privatleben aus der Öffentlichkeit heraus hält, künftig nicht mehr: Wie im März 2022 bekannt wurde, übernimmt er zum 1. Mai den Posten des Direktors „Öffentlichkeit und Fans“ beim DFB. Dabei dürfte nicht nur die Aufgabe auf ihn zukommen, den chronisch Fans verlierenden DFB wieder nahbarer zu machen, sondern auch die Geschehnisse rund um die kommende Fußball-WM in Katar im Winter 2022 zu moderieren. Dagegen dürfte die Sportschau ein Kinderspiel gewesen sein. Und das Interview mit Falco auch. (mo) Mehr News auf der 24RHEIN-Homepage. Tipp: Unabhängig informiert, was in Köln passiert – einfach unseren kostenlosen 24RHEIN-Newsletter abonnieren.