„Weckt Fantasien“: Stromberg-Comeback nach über zehn Jahren?
Kehrt die Kultserie Stromberg mit Christoph Maria Herbst tatsächlich auf den TV-Bildschirm zurück? Der Brainpool-Chef macht zumindest Hoffnung.
Köln – Das Wort „Kult“ wird heutzutage fast schon inflationär genutzt. So wird, platt gesagt, alles abgekultet, was nicht bei drei auf den Bäumen ist – seien es Filme, Musikalben, oder Serien. Nur wenige Produktionen verdienen dabei tatsächlich den „Kult“-Stempel – und die erstmals 2004 ausgestrahlte, deutsche Serie „Stromberg“ gehört definitiv dazu. In der sogenannten „Mockumentary“ (Comedy-Serie im Doku-Format, jedoch mit Schauspielern) wurde Christoph Maria Herbst in den 2000er Jahren zum beliebtesten unbeliebten Bürochef des Landes, „Nebencharaktere“ wie Ernie, Ulf, Tanja oder Herr Becker zogen eine riesige Fangemeinde an.
Nach Serien-Ende 2012 samt Kinofilm 2014 verwandelten sich diese lachenden Gesichter jedoch in traurige. Doch jetzt könnte es für Fans eine sensationelle Nachricht geben: Es gibt tatsächlich Überlegungen, die Serie um den Horror-Chef wieder aufleben zu lassen!
Stromberg | |
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Genre | Comedy, Mockumentary |
Erscheinungsjahre | 2004-2012 |
Episoden/Staffeln | 46 Episoden/fünf Staffeln |
Produktion | Brainpool TV GmbH, ProSieben |
Idee & Produktion | Ralf Husmann |
Schauspielerinnen & Schauspieler (Auswahl) | Christoph Maria Herbst (Bernd Stromberg), Bjarne Mädel (Berthold Heisterkamp alias Ernie), Oliver Wnuk (Ulf Steinke), Diana Staehly (Tanja Steinke), Milena Dreißig (Jennifer Schirrmann) |
Film | Stromberg – Der Film, 2014 |
Kehrt Stromberg ins Fernsehen zurück? „Eine unserer erfolgreichsten Online-Marken“

Pläne wären in dieser Hinsicht vielleicht etwas zu viel gesagt – diskutiert wird das Thema allerdings sehr wohl. So erklärte Marcus Wolter, CEO von der ehemaligen Stromberg-Produktionsfirma Brainpool, jüngst gegenüber dem Medienportal DWDL: „Eine unserer erfolgreichsten Online-Marken ist ‚Stromberg‘, was natürlich Fantasien weckt. Ebenso wie die Tatsache, dass Sketchcomedy online extrem nachgefragt wird. Da kommt man auf Ideen“, so der Brainpool-Chef. Man hätte bereits darüber nachgedacht, den Büro-Ekel und seine Gefolgschaft ins TV zurückzuholen – dies sei allerdings an einige Bedingungen geknüpft. „Das hängt natürlich daran, ob Christoph Maria Herbst und Ralf Husmann das wollen“, so Wolter weiter.
Stromberg – fünf Fakten zur Kultserie
► Stromberg wurde erstmals am 11. Oktober 2004 auf ProSieben ausgestrahlt und ist eine Adaption der britischen Serie „The Office“ (2001), in der Comedian Ricky Gervais den fiesen Chef (David Brent) spielt. Es gibt auch eine US-amerikanische Adaption namens „The Office“ (2005) mit Steve Carrell in der Hauptrolle des Michael Scott.
► Die Dreharbeiten für Stromberg fanden überwiegend in Köln statt. Ein Bürogebäude in Köln-Braunsfeld an der Eupener Straße diente als Kulisse für die Niederlassung der fiktiven Capitol Versicherung AG, die sogar und auch heute noch einen eigenen Internet-Auftritt hat.
► Für die Schauspielerinnen und Schauspieler gab es zwar ein Drehbuch, im Making-of des Films von 2014 erklärt Regisseur Ralf Husmann jedoch, insbesondere Hauptdarsteller Christoph Maria Herbst habe selbst viel improvisiert – manche Szenen hätten es dann auch in die Serie geschafft.
► Herbst, das Produktionsteam und die Serie Stromberg heimsten etliche Preise für das Format ein. Unter anderem gewann die Serie 2006 den Grimme-Preis in der Kategorie „Fiktion und Unterhaltung“, Herbst im selben Jahr für „Darstellung“. Zudem gewann Hauptdarsteller Herbst für seine Stromberg-Darbietung drei deutsche Comedypreise als bester Schauspieler. 2007 holte die Serie den Deutschen Fernsehpreis für die beste Sitcom.
► Im Dezember 2021 kehrte Bernd Stromberg das bislang letzte Mal in die Öffentlichkeit zurück. Für die Kampagne „Deutschland krempelt die Ärmel hoch“ des Bundesministeriums zur Bekämpfung der Corona-Pandemie per Impfung schlüpfte Herbst noch einmal in seine Paraderolle. In sechs Werbespots gibt er sich jeweils kurz als Impfgegner – sieht am Ende jedoch ein, dass der kleine Piks den besten Schutz gegen das Virus darstellt.
Steht Stromberg-Comeback kurz bevor? Fans sollten sich nicht allzu große Hoffnungen machen
Aus seiner Begeisterung für die Serie macht der Brainpool-Chef aber keinen Hehl. „Ich bin mehr als ein Fan von ‚Stromberg‘ und liebe es. Und nicht nur ich. Würde man die Deutschen fragen, welches Format sie am liebsten wieder zurückhaben würden, wäre ich mir sicher: ‚Stromberg‘ ist unter den Top 3“, erklärt Wolter. Fan-Herzen dürften ob dieser Aussichten definitiv höher schlagen – verlassen auf ein Stromberg-Comeback sollte sich über zehn Jahre nach dem ersten und bislang einzigen Serien-Ende jedoch niemand. Fans werden dennoch hoffen, dass der einst von Stromberg in der Serie geäußerte Spruch „Bevor das passiert, heißt mein Opa aber Inge“ nicht auf den Serien-Restart zutrifft. (mo) Fair und unabhängig informiert, was in NRW und Deutschland passiert – hier unseren kostenlosen 24RHEIN-Newsletter abonnieren.