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WDR: Nach erneutem Streik – wie es jetzt im Tarifstreit weitergeht

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Von: Mick Oberbusch

Beim WDR streiken Beschäftigte weiterhin für Lohnerhöhungen und kürzere Vertragslaufzeiten. Am 14. November wird in dieser Angelegenheit weiterverhandelt.

Köln – Der WDR kommt derzeit einfach nicht zur Ruhe. Bereits Anfang Oktober wirbelte ein Streik das TV- und Radio-Programm durcheinander, dann wurde der Kölner Sender kurze Zeit später von einem ehemaligen Redakteur verklagt, der sich unterbeschäftigt fühlt.

Und als wäre das nicht schon genug Trubel, sorgte ein neuerlicher Streik am gestrigen Mittwoch (9. November) erneut für Änderungen am TV-Programm, die sich auch unmittelbar auf die Zusehenden auswirkten. So wurde beispielsweise statt einer Live-Ausstrahlung der WDR-Sendung „Live nach 9“ lediglich ein „Best of“ gesendet, auch im Hörfunk (WDR 5) kam es zu Änderungen.

Warnstreik von Verdi bei ARD-Studios
Die Gewerkschaft Verdi hatte für den 9. November zum Streik in ARD-Häusern, darunter auch beim WDR, aufgerufen. © Matthias Balk/dpa

Nach erneutem Streik beim WDR: Verdi-Beschäftigte haben klare Forderungen und wollen mehr Lohn

Wie die Tarifgesellschaft Verdi, die zur Niederlegung der Arbeit aufgerufen hatte, mitteilt, hätten sich rund 2000 Beschäftigte an dem neuerlichen Streik beteiligt. „Erstmals in einem zeitgleichen Streik aller in Verhandlung stehenden Rundfunksender wurden die Verdi-Forderungen deutlich bekräftigt, nach durchschnittlich sechs Prozent Tariferhöhung für Freie und Angestellte bei einer kurzen Laufzeit der Abschlüsse für die Dauer von zwölf Monaten“, heißt es in einer Mitteilung. Das nächste Kapitel in dem andauernden Konflikt zwischen Beschäftigten und dem Medienunternehmen.

Streik beim WDR – Verdi-Bundesvorstand: „Geschlossenheit und Widerstand stabil“

„Die ARD-Verhandlerinnen und -Verhandler wären gut beraten, sich auf kurze Laufzeiten und Tariferhöhungen, die die gestiegenen Lebenshaltungskosten ausgleichen können, einzulassen. Der heutige Streiktag zeigt, dass die Geschlossenheit der Beschäftigten groß und der Widerstand gegen viel zu mickrige Tarifangebote stabil ist“, sagt Christoph Schmitz, für Medien zuständiges Verdi-Bundesvorstandsmitglied. „Auch die von den Sendern ins Feld geführte Einmalzahlungen könnten die Realeinkommensverluste nicht ausgleichen, wenn nach zwei Jahren die Inflation um die 20 Prozent betragen würde.“

WDR contra Verdi – eine Chronik des Streits 2022

► Am 17. März 2022 hat die Verdi-Tarifkommission die Forderungen zur diesjährigen Tarifrunde bekannt gegeben. Unter anderem darin enthalten: Eine Erhöhung der Gehälter und Ausbildungsvergütungen in Höhe von 5,5 Prozent, jedoch mindestens 200 und maximal 350 Euro.

► Am 24. Mai 2022 rief Verdi erstmals in diesem Jahr zum Warnstreik beim WDR auf, um eingangs genannte Forderungen zu bekräftigen. Es folgten Streiks am 24. Juni 2022 und 8. Juli 2022.

► Auch am 13. September 2022 wurde zum Streik aufgerufen, ebenso wie am 6. Oktober 2022. Letzterer Streik hatte erhebliche Auswirkungen auf das Fernseh- und Radioprogramm des WDR.

 Dem neuesten Streik am 9. November 2022 schlossen sich laut Verdi-Angaben über 2000 Beschäftigte an.

► Am Montag, 14. November 2022, soll beim WDR die nächste Verhandlungsrunde stattfinden. Ausgang offen.

WDR vs. Verdi: Wie geht es jetzt weiter? Nächste Verhandlungsrunde am 14. November 2022

Wie geht es nun weiter? Wie Verdi mitteilt, findet die nächste Verhandlungsrunde für Beschäftigte beim WDR am kommenden Montag, 14. November, statt. Beim SWR und NDR wird bereits am 10. November 2022, weiterverhandelt. In der Hoffnung, hier endlich zu einer für beide Seiten sinnvollen Lösung zu gelangen. Dass es bei Ausbleiben dieser künftig weiterhin zu Streiks kommen wird, darf jedoch ebenfalls nicht ausgeschlossen werden. (mo) Fair und unabhängig informiert, was in NRW passiert – hier unseren kostenlosen 24RHEIN-Newsletter abonnieren.

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