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Aachen: Alles Wichtige zur Stadt im Dreiländereck

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Der Hof vor dem Haupteingang zum Kaiserdom in der Aachener Innenstadt
Im Mittelalter wurden die deutschen Könige im Aachener Dom gekrönt, der hier in der Aachener Innenstadt seinen Haupteingang hat © picture alliance / dpa / Oliver Berg

Aachen im Dreiländereck von Deutschland, Belgien und den Niederlanden ist bis heute untrennbar mit Kaiser Karl dem Großen verbunden. Der von ihm begründete Aachener Dom gehört zum Weltkulturerbe der UNESCO. Berühmt ist die Stadt auch für ihre Universität und das größte Reitturnier der Welt.

Aachen – Heute gibt sich Aachen im Dreiländereck eher bescheiden, doch im Mittelalter war die damalige Stadt Zentrum des weitläufigen Frankenreiches von Karl dem Großen. Sein Erbe ist auch heute noch allgegenwärtig, unter anderem im viel besuchten Aachener Dom und durch die Verleihung des jährlichen Karlspreises.

Aachen: Von Aquis Granni zur Kaiserpfalz

Der Talkessel des heutigen Aachen war bereits in der Jungsteinzeit um 3000 v. Chr. bewohnt. Keltischen Völkern folgten im 1. Jahrhundert die Römer, die die heißen Quellen für sich entdeckten. Sie nannten ihre Siedlung Aquae Granni (ab dem Mittelalter als Aquis Granni tradiert) nach dem keltischen Wassergott Grannus. Im 8. Jahrhundert siedelte der fränkische König Pippin der Jüngere seinen Hof in Aachen an. Sein Sohn, Karl der Große, baute ihn zur Kaiserpfalz aus. Seine Pfalzkapelle ist bis heute Teil des Aachener Doms. Wo sich einst der Palast befand, steht heute das Rathaus.

Von 936 bis 1531 wurden in der Pfalzkapelle insgesamt 30 deutsche Könige gekrönt. Friedrich Barbarossa verlieh der Stadt die Marktrechte und stiftete den Barbarossaleuchter für die Pfalzkapelle. Mit der Unabhängigkeit der Niederlande im 16. Jahrhundert verlor Aachen seine zentrale Lage im Heiligen Römischen Reich und wurde von Frankfurt als Krönungsort abgelöst.

Aachen in der Neuzeit

Nach Jahren des Niedergangs erfand sich Aachen als Kur- und Bäderstadt neu. Europas Hochadel und berühmte Künstler besuchten die neuen Kuranlagen mit Kasino und Ballhaus. Offiziell darf sich die Stadt heute Bad Aachen nennen. Sie verzichtet jedoch bewusst darauf, um alphabetische Verzeichnisse anzuführen.

Nach der Schlacht um Aachen war die stark zerstörte Stadt die erste, die am 21. Oktober 1944 von den westlichen Alliierten eingenommen wurde. Berühmt-berüchtigt wurde in den Nachkriegsjahren die Aachener Kaffeefront: Zwischen 1945 und 1953 wurden aufgrund der überteuerten Preise in Deutschland rund 1.000 Tonnen Kaffee von Belgien nach Deutschland geschmuggelt.

Heute besitzt Aachen dank der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule (RWTH) internationales Renommee als Forschungsstadt. Rund 45.000 Studenten sind an den verschiedenen wissenschaftlichen Einrichtungen eingeschrieben.

Aachen: Fakten rund um die Stadt

2009 erprobte Aachen ein neues Modell in Nordrhein-Westfalen: Aus dem ehemaligen Kreis Aachen wurde die Städteregion Aachen.

Zu dieser gehören neben der kreisfreien Großstadt Aachen folgende Gemeinden (von Nord nach Süd):

Ziel der Städteregion war ein gemeinsamer stärkerer Auftritt nach außen und eine Reduzierung des Verwaltungsaufwandes im Inneren.

Dazu ist die Region um Aachen Teil der grenzüberschreitenden Euregio Maas-Rhein im Dreiländereck, zu der auch das Gebiet um die niederländische Stadt Maastricht, das deutschsprachige Ostbelgien und die französischsprachige Region Lüttich gehören.

Die wichtigsten Fakten zu Aachen im Überblick:

Aachen: Anreise und ÖPNV

Die Anreise nach Aachen erfolgt über die beiden Autobahnen A 44 (von Norden/Düsseldorf kommend) und A 4 (von Osten/Süden/Köln kommend). Beide treffen sich am Aachener Kreuz, das eigentlich ein Fünfeck ist. Der Abzweig A 544 endet am Europaplatz im Stadtzentrum. Die 2009 begonnenen Umbauarbeiten können es mit dem Berliner Flughafen aufnehmen: Die Fertigstellung war ursprünglich für 2014 geplant. Seither wurde dies mehrfach verschoben und wird mittlerweile für 2021 anvisiert.

Die Anreise mit der Bahn ist besonders einfach: Neben der Deutschen Bahn halten auch die auf der Schnellstrecke Köln – Paris privat betriebenen Thalys-Züge und der FlixTrain am Aachener Hauptbahnhof.

Öffentlicher Personennahverkehr in Aachen

Der ÖPNV in Aachen wird von der ASEAG (Aachener Straßenbahn und Energieversorgungs-AG) betrieben. Die letzte Straßenbahnlinie wurde jedoch 1974 eingestellt. Heute verbinden 101 Buslinien die Stadtteile und umliegenden Gemeinden miteinander. Eine Besonderheit des ÖPNV im Dreiländereck sind die grenzüberschreitenden Linien:

Das Euregio-Ticket erlaubt die Nutzung des grenzüberschreitenden ÖPNV in Deutschland, Belgien und den Niederlanden auf allen Buslinien und einigen ausgewählten Bahnlinien. Es ist 24 Stunden gültig und kostet 19 Euro.

Aachen: Die Stadtteile im Überblick

Bekannte Stadtteile in der Innenstadt sind das Frankenberger Viertel um die historische Frankenburg und das bei Studenten beliebte Jakobsviertel in der Nähe der RWTH. Das mondäne Burtscheid lockt zahlreiche Kurgäste mit seinen Heilbädern und Kliniken an.

Nördlich des Zentrums liegt die Soers mit dem weltbekannten CHIO-Reitstadion und dem Tivoli, dem Fußballstadion von Alemannia Aachen. Das deutsche Vaalserquartier ist bei Grenzgängern beliebt, die zum Shopping im niederländischen Vaals nur die Hauptstraße entlang gehen müssen.

Aachen: Sehenswürdigkeiten

Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Stadt Aachen im Überblick:

Das eigentliche Dreiländereck befindet sich südwestlich von Aachen am Vaalser Berg. Zu den touristischen Angeboten gehören die Aussichtsplattform Baldouin-Turm in Belgien und das Labyrinth in den Niederlanden. Diese würdigen den 322 Meter hohen Vaalser Berg auch als höchsten Berg ihres Landes.

Aachen: Veranstaltungen

Mehrmals im Jahr steht Aachen im Mittelpunkt des internationalen Interesses:

Aachen: Shopping und Restaurants im Dreiländereck

Die bekannteste Einkaufsmeile von Aachen ist die Adalbertstraße mit dem Einkaufszentrum Aquis Plaza. Daneben ist Aachen natürlich der ideale Ausgangspunkt zum Shopping in den Nachbarländern: Maastricht und Lüttich sind keine Fahrstunde entfernt und auch gut mit dem Zug zu erreichen.

In der Altstadt um Dom und Rathaus warten gemütliche Restaurants wie das Aachener Brauhaus/Degraa am Theater, die örtliche Spezialitäten wie Öcher Puttes (Blutwurst) und Sauerbraten anbieten. Die Alt-Aachener Caféstuben Van den Daele sind der ideale Ort, um die berühmten Aachener Printen und andere süße Köstlichkeiten wie Reisfladen zu probieren. Französische Spitzenküche bietet das mit einem Michelin Stern ausgezeichnete Restaurant La Bécasse.

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