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Explosion in der Geisterbahn: Kölner mit der Diät-Cola schweigt – „war schon vorher suspekt“

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Von: Mick Oberbusch, Oliver Schmitz

Verdächtiger auf einem Fahrgeschäft auf der Annakirmes
Hier fährt der Tatverdächtige mit der Geisterbahn auf der Annakirmes in Düren. Später stellte er sich der Polizei. © Polizei Düren

Der Vorfall in Düren auf der Annakirmes, bei dem ein Mann (40) eine chemische Substanz verschüttete, beschäftigt nun die Staatsanwaltschaft.

Köln – Als wenn Geisterbahnen nicht schon gruselig genug wären, hat ein 40-jähriger Kölner auf der Annakirmes in Düren mit einer Explosion versucht, das Fahrgeschäft noch ein bisschen bedrohlicher zu machen. Was genau war passiert? Am Dienstag, 2. August, wurde die Polizei Düren gegen 17 Uhr von einem Geisterbahn-Betreiber zur Kirmes gerufen. Er hatte während des Betriebs ein Knallgeräusch und einen beißenden Geruch im Inneren der Bahn festgestellt.

Düren: Explosion in Geisterbahn auf der Annakirmes

Zu einem Sach- oder Personenschaden kam es nicht, dennoch wurde im Innenbereich der Geisterbahn eine zerborstene PET-Flasche und zusammengerolltes Alupapier gefunden. „Von dem Fahrgeschäft konnte Videomaterial gesichert werden, auf dem zu sehen ist, wie der Tatverdächtige einen Gegenstand in eine Flasche drückt. Dies führte zu einer chemischen Reaktion, die sich durch den lauten Knall bemerkbar machte“, so die Polizei.

Knall in der Geisterbahn – Täter (40) stellt sich nach „Aktenzeichen XY“-Sendung

Der Mann setzte im Anschluss seine Fahrt fort und verschwand dann vom Tatort. Am Mittwochabend, 3. August, stellte sich der 40-Jährige dann bei der Polizei, nachdem sein auch von der Polizei Düren veröffentlichtes Fahndungsfoto auf Nachrichten-Angeboten wie 24RHEIN und in der ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY“ zu sehen war. Die Ermittlungen dauern derzeit an, bislang schweigt der Täter.

Annakirmes in Düren: Schaustellerverband äußert sich

Dafür äußerte sich der Dürener Schaustellerverband. Die Sicherheitskontrollen seien verschärft worden; „Flaschen werden jetzt genauer überprüft. Zudem gibt es ein Flaschenverbot in Innenräumen wie der Geisterbahn“, so der Vorsitzende Bert Cremer zu 24RHEIN. Der tatverdächtige Mann aus Köln war dem Betreiber der Geisterbahn bereits zuvor „suspekt aufgefallen“.

Zusammenhang mit Vorfall auf der Rheinkirmes Düsseldorf? Ermittler vermuten es

Von Ermittlern wird der Zwischenfall auf der Kirmes als versuchte gefährliche Körperverletzung sowie Herbeiführen einer Sprengstoffexplosion gewertet. Der Verdächtige sitzt nun in Untersuchungshaft. Der Haftbefehl bezieht sich nur auf den Vorfall in Düren. Die Ermittler gehen nach dpa-Informationen aber davon aus, dass der Mann vor zwei Wochen auf der Düsseldorfer Kirmes einen ähnlichen Sprengsatz in einer Geisterbahn ausgelöst hat. 

Nach dpa-Informationen sah die Plastikflasche in Düren (eine Diät-Cola-Marke) genau wie die in Düsseldorf aus. Auch wurde in Düsseldorf - wie bei der Annakirmes - Alufolie gefunden. (mo mit dpa) Fair und unabhängig informiert, was in Deutschland und NRW passiert – hier unseren kostenlosen 24RHEIN-Newsletter abonnieren.

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