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Bergheim: Wissenswertes über die Kreisstadt in der Nähe von Köln

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Von: Christian Beissel

Das Wasserschloss Paffendorf in Bergheim (Nordrhein-Westfalen), Eigentum von RWE.
Das Wasserschloss Paffendorf in Bergheim © Marius Becker/dpa

Bergheim liegt mitten im Rhein-Erft-Kreis und beherbergt als Kreisstadt die Verwaltung. Zwei erfolgreiche deutsche Sportler haben hier Teile ihrer Kindheit verbracht.

Bergheim ist eine Stadt im Rhein-Erft-Kreis in Nordrhein-Westfalen. Sie liegt im Westen von Köln, etwa 20 Kilometer Luftlinie entfernt. Bergheim ist die Kreisstadt des Rhein-Erft-Kreises, also sitzt dort die Verwaltung für den gesamten Kreis, also der Kreistag und der Landrat.

Bergheim hat etwas mehr als 61.000 Einwohner. In ihrer heutigen Form entstand sie 1975 nach einem Zusammenschluss der Stadt Bergheim mit Gemeinden in der näheren Umgebung. Bergheim liegt an der Erft, der Fluss ist für Kanus befahrbar.

Bergheim: Kraftwerk Niederaußem hat den zweithöchsten Kühlturm der Welt

Im Umkreis von Bergheim liegen einige Baudenkmäler. Dazu gehört das Schloss Passensdorf, die Christuskirche oder die Erlöserkirche. Erwähnenswert sind weiter das Kölner Tor oder das historische Rathaus. Das Kraftwerk Niederaußem, dessen Bau 1963 begonnen wurde, gehört ebenfalls ins Landschaftsbild um Bergheim herum. Das Kraftwerk hat einen Kühlturm, der mit 200 m Höhe der zweitgrößte der Welt ist. Bergheim unterstellt unterhält Städtepartnerschaften zu kleineren Städten in Frankreich oder Belgien. Es gibt das traditionelle ABC Sportfest, das im jährlichen Wechsel in einer der drei Städte stattfindet. Seit 2008 trägt ein Airbus 321 der Lufthansa den Namen Bergheim.

Sehenswürdigkeiten in Bergheim sind das Pfeifenmuseum, das Pianomuseum und das Schloss Passensdorf, dass das Informationszentrum Braunkohle beinhaltet. Ein privates Bergbaumuseum im Ortsteil Niederaußem gibt Einblicke in den Bergbau der Region.

Einwohnerzahl Bergheim61.601 (Stand 12/2019)
KreisRhein-Erft-Kreis
RegierungsbezirkKöln
BundeslandNordrhein-Westfalen
Postleitzahl Bergheim50126, 50127, 50129
Vorwahl Bergheim02271, 02272, 02238
Autokennzeichen BergheimBM (Rhein-Erft-Kreis)

Michael Schumacher und Lukas Podolski wuchsen in Bergheim auf

Der Formel 1 Rennfahrer und siebenfache Weltmeister Michael Schumacher besuchte in Bergheim die Geschwister Scholl Realschule. In seiner Kindheit lebte er einige Jahre in Niederaußem und in Quadrath-Ichendorf, dort ging er auch in den Kindergarten und zur Grundschule. Lukas Podolski wuchs in Bergheim auf, zunächst spielte er in der Jugendmannschaft des FC Jugend 07 Bergheim. 1995 wechselte er zur D-Jugend des 1. FC Köln.

Für Veranstaltungen aller Art gibt es das Medio Rhein Erft, welches im September 2004 eingeweiht wurde. Dieses Veranstaltungshaus ist aus der alten Bergheimer Stadthalle hervorgegangen. 1996 gab es erheblichen Sanierungsbedarf und in einem Architektenwettbewerb gewann der dann umgesetzte Vorschlag. Seit Eröffnung haben viele Künstler bereits auf der Bühne dort gestanden, darunter Brings, Tommy Engel, das WDR Rundfunkorchester, Atze Schröder, Klaus Maria Brandauer oder Gudrun Landgrebe. Seit dem Umbau der Stadthalle befindet sich auch die Stadtbibliothek Bergheim in diesen Räumen.

Bergheim ist direkt an die Autobahn A61 angebunden, die vom Hockenheimring über Koblenz bis nach Venlo führt. Die A61 selbst ist über das Autobahnkreuz Kerpen mit der Autobahn A4 verbunden. Auch an das Schienennetz der Deutschen Bahn ist Bergheim angebunden. Die RB38 fährt von Bitburg über Bergheim bis nach Köln. Die Erft Bahn verbindet Neuss und Horrem mit Bergheim.

Braunkohletagebau bestimmte über Jahrhunderte die Wirtschaft in Bergheim

In Bergheim hat über mehrere Jahrhunderte der Braunkohleabbau eine große Rolle gespielt. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts entstanden die ersten Gruben im Bereich der Ortschaft Niederaußem. Ende des 19. Jahrhunderts schlossen sich mehrere Grubenbesitzer zusammen. Anfang des 20. Jahrhunderts konnten pro Jahr 210.000 t Briketts hergestellt werden. Die Herstellung von Briketts wurde aber immer weniger wichtig, stattdessen rückte die Herstellung von Braunkohle zur Erzeugung von Strom in den Vordergrund. Da in der Nähe die Stadt Köln um die Jahrhundertwende stetig wuchs, stieg auch der Bedarf an Strom rapide an.

Die Braunkohle ist Geschichte, heute lebt Bergheim von der Energieerzeugung

Im Zweiten Weltkrieg waren die Industrieanlagen in Bergheim mehrfach das Ziel von Luftangriffen. Trotzdem konnte schon im Dezember 1945 dort wieder Strom produziert werden. Nach 1955 mussten die ersten Orte umgesiedelt werden, damit weiter Braunkohle gefördert werden kann. Ende der 1980er Jahre neigte sich die Zeit der Braunkohleindustrie in Bergheim dem Ende zu. 1989 wurde damit begonnen, die Kraftwerksanlagen abzureißen. Die letzte Kohle in Bergheim wurde 2002 gefördert.

Aktuell gibt es in Bergheim etwa 22.000 Arbeitsplätze. Der größte Arbeitgeber ist die Firma RWE, der größte Energieversorger in Nordrhein-Westfalen. (cb)

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