Warnung vor Munition und Granaten am Rhein: „Uferbereiche nicht betreten“

Das Niedrigwasser im Rhein sorgt zurzeit für gefährliche Funde: Munition und Granaten aus dem Zweiten Weltkrieg werden freigelegt. Die Stadt Bonn warnt.
Bonn – Durch den heißen Sommer und die hohe Trockenheit sinkt der Rheinpegel immer weiter. In Köln liegt der Pegel bereits deutlich unter einem Meter, misst am 9. August nur noch 0,91 Meter. In Bonn ist die Lage bei einem Pegelstand von 0,97 Metern nur unwesentlich besser. Die Auswirkungen auf die Schifffahrt halten sich durch das Niedrigwasser trotzdem in Grenzen. Dafür tauchen im wahrsten Sinne des Wortes andere Gefahren auf: Kriegsmunition aus dem Zweiten Weltkrieg. Die Stadt Bonn spricht sogar von einer „Gefahr für Leib und Leben“.
Rhein bei Bonn: Stadt warnt vor Munition aus Zweitem Weltkrieg
In Bonn werden nun Menschen davor gewarnt, unbefestigte Uferbereiche des Rheins zu betreten. „Der niedrige Pegelstand des Rheins fördert aktuell wieder Kriegsmunition wie beispielsweise Patronen oder Granaten zutage“, teilt die Stadt Bonn am Dienstagvormittag (9. August) mit. „Die Stadtverwaltung bittet alle Spaziergänger*innen, unbedingt die unbefestigten, trockenen Ränder des Flussbettes zu meiden.“
Vor allem sollen diese Kampfmittel auf keinen Fall bewegt und erst recht nicht eingesammelt und mitgenommen werden. „Die von ihnen ausgehende Gefahr für Leib und Leben kann erheblich sein“, erklärt die Stadt Bonn. Wer einen verdächtigen Gegenstand am Rheinufer entdeckt, soll diesen umgehend melden. Das geht entweder über den Ordnungsdienst der Stadt (Telefon: 0228 77 3333) oder alternativ auch über die Notrufe von Polizei (110) und Feuerwehr (112). Außerdem wird geraten, sich in einem solchen Fall von dem Fundort zu entfernen und andere Menschen darauf hinzuweisen, die sich möglicherweise ebenfalls im Gefahrenbereich befinden.
Munition im Rhein: Bereits ein Fund in Rheinland-Pfalz durch Niedrigwasser
Wie schnell es zu einem solchen Fund durch Niedrigwasser im Rhein kommen kann, zeigte sich am vergangenen Wochenende in Rheinland-Pfalz. Im Bereich des Rheinufers in Erpel, nur rund 22 Kilometer südlich von Bonn gelegen, hat ein Spaziergänger am Sonntagabend (7. August) Munition aus dem Zweiten Weltkrieg entdeckt. Er meldete den Fund bei der Polizei.
Die konnte glücklicherweise schnell Entwarnung geben. „Nach Involvierung des Kampfmittelräumdienstes konnte der Gegenstand als unbedenklich deklariert werden“, teilte die Polizei in Linz am Rhein mit. Dort habe es zuletzt mehrfach ähnliche Meldungen von Bürgern gegeben. Auch in Rheinland-Pfalz sollen die Menschen bei entsprechenden Funden am Rheinufer „höchst vorsichtig“ sein. (bs) Fair und unabhängig informiert, was in NRW passiert – hier unseren kostenlosen 24RHEIN-Newsletter abonnieren.