Böller-Bubis planten Silvester-Randale in Bonn: Hausdurchsuchung!
In der Silvesternacht gab es in vielen Städten heftige Ausschreitungen. In Bonn stehen acht Jugendliche und Männer im Verdacht, die Randale geplant zu haben.
Bonn – Viele Menschen fragen sich nach dem Chaos zum Jahreswechsel, wie es zu den zahlreichen gewalttätigen Übergriffen in so vielen Regionen in Deutschland kommen konnte. Waren es spontane Eskalationen, bei denen die Gunst der Stunde genutzt wurde, um aufgestaute Wut herauszulassen? Oder haben sich Gruppen organisiert, um gemeinsam und geplante Straftaten zu begehen? In Bonn gibt es Anzeichen, dass letzteres der Fall ist.
Silvester-Krawalle in Bonn: Jugendliche attackieren Polizei und Feuerwehr
Doch was war dort passiert? Jugendliche sollen einen Müllcontainer durch Böller in Brand gesetzt haben. Als in der Folge Feuerwehr und Polizei eintrafen, wurden die Einsatzkräfte von rund 40 Personen, überwiegend junge Männer, mit Feuerwerkskörpern beschossen und mit Steinen und Böllern beworfen. „Die Kollegen haben sich dann erstmal zurückgezogen“, wie ein Sprecher der Polizei Bonn gegenüber 24RHEIN erklärt. Doch nicht lange.
Kurze Zeit später kam die Polizei mit Verstärkung zurück: „Daraufhin wurden zahlreiche Einsatzkräfte, unter anderem auch der Einsatzhundertschaft entsandt“, heißt es bei der Polizei. Ziel sei es dabei vornehmlich gewesen, der Feuerwehr die Löschung der Brände zu ermöglichen. Mit Erfolg: Die Gruppe löste sich auf und entfernte sich von Tatort. Die lodernden Flammen in den Müllcontainern konnten so schließlich gelöscht werden. In der Folge hat die Kriminalpolizei eine Ermittlungsgruppe eingerichtet.
Bonn: Staatsschutz hat nach Ausschreitungen Ermittlungen übernommen
Mittlerweile hat der Staatsschutz die Ermittlungen übernommen. Die Polizei nahm einen 19-Jährigen bereits am Tatort fest, in der Zwischenzeit wurde er jedoch wieder entlassen. Auch gegen weitere Personen wird aktuell noch ermittelt: „Wegen des Verdachts des schweren Landfriedensbruchs, des tätlichen Angriffs auf Polizeibeamte, der versuchten gefährlichen Körperverletzung, Brandstiftung und Sachbeschädigung“, so die Polizei. Weil ein Großteil der Personen bei der Tat vermummt war – wie der Sprecher bestätigt – gestaltet sich die Suche nach den Schuldigen jedoch als schwierig. Aber: Die Ermittlungen zeigen erste Erfolge.
Ausschreitungen an Silvester sollen in Bonn im Vorfeld geplant worden sein
Denn: Am frühen Freitagmorgen (6. Januar) sind Polizisten in sechs Wohnungen in den Bonner Stadtteilen Medinghoven und Duisdorf einmarschiert. Der Vorwurf: Die acht männlichen Personen im Alter von 16 bis 19 Jahren „stehen im Verdacht, die Übergriffe auf die Einsatzkräfte in der Silvesternacht in Medinghoven maßgeblich geplant und durchgeführt zu haben“, heißt es bei der Polizei. Dafür soll es Verabredungen in Chatgruppen gegeben haben.

Beamte der Kriminalpolizei, der Bereitschaftspolizeihundertschaft und der Diensthundeführerstaffel waren für die Durchsuchungen anwesend. Dabei sollten Beweismittel, beispielsweise Mobiltelefone und Kleidung aus der Tatnacht, sichergestellt werden, so die Polizisten. Die mutmaßlichen Chaoten wurden zur Vernehmung und zur erkennungsdienstlichen Behandlung in die Polizeiwache gebracht. Diese dauern aktuell noch an. Und den Tätern drohen dabei hohe Strafen, auch dank Hinweisen aus der Bevölkerung.
Nach Krawallen: Polizei Bonn sucht weiterhin Zeugen
Die Polizei ist auch weiterhin auf Zeugensuche. Personen, die etwas gesehen haben, werden gebeten, sich mit der Ermittlungsgruppe in Verbindung zu setzen. Videoaufnahmen können auf dem Hinweisportal der Polizei Nordrhein-Westfalen hochgeladen werden, auch anonym. Dabei können den Ermittlern auch Videos aus anderen Städten zur Verfügung gestellt werden.
Denn: Auch einige weitere Städte waren an Silvester von Ausschreitungen betroffen. In Duisburg wurden ebenso Einsatzkräfte mit Feuerwerk attackiert. Die örtliche Polizei hat deshalb zwei Stadtteile besonders im Blick – in einem davon konnte im Vorfeld nicht zwangsweise mit Randale gerechnet werden. (mg) Fair und unabhängig informiert, was in NRW passiert – hier unseren kostenlosen 24RHEIN-Newsletter abonnieren.