„Es ist zum Schreien“: Schicksale in NRW-Tierheim sorgen für Bestürzung

Sechs Katzen landeten in schlimmem Zustand im Tierheim Bonn. Dort ist die Bestürzung groß: „Verstehen nicht, wie man so lange zugucken kann, wenn ein Tier leidet“.
Bonn – Was das Tierheim in Bonn vergangene Woche erleben musste, erschüttert jeden Tierfreund: Innerhalb von drei Tagen wurden insgesamt sechs Katzen ins Tierheim gebracht – zwei der Tiere mussten sogar notoperiert werden. „Es ist zum Schreien“, schreibt das Bonner Tierheim in einem Post auf Facebook. Für eine Katze gab es leider kein Happy End. Dabei ist „eine Geschichte trauriger als die andere“, wie das Tierheim berichtet.
Tierheim Bonn (NRW): Während Notfalloperation an Kater Zanu wurde sein Auge entfernt
Eines der traurigen Schicksale ist das von Kater Zanu, der am Dienstag (14. Februar) im Tierheim in Bonn abgegeben wurde. Der kleine Vierbeiner ist lediglich sieben Monate alt und musste bereits starke Schmerzen aushalten. „Sein linkes Auge war stark vergrößert und bereitete dem Kater, wie man uns sagte, bereits seit Dezember Probleme“, berichtet das Tierheim auf Facebook. Da Zanu so „starke Schmerzen“ hatte, musste er noch am selben Tag operiert werden. Leider blieb den Ärzten nichts anders übrig, als das Auge zu entfernen.
Glücklicherweise geht es dem kleinen Kater Zanu nun besser: „Man merkt ihm die Erleichterung ohne Auge an“, sagt das Tierheim. Allerdings schreiben diese auch, dass „einen solchen Leidensweg über 2 Monate er nicht hätte ertragen müssen, wenn sich ausreichend gekümmert worden wäre“.
Tierheim Bonn: Katze Mia musste dringend in eine Klinik
Auch die gerade einmal sechs Monate alte Katze Mia musste nach ihrer Ankunft im Bonner Tierheim am Donnerstag, dem 16. Februar, dringend in eine Klinik gebracht werden. „Mia war stark unterkühlt“, berichtet das Tierheim. Weiter heißt es, dass sie bereits seit einer Woche akut krank war: „Mia hatte einen Fremdkörper geschluckt, der bereits im Dünndarm war“. Trotz ihres sehr schlechten Zustands konnte eine Notoperation die kleine Katze retten. „Nun ist sie zum Glück stabil“, berichtet das Tierheim.
Kein Happy End im Tierheim in Bonn: Katze Mutzchen „musste über Monate leiden“
Der kleinen Katze Mutzchen konnte leider nicht mehr geholfen werden. Als sie am Mittwoch, dem 15. Februar, ins Tierheim in Bonn gebracht wurde, war sie in einem „so schlechtem Zustand, dass man sie nur noch erlösen konnte“, berichtet das Tierheim. Mutzchen habe „über Monate schlimmste Schmerzen erleiden, bis ihr Zustand so schlimm war, dass man ihr nicht mehr weiter helfen konnte“. Weiter heißt es: „Wäre sie nicht zu uns gekommen, wäre sie unter schlimmsten Schmerzen einfach verhungert“.
Auch für Katze Beate gab es leider kein Happy End. Das junge Kätzchen wurde schwer verletzt in das Tierheim in Bonn gebracht. Dort hat sich herausgestellt, dass der kleine Vierbeiner angeschossen wurde und das Projektil in der Wirbelsäule saß. Trotz sofortiger Operation hat Katze Beate die Verletzungen nicht überleben.
Tierheim NRW: Katzen stark verwahrlost
Zwei weitere Katzen, die im Tierheim auf eine bessere Zukunft hoffen, sind Katze Suleika und Katze Lili. Letztere wurde am Dienstag (14. Februar) im Tierheim in Bonn abgegeben. Wie das Tierheim berichtet, war ihr Zustand im Alter von 15 Jahren „stark verwahrlost“ und sie hatte ein „massives Herzgeräusch“. „Einen Tierarzt hatte die alte Dame, wenn überhaupt, schon lange nicht mehr gesehen“, schreibt das Tierheim. Nachdem Lili bei einem Tierarzt untersucht wurde, wurden ihr nun Medikamente verschrieben.
Die Katze Suleika, ein Mix einer Siamkatze, wurde am Donnerstag, dem 16. Februar, als Fundtier von der Feuerwehr ins Bonner Tierheim gebracht. Der Zustand von ihr war sehr schlecht, schreibt das Tierheim. Weiter heißt es, dass die Katze zwar einen Chip trägt, aber nirgendwo registriert ist. Damit gibt es bis jetzt keine näheren Informationen zu Suleika.
Tierheim in Bonn versteht nicht „wie man so lange zugucken kann, wenn ein Tier leidet“
Bei all diesen traurigen Schicksalen fühlt das Tierheim in Bonn mit. Auf Facebook heißt es: „Wir wissen, jeder Mensch kann in eine Notlage geraten. Wir wissen auch, dass die Got (Gebührenordnung für Tierärzte) um 30 % gestiegen ist. Wir verstehen aber nicht, wieso man sich Tiere anschafft, wenn man nicht für sie sorgen kann oder gar möchte und schon gar nicht, wie man so lange zugucken kann, wenn ein Tier leidet“. (cj) Fair und unabhängig informiert, was in Köln & NRW passiert – hier unseren kostenlosen 24RHEIN-Newsletter abonnieren.