Borussia Mönchengladbach: Geschichte, Erfolge, Mitgliedschaft, aktuelle Mannschaft

Borussia Mönchengladbach ist mit über 1.000 Fanclubs eine der beliebtesten Fußballmannschaften Deutschlands. In den 70er-Jahren galten die Fohlen als fast unschlagbar.
- Borussia Mönchengladbach spielt seit 1965 in der Bundesliga.
- Bislang konnte sich die Fußballmannschaft fünf Mal die Meisterschaft sichern.
- Seit 2004 spielt der Verein im neuen Borussia-Park.
Mönchengladbach – Der Borussia verdankt die rund 260.000 Einwohner zählende niederrheinische Stadt Mönchengladbach weltweite Berühmtheit. Fanclubs gibt es von Argentinien bis Australien und von Namibia bis Finnland. Als größte Zeit von Borussia Mönchengladbach gelten die 70er-Jahre, in denen sich die Fußballmannschaft fünfmal die Meisterschaft sicherte. Bis heute ist das Team bis auf kurze Ausnahmen in den oberen Rängen der Bundesliga dabei und qualifiziert sich regelmäßig für internationale Wettbewerbe.
Borussia Mönchengladbach: Die Geschichte der Elf vom Niederrhein
Die Geschichte des heutigen Fußballvereins Borussia Mönchengladbach begann bereits im November 1899. Eine Gruppe Spieler, die aus dem existierenden Verein Germania ausgetreten war, schloss sich zu einer neuen Fußballmannschaft zusammen. Ein Jahr später erfolgte die offizielle Vereinsgründung. Kuriose Randnotiz: Der zu späteren Zeiten immer wieder falsch Münchengladbach geschriebene Ort hieß damals tatsächlich noch München-Gladbach oder kurz M.Gladbach zur besseren Unterscheidung vom nahen Bergisch Gladbach bei Köln. Der neue Fußballverein wurde unter dem Namen Borussia 1900 M.Gladbach ins Vereinsregister eingetragen. Erst 1950 erfolgte die offizielle Umbenennung der Stadt (und damit des Vereins) in Mönchengladbach.
Der jungen Borussia gelang 1909 der Aufstieg in die damals höchste Spielklasse, die A-Klasse. 1919 wurde das erste Stadion an der Bökelstraße fertiggestellt, das den Namen Westdeutsches Stadion trug. Einer der ersten große Erfolge war der Gewinn der Rheinbezirksmeisterschaft 1929 gegen den amtierenden westdeutschen Meister Svg Köln-Sülz 07, aus dem später der Lokalrivale 1. FC Köln hervorgehen sollte.
Borussia Mönchengladbach: Die Geburt der Fohlen
Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs nahm Borussia Mönchengladbach den Spielbetrieb 1946 wieder auf. Drei Jahre später trat der Verein der Gemeinschaft der Vertragsspieler-Clubs bei, durch die die Spieler bezahlte Profis wurden. Die nächsten Jahre verbrachten die Borussen größtenteils in der Oberliga West, der damals höchsten Spielklasse. Der erste große Erfolg stellte sich 1960 ein, als Borussia Mönchengladbach den DFB-Pokal gewann. Im Finale im Düsseldorfer Rheinstadion wurde der Karlsruher SC mit 3:2 geschlagen. Angespornt vom Erfolg der Fußballmannschaft baute die Stadt Mönchengladbach das Westdeutsche Stadion zu einem modernen Fußballstadion mit 32.000 Plätzen aus. Dieses sollte aufgrund der Lage an der Bökelstraße schon bald als Bökelberg bekannt werden.
Als 1963/64 die Bundesliga eingeführt wurde, blieb Borussia Mönchengladbach zunächst außen vor. Stattdessen spielte der Verein in der Regionalliga West. Mit einem Durchschnittsalter von 21,5 Jahren waren die Gladbacher die jüngste Fußballmannschaft der Regionalliga. Der Reporter Wilhelm August Hurtmann prägte in der „Rheinischen Post“ den Ausdruck, sie würden spielen wie junge Fohlen und erfand damit den bis heute gängigen Spitznamen. Dem Team um Günter Netzer und Jupp Heynckes gelang 1965 (zusammen mit dem FC Bayern München) der Aufstieg in die Bundesliga.
Borussia Mönchengladbach: Bundesliga und internationale Erfolge
Von Anfang an war Borussia Mönchengladbach in der Bundesliga meist vorne dabei. Schon 1970 konnte der Verein zum ersten Mal die Deutsche Meisterschaft feiern. Geschichte schrieb im April 1971 der Pfostenbruch vom Bökelberg: Stürmer Herbert Laumen brachte das Bremer Tor zum Einsturz, nachdem der linke Torpfosten gebrochen war. Der Schiedsrichter brach das Spiel ab, das später 2:0 für Bremen gewertet wurde. Borussia Mönchengladbach konnte den Meistertitel dennoch verteidigen. Der gebrochene Pfosten wanderte ins Museum. Als Folge des Vorfalls stiegen alle Bundesvereine von den alten Holzpfosten auf moderne Aluminiumpfosten um.
1973 folgte der erste große internationale Erfolg in der Geschichte des Vereins: Borussia Mönchengladbach gewann gegen Liverpool den UEFA-Pokal. Dazu feierten die Fohlen einen Hattrick in der Bundesliga: 1975, 1976 und 1977 holten sie dreimal in Folge die Deutsche Meisterschaft. Kurz darauf verließen wichtige Spieler die Fußballmannschaft oder verkündeten wie Jupp Heynckes und Berti Vogts ihr Karriereende.
Borussia Mönchengladbach: Bewegte Zeiten
An die großen Erfolge jenes Jahrzehnts konnte Borussia Mönchengladbach nie wieder anknüpfen. Immer häufiger verpasste die Fußballmannschaft die Teilnahme an internationalen Wettbewerben und kämpfte in den 90er-Jahren zunehmend gegen den Abstieg. Dieser folgte schließlich in der Saison 1998/99 nach insgesamt 21 verlorenen Spielen. Ausgerechnet in diese Zeit fiel das 100-jährige Vereinsjubiläum, ehe 2000/01 der Wiederaufstieg gelang.
Im neuen Jahrtausend mussten die Fohlen noch einmal den Gang in die zweite Bundesliga antreten, sicherten sich jedoch 2007/2008 den direkten Wiederaufstieg. Seither konnte sich der Verein wieder stabilisieren. Nach langer Zeit war Borussia Mönchengladbach wieder in internationalen Wettbewerben vertreten und spielte sogar mehrmals in der Champions League.
Borussia Mönchengladbach: Vom Bökelberg zum Borussia-Park
Das Stadion am Bökelberg diente Borussia Mönchengladbach von 1919 bis 2004 als Heimspielstätte. Es wurde in dieser Zeit mehrfach umgebaut und erweitert. Dennoch genügte es den Ansprüchen an eine moderne Fußballarena nicht mehr. Problematisch war auch die Lage in einem Wohngebiet, dessen Anwohner weitere Umbauten nicht hinnehmen wollten.
Mit dem Abzug der britischen Streitkräfte aus Nordrhein-Westfalen wurde im Mönchengladbacher Stadtteil Rheindahlen der sogenannte Nordpark frei. Auf dem Gelände entstand bis 2004 der Borussia-Park mit neuem Stadion, Verwaltung, Trainingsgelände und einem eigenen Museum. Dieses Stadion besitzt eine Kapazität von 54.022 Zuschauern und wird neben den Heimspielen der Borussen auch für Konzerte und andere Großveranstaltungen genutzt.
Borussia Mönchengladbach: Wappen, Hymne und Maskottchen
Das Wappen von Borussia Mönchengladbach ist eine schwarz-weiße Raute mit Querstreifen und einem großen B. Als offizielle Hymne gilt das Lied „Die Elf vom Niederrhein“, das einst der Amateurmusiker Rüdiger Nau eher spontan schrieb und dem Gladbacher Fanprojekt vorstellte. 1998 sicherte sich die Band B.O. die Rechte und nahm die Version auf, die heute im Stadion zu hören ist.
Erstes Maskottchen der Fußballmannschaft war der heute vergessene Bumsi, ein Fußball auf zwei Beinen. Seine Nachfolge trat 1998 ein Fohlen namens Jünter an, das nach Starspieler Günter Netzer benannt wurde und dessen Rückennummer trägt.
Borussia Mönchengladbach: Erfolge und berühmte Spieler
Die größten Erfolge in der Geschichte von Borussia Mönchengladbach fielen in die 70er-Jahre:
- Deutscher Meister: 1970, 1971, 1975, 1976, 1977
- DFB-Pokalsieger: 1960, 1973, 1995
- UEFA-Pokalsieger: 1975, 1979
- Europapokalfinale der Landesmeister: 1977 (Niederlage gegen den FC Liverpool)
- Weltpokalfinale: 1977 (Niederlage gegen Boca Juniors)
Zum 100-jährigen Vereinsjubiläum wählten die Fans von Borussia Mönchengladbach eine sogenannte Jahrhundertelf mit den größten Legenden der letzten Jahrzehnte:
- Wolfgang Kleff (Torwart von 1968 bis 1976)
- Berti Vogts (Rekordspieler der Borussia)
- Hans-Günter Bruns
- Wilfried Hannes
- Patrik Andersson
- Rainer Bonhof
- Stefan Effenberg
- Herbert „Hacki“ Wimmer (spielte von 1966 bis 1978 ausschließlich für Borussia)
- Günter Netzer (gebürtiger Mönchengladbacher)
- Jupp Heynckes (Rekordtorschütze)
- Allan Simonsen
- Hennes Weisweiler (Trainer in den Rekordjahren von 1970 bis 1975)
Borussia Mönchengladbach: Aktueller Kader
Der aktuelle Kader von Borussia Mönchengladbach in der Saison 2020/2021:
Nummer | Name |
Tor | |
1 | Yann Sommer |
21 | Tobias Sippel |
31 | Max Grün |
41 | Jan Olschowsky |
Abwehr | |
3 | Michael Lang |
4 | Mamadou Doucouré |
15 | Jordan Beyer |
17 | Oscar Wendt |
18 | Stefan Lainer |
24 | Tony Jantschke |
25 | Ramy Bensebaini |
28 | Matthias Ginter |
30 | Nico Elvedi |
33 | Kaan Kurt |
40 | Andreas Poulsen |
Mittelfeld | |
6 | Christoph Kramer |
8 | Denis Zakaria |
11 | Hannes Wolf |
13 | Lars Stindl |
19 | Valentino Lazaro |
22 | László Bénes |
23 | Jonas Hofmann |
26 | Torben Müsel |
27 | Famana Quizera |
32 | Florian Neuhaus |
43 | Rocco Reitz |
Angriff | |
7 | Patrick Herrmann |
10 | Marcus Thuram |
14 | Alassane Pléa |
16 | Ibrahima Traoré |
20 | Julio Villalba |
36 | Breel Embolo |
Borussia Mönchengladbach: Mitgliedschaft
Mit über 94.000 Mitgliedern ist Borussia Mönchengladbach der siebtgrößte Sportverein in Deutschland. Eine Mitgliedschaft bietet zahlreiche Vorteile wie ermäßigte Dauerkartenpreise, ein Vorkaufsrecht auf Tageskarten und 10 Prozent Rabatt im Fanshop.