Ehemalige Bunker besichtigen: Tour gibt seltene Einblicke

Im Rahmen der „Eifel-Bunker-Tour“ können Besucher ehemalige Atomschutzbunker besuchen. Auch der ehemalige Regierungsbunker in Bad Neuenahr-Ahrweiler ist dabei.
Bad Neuenahr-Ahrweiler/Kall – Eine Zeitreise in den Kalten Krieg können Interessierte an verschiedenen Terminen bei der „Eifel-Bunker-Tour“ 2022 erleben. Bei einer Tagestour erfahren Besucher, wie ein Bunker von innen aussieht. Insgesamt drei Atomschutzbunker in der Eifel können im Rahmen der „Eifel-Bunker-Tour“ besichtigt werden.
Bunker besichtigen: Bad Neuenahr-Ahrweiler, Kall-Urft und Satzvey
- Regierungsbunker des Bunds in Bad Neuenahr-Ahrweiler
- Regierungsbunker des Landes NRW in Kall-Uft
- Ausweichsitz der Landeszentralbank Nordrhein-Westfalen in Satzvey bei Mechernich
Atomschutzbunker besuchen: Termine im Überblick
- September: Sonntag, 4. September und Sonntag, 18. September (jeweils von 10 bis 18 Uhr)
- Oktober: Sonntag, 9. Oktober und Sonntag, 23. Oktober (jeweils von 10 bis 18 Uhr)
„Eifel-Bunker-Tour“: Atomschutzbunker in Kall, Mechernich, Bad Neuenahr-Ahrweiler besichtigen
Los geht die Reise in den Kalten Krieg mit Erklärungen von Experten beim ehemaligen „Ausweichsitz“ der Bundesregierung im rheinland-pfälzischen Bad Neuenahr-Ahrweiler südlich von Bonn. Dann werden in Nordrhein-Westfalen der einstige Atomschutzbunker der Düsseldorfer Landesregierung in Kall und der ehemalige Bunker der Landeszentralbank NRW in Mechernich besucht.
Die Tour sei bundesweit einmalig, sagte Mitveranstalter Jörg Diester. Der Autor mehrerer Bücher über Bunker ergänzte, die Rhetorik des Kalten Krieges erlebe momentan eine traurige Renaissance. „Alte Konfliktmuster zwischen Ost und West spielen rund um den Krieg Russlands in der Ukraine wieder eine Rolle und die Gefahr einer Eskalation ist greifbar.“
Beim einst geheimen Regierungsbunker der Bundesrepublik im Ahrtal sind von ehedem 17 Kilometern Länge mit 1800 Zimmern nur noch 200 Meter als Museum mit tonnenschweren Toren, Arbeits- und Schlafräumen erhalten. Diester sagt: „Wir gehen aber auch hinter das Gitter in den entkernten Bereich und lassen das auf uns wirken.“
Weiter geht es zum einstigen Schutzbau der Landesregierung NRW in Kall. Dort scheint die Zeit stehengeblieben zu sein: „Komplett eingerichtet so, wie der Bunker 1992 aufgegeben wurde, können die Tourteilnehmer alle Bereiche der Technik, Unterbringung und Arbeitsräume durchwandern“, erklärte Mitveranstalter Diester.
Bunker in NRW: Atomschutzbunker in Mechernich hatte sogar einen fiktiven Namen
Im ehemaligen Atomschutzbunker der NRW-Landesbank in Mechernich, einst versteckt unter einer Schule gebaut, geht es hinter schweren Stahltüren und meterdickem Beton laut Diester „um Geld, Zahlungskreisläufe und Währungsstabilität“. Dieser Bunker habe zur Tarnung sogar einen fiktiven Ortsnamen bekommen: Steinfurt. Ein solches Dorf gibt es aber an dieser Stelle gar nicht.
„Der Aufbau des alten Krisenmanagementsystems zwischen Bund und Ländern lässt sich somit ganz real und authentisch erleben“, erklärt der Bunkerexperte. „Mit Aufgabe der Zivilschutzbauten 2007 ist der letzte Baustein dieses einst komplexen Systems Geschichte – zu der es nun viele Fragen gibt.“ Angesichts des Ukraine-Krieges habe sich „das öffentliche Bewusstsein auch mit Blick auf Zivilschutzkonzepte radikal verändert. Auch das wird die „Eifel-Bunker-Tour“ aufgreifen.“
Eifel-Bunker-Tour: Wie viel kostet die Tour?
- 100 Euro (Erwachsene)
- 75 Euro (Schüler, Studenten, Azubis, Zivildienstleistende, etc.)
- 50 Euro (Kinder bis 16 Jahre)
Eifel-Bunker-Tour: Wo kann man sich anmelden?
Die Anmeldung zur Eifel-Bunker-Tour erfolgt online über die Website. Besichtigt werden die Bunker dann tagsüber. Das heißt: Die Tour beginnt um 10 und endet um 18 Uhr. Veranstaltet wird die Tour von eineem Verbund von Bunker-Dokumentationsstätten. Bis zu 50 Personen können jeweils pro Termin teilnehmen, so Mitveranstalter Jörg Diester gegenüber der Deutschen Presse-Agentur. (nb mit dpa) Fair und unabhängig informiert, was in Deutschland und NRW passiert – hier unseren kostenlosen 24RHEIN-Newsletter abonnieren.