Neue Corona-Werte: Was die Hospitalisierungsinzidenz bedeutet

In NRW gelten neue Indikatoren zur Bewertung der Corona-Lage. Wichtig werden die Hospitalisierungsinzidenz und die Auslastung der Intensivbetten.
Düsseldorf – Seit Montag (13. September) gilt in Nordrhein-Westfalen mal wieder eine neue Corona-Schutzverordnung. Während sich an der 3G-Regel und den konkreten Einschränkungen erstmal nichts ändert, werden aber nun neue Indikatoren zur Bewertung der Infektionslage verwendet.
Dabei sind vor allem Zahl der Corona-Patienten in Krankenhäusern sowie die Auslastung der Intensivbetten von großer Bedeutung. Die 7-Tage-Inzidenz wird zwar auch noch beachtet, ist aber deutlich weniger relevant als bisher. Anhand aller Faktoren soll in Zukunft die Corona-Lage bewertet und wenn nötig Regeländerungen verogenommen werden.
Was bedeutet die „3G“-Regel?
Bei vielen Freizeitaktivitäten in NRW wird zurzeit die 3G-Regel angewandt. Mit dieser erhalten nur noch Geimpfte, Genesene oder negativ Getestete Zugang. Die Regel gilt dabei vor allem für Innenbereiche.
Corona-Regeln in NRW: Die neuen Leitindikatoren im Überblick
- 7-Tage-Hospitalisierungsinzidenz: Die Zahl gibt an, wie viele Menschen 100.000 Einwohner innerhalb der letzten sieben Tage ins Krankenhaus aufgenommen wurden. Damit ist sie ein Indikator für die Anzahl schwerer Krankheitsverläufe und kann frühzeitig Hinweis auf eine mögliche Überlastung des Gesundheits- und Krankenhaussystems geben.
- Auslastung der Intensivbetten: Mit diesem Indikator wird die Belastung der Intensivstationen in den Kliniken von NRW dargestellt. Damit kann also ganz unmittelbar das Risiko einer Überlastung der medizinischen Versorgung eingeschätzt werden. Der Anteil der Corona-Patienten wird dabei durch die Zahl der neu aufgenommenen Patienten bestimmt.
- 7-Tage-Inzidenz: Sie gibt an, wie viele Menschen pro 100.000 Einwohnern sich in den vergangenen sieben Tagen mit dem Coronavirus infiziert haben.
Corona-Indikatoren: 7-Tage-Inzidenz nur noch einer von vielen
Die Impfquote in NRW steigt und die Zahl der schweren Corona-Verläufe sinkt. Die bisher wichtigsten Kennzahl der 7-Tage-Inzidenz hat somit stark an Aussagekraft und Bedeutung verloren. Deshalb hat sich die NRW-Landesregierung dazu entschieden, neben der generellen Inzidenz viele weitere Faktoren zur Einschätzung der Corona-Lage einzuführen.
Für die konkreten Entscheidungen und somit auch etwaige Verschärfungen oder Lockerungen sind zukünftig die drei sogenannte „Leitindikatoren“ wichtig: erstens die 7-Tage-Hospitalisierungsinzidenz, zweitens die Auslastung der Intensivbetten und drittens 7-Tage-Inzidenz. Darüber hinaus sollen laut Schutzverordnung aber auch die Anzahl der gegen Covid-19 geimpften Personen, die Zahl der Todesfälle, die Altersstruktur der Infizierten sowie die Entwicklung des R-Wertes miteinbezogen werden. Der letzte Inzidenz-Grenzwert von 35 wurde derweil gestrichen. Die neue Schutzverordnung gilt vorerst bis zum 8. Oktober.
NRW: Laumann spricht von möglicher Corona-Herbstwelle
„In der aktuellen Situation [...] ist die Betrachtung vielfältiger Faktoren der richtige Weg. Wir wissen schlicht noch zu wenig darüber, wie sich das Impfgeschehen auf die Dynamik einer möglichen Herbstwelle auswirkt, als dass wir uns auf starre Werte festlegen können. Auf pauschale Grenzwerte haben wir daher zum jetzigen Zeitpunkt verzichtet“, sagte Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann in einer Mitteilung.
In Nordrhein-Westfalen stabilisierten sich derzeit diese nun relevanten Indikatoren, „allerdings auf einem nicht unkritischen Niveau“, betonte Laumann anschließend und ergänzte: „Auf Basis aller vorliegenden Daten seien neue Einschränkungen für Geimpfte und Genesene nicht absehbar.“ (os) Mehr News auf der 24RHEIN-Homepage. Tipp: Täglich informiert, was in NRW passiert – einfach unseren kostenlosen 24RHEIN-Newsletter abonnieren.