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Streik in NRW: Mehrere Kitas dicht – Was Eltern wissen müssen

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Von: Tanja Kipke

Nach gescheiterten Tarifverhandlungen gibt es erneut Streik in NRW. Nicht nur Busse und Bahnen sind betroffen, auch zahlreiche Kitas bleiben zu.

Köln – Die Tarifverhandlungen sind gescheitert, die Gewerkschaft Verdi startet einen neuen Streikmarathon. Zahlreiche Städte in NRW sind vom Streik betroffen, vor allem im ÖPNV gibt es Einschränkungen. Aber auch zahlreiche Kitas bleiben in dieser Woche zu. Bereits am Montag (27. Februar) waren Kitas in mehreren NRW-Städten, unter anderem in Köln, betroffen. Auch am Dienstag (28. Februar) bleiben viele städtische Kitas in NRW geschlossen.

Streik in NRW: Unter anderem in diesen Städten bleibt ein Großteil der Kitas geschlossen

In der Städteregion Aachen sowie im Kreis Heinsberg und Kreis Düren bleiben die Einrichtungen am Dienstag geschlossen. In Duisburg und Oberhausen sieht es ähnlich aus. Auch in Köln, wo bereits am Montag gestreikt wurde, sind weitere Kita-Streiks für Dienstag geplant. Nach Angaben der Stadt betrifft das am Dienstag aber nur vereinzelte Kitas. Dabei handelt es sich um die Kitas Schwalbacher Straße, Mertener Straße und Heinrichstraße in Rodenkirchen und die Kita Bernhard-Letterhaus-Straße in der Innenstadt.

In Düsseldorf sind am Dienstag ebenfalls die städtischen Kitas betroffen. „Eltern, die Kinder in städtischen Tageseinrichtungen untergebracht haben, können sich am Dienstag, 28. Februar, im i-Punkt-Familie unter der Telefonnummer 0211-8998870 ab 8 Uhr über etwaige Schließungen von Kindertagesstätten sowie eingerichteten Notgruppen informieren“, teilt die Stadt Düsseldorf mit.

Grund für die Verdi-Streiks

Die zweite Runde der Tarifverhandlungen für rund 2,5 Millionen Beschäftigte von Bund und Kommunen war am 23. Februar ohne Ergebnis zu Ende gegangen. Die Arbeitgeber hatten zwar ein Angebot vorgelegt, die Gewerkschaften wiesen dies aber umgehend als unzureichend zurück und kündigten eine Ausweitung der Warnstreiks an. Verdi und der Beamtenbund dbb fordern 10,5 Prozent mehr Einkommen, mindestens aber 500 Euro mehr im Monat. Die Arbeitgeberseite hatte die Forderungen als „nicht leistbar“ abgelehnt.

Streik in Kitas: Dürfen Eltern im Job fehlen?

Für viele Eltern ist eine kurzfristige Kita-Schließung erstmal ein Schock. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, was Eltern in so einem Fall tun können. Meist werden die betroffenen Kitas und Eltern schnellstmöglich über den Streik informiert. Bei der letzten Kita-Streikwelle appellierte Verdi-Landesleiterin Gabriele Schmidt an die Arbeitgeber in Nordrhein-Westfalen, den Beschäftigten zu ermöglichen, in Ausnahmefällen das Kind zur Arbeit mitzubringen, sofern dies machbar sei. Oder eben im Homeoffice zu bleiben.

Eltern sind dazu aufgerufen, erst einmal selbst nach einer alternativen Betreuungsmöglichkeit für ihr Kind zu suchen, zum Beispiel bei den Großeltern oder Nachbarn. In manchen Kommunen gibt es auch eine Notbetreuungsgruppe. Auch denkbar ist, dass Eltern sich zusammenschließen und gemeinsam eine Lösung für ihre Kinder finden. Zudem besteht auch die Möglichkeit, gegebenenfalls einen Tag Urlaub zu nehmen.

Streik-Regelung im BGB

Sollte man alles versucht haben, gibt es einen letzten eventuellen Ausweg für Arbeitnehmer mit Kind. In einer Mitteilung von Verdi heißt es: „Findet sich trotz aller Mühe keine andere Betreuung, dürfen Arbeitnehmer/innen bei einem Warnstreik oder einem unvorhersehbaren Streiktag von der Arbeit fernbleiben.“ Das legt Paragraf 616 des Bürgerlichen Gesetzbuches (BGB) fest. Denn dann liegt unter Umständen ein „in der Person des Arbeitnehmers liegender Grund“ vor, ohne eigenes Verschulden verhindert zu sein. Arbeitnehmer sollten aber in jedem Fall eng in die Absprache mit dem Arbeitgeber treten. (tkip) Fair und unabhängig informiert, was im NRW passiert – hier unseren kostenlosen 24RHEIN-Newsletter abonnieren. Hinweis: Dieser Text wurde am 27. Februar inhaltlich aktualisiert.

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