Vor 20 gab es an der Weseler Straße in Duisburg extrem viel Leerstand: In den Wohnungen lebte kaum noch jemand, die Geschäfte waren verwaist, die Schaufenster mit Brettern vernagelt. Ein trosloses Problemviertel mitten im Stadtteil Marxloh, der ohnehin den Ruf als Brennpunkt weg hat. Heute ist die Weseler Straße als erfolgreiche Brautmodenmeile bekannt, die Kundinnen und Kunden aus ganz Deutschland, den Niederlanden, Frankreich und Belgien anzieht. Ein Hochzeitsmodegeschäft reiht sich hier an das nächste, dazwischen sind zahlreiche Juweliere – mehr als 120 Geschäfte findet man an der Weseler und den Nebenstraßen. Im Stadtteil Marxloh gibt es rund doppelt so viele Brautmodengeschäfte wie in ganz München. Die Brautmodenmeile ist als Erfolgsmodell auch zukunftsweisend: Denn Duisburg-Marxloh soll sich verändern, ein sogenannter Ankunftsstadtteil werden. Ein großes Problem im Stadtteil: Kriminelle Clans und Rocker sind nach wie vor in Marxloh und Alt-Hamborn aktiv. Duisburgs Oberbürgermeister Sören Link brachte zuletzt zumindest rhetorisch eine Radikal-Lösung ins Spiel.