Durchsuchung

Bewaffnet bis an die Zähne: Fund zeigt, wie groß das Rocker- und Clanproblem in Duisburg ist

Waffen nach Razzia in Duisburg
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Bei Durchsuchungen von Wohnungen mutmaßlicher Rocker fand die Polizei Duisburg zahlreiche Waffen.

Nach der wüsten Schießerei in Duisburg-Alt Hamborn hat die Polizei Verdächtige festgenommen. In den Wohnungen fanden die Beamten gefährliche Waffen.

Duisburg – Messer, Macheten, Revolver und Beile. Dazwischen Abzeichen und Aufnäher, mit denen Rocker ihre Kutten schmücken: Der Fund der Polizei hat es in sich. In dieser Woche haben Beamte gleich mehrfach Wohnungen von mutmaßlichen Rockern durchsucht. Zuletzt am Donnerstagvormittag (25. Mai) in Duisburg, Düsseldorf, Köln und Willich (Kreis Viersen ). Hintergrund ist die brutale Schießerei am Hamborner Altmarkt in Duisburg-Alt Hamborn. Der Stadtteil liegt direkt neben Duisburg-Marxloh und gilt in Teilen als Brennpunkt. Die Stadt Duisburg will die Brennpunkt-Stadtteile aufräumen, aber Clan-Kriminalität und Rockerbanden sind immer noch ein Problem.

Duisburg: Schießerei zwischen Clan und Rockern

Im Mai 2022 war es auf dem Markt zu einer Auseinandersetzung zwischen Rockern und kriminellen Clan-Mitgliedern gekommen. Dutzende von ihnen hatten aufeinander eingeschlagen, es fielen zahlreiche Schüsse. Vier Menschen wurden verletzt. Damals waren 15 Personen vorübergehend in Gewahrsam genommen worden. Vor wenigen Tagen erst hatte die Polizei zwei 38-jährige Duisburger mit Unterstützung von Spezialkräften festgenommen. Sie werden verdächtigt, an dem Schusswechsel beteiligt gewesen zu sein. Tatvorwurf: versuchter Totschlag. In den Wohnungen fanden die Beamten zahlreiche Hieb- und Stichwaffen sowie eine Schusswaffe.

Ergebnis der Durchsuchungen: Kriminelle Gangs in Duisburg sind offensichtlich bis unter die Zähne bewaffnet.

Polizei Duisburg findet zahlreiche Waffen

Jetzt haben die Einsatzkräfte die Wohnungen von fünf weiteren Verdächtigen im Alter zwischen 25 und 53 Jahren durchsucht, unter anderem wegen des Verdachts des Landfriedensbruchs. Alle fünf werden einer Rockergruppierung zugerechnet, heißt es in einer gemeinsamen Mitteilung von Polizei und Staatsanwaltschaft Duisburg.

Bei den Durchsuchungen habe es weder Verletzte noch Widerstand gegeben. Die Ermittler fanden diverse Waffen und in den Wohnungen in Duisburg-Alt Hamborn sowie in Köln je eine scharfe Handfeuerwaffe mit entsprechender Munition. In Köln stellten die Polizisten zudem noch geringe Mengen von rauschgiftverdächtigen Substanzen sicher.

Wurden die Waffen auch bei der Schießerei in Duisburg-Alt Hamborn benutzt?

Ob die gefundenen Waffen eine Rolle bei der Schießerei im vergangenen Jahr gespielt haben, prüft die Polizei nun. Die Ermittlungen dauern an. (pen) Fair und unabhängig informiert, was in Duisburg & NRW passiert – hier unseren kostenlosen 24RHEIN-Newsletter abonnieren.

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