Delfin-Dame Dörte aus Duisburg: Warum Forscher jetzt ganz genau auf ihren Pfiff achten

Ende April wurde Delfinweibchen Dörte aus dem Duisburger Zoo in den Tiergarten Nürnberg gebracht. Forscher beobachten das Tier nun – und erhoffen sich einzigartige Erkenntnisse.
Duisburg – Im Delfinarium des Zoos in Duisburg (NRW) gibt es seit dem 28. April 2023 eine Bewohnerin nicht mehr sehen: Die 12-jährige Delfin-Dame Dörte ist ausgezogen. Nun lebt sie im Tiergarten Nürnberg gemeinsam mit ihrer Schwester Dolly und Halbschwester Donna, die bereits 2014 in den Tiergarten kam. Für den Umzug muss der Duisburger Zoo allerdings auch Kritik einstecken.
Zoo Duisburg | |
Eröffnung: | 1934 |
Adresse: | Mülheimer Straße 273, 47058 Duisburg |
Fläche: | 16 Hektar |
Tiere: | 5.000 (Stand Januar 2023) |
Duisburger Zoo: Delfin-Dame Dörte ist wohlbehalten im Tiergarten Nürnberg angekommen
Seit der Geburt von Delfin-Dame Dörte am 27. August 2011 befand sich der Große Tümmler im Duisburger Zoo. Nun heißt es: Lebe wohl, Dörte. Denn auf Empfehlung des Europäischen Erhaltungszuchtprogramms für Große Tümmler wurde das Tier am 28. April 2023 in den Tiergarten Nürnberg gebracht, berichtet der Duisburger Zoo. Weiter heißt es, dass Dörte in ihrem neuen zu Hause gut angekommen ist: „Wir sind sehr froh, dass der Transport so gut verlaufen und Dörte wohlbehalten in Nürnberg angekommen ist. Auch die schrittweise Eingewöhnung und das Kennenlernen ihrer Artgenossen verläuft reibungslos“, so Zootierärztin Dr. Kerstin Ternes.

Beim Transport wird das Delfinweibchen von Tierpflegern und der Zootierärztin unterstützt
Als Unterstützung wurde Dörte von zwei langjährigen Vertrauten und erfahrenen Tierpflegern des Delfinariums sowie von Dr. Ternes begleitet, schreibt der Duisburger Zoo. Eine der Tierpflegerinnen ist für die Eingewöhnungszeit bei der Delfin-Dame geblieben. „Schon kurz nach ihrer Ankunft hat Dörte Fisch gefressen. Als ihre Schwester Dolly zu ihr gelassen wurde, haben die zwei direkt angefangen miteinander zu spielen“, berichtet die Tierpflegerin.
Der Duisburger Zoo musste sich zwar von Dörte verabschieden, allerdings gab es in den vergangenen Wochen auch Zuwachs von gleich mehreren Tieren. Dabei freuten sich Anfang März die Weißschwanz-Stachelschweine über doppelten Nachwuchs. Zudem gibt es ein neues Känguru-Baby, Katta-Baby sowie Erdmännchen-Baby.
Delfin Dörtes Umzug zu Forschungszwecken genutzt – „wäre in freier Wildbahn kaum möglich“
Die Eingewöhnung von Dörte in ihrer neuen Gruppe wird zur Erforschung des Kommunikationsverhaltens von Großen Tümmlern wissenschaftlich begleitet. Dabei erklärt Tierärztin Ternes: „Konkret geht es darum, ob sich die Signaturpfiffe von Delfinen bei der Migration in eine neue Gruppe verändern. Der Signaturpfiff ist eine Vokalisation, die für jeden Delfin einzigartig ist, ähnlich wie ein Fingerabdruck“. Bereits einige Tage vor dem Umzug von Dörte wurden Tonaufnahmen aus dem Delfinarium gesammelt. Im Tiergarten Nürnberg sammelt man nun weitere Daten, um „mögliche Änderungen des Signaturpfiffes zu dokumentieren“, so der Zoo. In der freien Wildbahn wäre solch eine Forschung kaum möglich.
Derzeit wohnen im Duisburger Zoo acht Große Tümmler aus drei Generationen. Im September 2022 wurde Domingo, eines der jüngsten Mitglieder der Delfingruppe geboren. Daneben gibt es die zweitjüngste Dora mit zweieinhalb Jahren.
Zoo in Duisburg muss Kritik einstecken: „Delfine gehören nicht in den Zoo“
Für den Umzug von Delfin-Dame Dörte gab es allerdings auch Kritik. Einige Userinnen und User äußerten sich auf Facebook negativ: „Delfine gehören nicht in den Zoo“, schreibt eine Nutzerin etwa. Eine andere schreibt, dass sie „absolute Zoofreundin ist, aber Wale im Schwimmbecken sind nicht ok. Auch nicht mit Zuchterfolg“. (cj) Fair und unabhängig informiert, was in Köln & NRW passiert – hier unseren kostenlosen 24RHEIN-Newsletter abonnieren.