Jung-Delfin Domingo aus Duisburger Zoo tot – Tiere nehmen rührend Abschied

Im Duisburger Zoo ist am Samstag (20. Mai) Delfin Domingo verstorben. Die Zootierärztin geht nicht von einer „absichtlichen Handlung“ aus.
Duisburg – Der Zoo Duisburg (NRW) hat eine traurige Nachricht: Delfin Domingo ist am Samstag, dem 20. Mai, gestorben. Das erst neun Monate alte Jungtier hat sich wohl zuvor verletzt. Die Hilfe der Mitarbeitenden des Duisburger Zoos kam leider zu spät. Wie kam es zu dem Unglück?
Duisburger Zoo trauert: Delfin Domingo erlitt Schädelfraktur
„Das gesamte Zoo-Team ist sehr traurig und wird Domingo mit seiner aufgeschlossenen, neugierigen und verspielten Art sehr vermissen“, schreibt der Zoo Duisburg auf Instagram. Weiter heißt es, dass sich Delfin-Domingo wohl beim Spielen mit den erwachsenen Tieren verletzt hat. „Es ist wahrscheinlich, dass das Jungtier versehentlich und sehr unglücklich von der Fluke eines Artgenossen getroffen worden ist“, erklärt der Zoo. Dabei hat sich Domingo eine Schädelfraktur zugezogen.
Am Samstagnachmittag (20. Mai) „taumelte“ der erst neun Monate alte Delfin umher. „Die übrigen Großen Tümmler und unsere Mitarbeitenden eilten sofort herbei, um zu helfen“, berichtet der Zoo. Doch Delfin Domingo konnte trotz Notfallmaßnahmen nicht mehr geholfen werden.
Tierärztin des Duisburger Zoos geht nicht von „absichtlicher Handlung“ aus
Laut dem Duisburger Zoo hatte sich Delfin Domingo gut entwickelt. Er sei „absolut unauffällig, altersgemäß und arttypisch“. Darüber hinaus heißt es von der Tierärztin Dr. Kerstin Ternes, dass Jungtiere in Delfingruppen unter dem Schutz der Familie stehen. Aus diesem Grund geht Ternes nicht von einer absichtlichen Handlung aus.
Delfingruppe verabschiedet sich im Duisburger Zoo von Jungtier Domingo – danach spielen sie weiter
Als Delfin Domingo endgültig aus der Delfinanlage gebracht wurde, hatten die anderen Großen Tümmler noch Zeit sich zu verabschieden, heißt es vom Duisburger Zoo. „Etwa 15 Minuten blieben die Delfine in der Nähe des verstorbenen Jungtiers und entfernten sich dann gemeinsam in einen anderen Teil des Delfinariums“, schreibt der Zoo. Dort spielten die Delfine dann ungestört weiter.
Zu diesem Verhalten erklärt Ternes: „Wildtiere haben aber kaum eine andere Wahl, denn in der Wildbahn kämpfen sie in der Regel täglich ums Überleben. Tiere, die Schwäche zeigen, laufen Gefahr ihr eigenes Überleben zu gefährden. Unsere Großen Tümmler haben arttypisches Verhalten gezeigt, das uns nicht wundert und auch in der Wildbahn genauso üblich ist“.
Zuletzt sorgte Delfin-Dame Dörte aus dem Duisburger Zoo für Neuigkeiten: Die 12-jährige Delfin-Dame wurde in den Tiergarten Nürnberg gebracht. Dort lebt sie nun mit ihrer Schwester Dolly und Halbschwester Donna. Dabei haben Forscher das Kommunikationsverhalten von Delfinen beobachten können.
Darüber hinaus hat sich in den vergangenen Wochen viel im Duisburger Zoo getan. Dort sollen die Koalas eine neue Landschaft erhalten. Dazu gehört auf einer Fläche von rund 350 Quadratmetern ein Eukalyptushain. Denn dort wurden 2021 zwei Koalababys geboren. Doch nicht nur die Koalas freuen sich über neuen Zuwachs. Auch bei den Kattas, den Weißschwanz-Stachelschweinen sowie den Kängurus gibt es süße Jungtiere.
Vorwürfe von Save the Ocean: „Delfinarien bieten keine artgerechte Umgebung“
Zu dem tragischen Tod von Delfin Domingo im Duisburger Zoo äußerte sich auch die Initiative „Save the Ocean“ in einer Pressemitteilung: „Der Vorfall um Domingo beweist wieder einmal deutlich: Delfinarien bieten keine artgerechte Umgebung für diese freiheitsliebenden Tiere“. Aus diesem Grund appelliert Save the Ocean an die Politik, die Gefangenhaltung von Delfinen zu verbieten. „Und wir fordern nochmal die Betreiber auf, das Delfinarium zu schließen und sich an der Errichtung einer betreuten Meeresbucht für ehemalige Show-Delfine zu beteiligen“, sagt Save the Ocean. Der Zoo Duisburg hatte die Argumente der Tierschützer zuletzt dementiert.
In den vergangenen Wochen tat sich
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