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Türkischer Familienvater aus Duisburg ist besorgt: „Lasse mein Kind nicht alleine raus“

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Von: Anna Maria Pejsek

In einer Straße im Stadtteil Marxloh in Duisburg steht ein Haus leer. Müll sammelt sich davor.
Duisburg-Marxloh gilt seit Jahren als sozialer Brennpunkt. © Christophe Gateau/Imago

Duisburg-Marxloh gilt als Brennpunkt und auch im sonst eher bürgerlichen Friemersheim wachsen neue Probleme. Ein Spiegel-TV-Beitrag zeigt erschreckende Bilder.

Duisburg – Der Duisburger Stadtteil Marxloh zählte noch vor wenigen Jahrzehnten zu den Vierteln, in denen es sich gut wohnen und arbeiten ließ. Mittlerweile sieht das anders aus, denn Marxloh verfällt in manchen Vierteln regelrecht, es gibt viele soziale Probleme. Auf das Zechensterben im Ruhrgebiet und die Stahlkrise in den 80ern folgten Arbeitslosigkeit und Kriminalität. Auch das einst bürgerlich geprägte Duisburg-Friemersheim gilt in manchen Vierteln als Brennpunkt. Ein Spiegel-TV-Beitrag beleuchtet, wie die Bewohner in Marxloh und Friermersheim in Duisburg, leben – manche Szenen schockieren.

Spiegel-TV-Beitrag zeigt erschreckende Bilder aus Duisurg-Marxloh und Friemersheim

So erzählt der türkischstämmige Familienvater Köksal Yalcin, der in Duisburg-Friemersheim lebt: „Als ich hierherkam, wurde mir gesagt: ‚Das hier ist Rumänien, du hast hier nichts zu suchen‘.“ Yalcin ist Vater von zwei Kindern, die er in seiner Nachbarschaft nicht alleine herausgehen lasse, erzählt er: „Hier ist die Tür verbrannt, genauso die Lichtschalter, die fehlen sogar, Briefkästen werden kaputt getreten.“ Tatsächlich gab es vor allem in der Gegend um den Erlinghagenplatz zuletzt immer wieder Probleme. Viele Wohnungen im Viertel waren zwangsversteigert worden und gehören nun einem Konsortium, das vorwiegend an Zuwanderer aus Südosteuropa vermietet.

Sprachbarrieren führten zu Problemen mit den nachbarn, zudem werden immer wieder massenweise Briefkästen von Wohnungen aufgebrochen. 2021 weigerten Post-Mitarbeiter sich gar monatelang, Briefe zuzustellen – aus Angst vor bedrohlichen Situationen, wie unter anderem die WAZ berichtet.

Duisburg-Friemersheim: Türkischstämmige Familie fühlt sich nicht mehr sicher

Seine elfjährige Tochter erzählt: Menschen würden im Hausflur übernachten, dort auch ihr Geschäft verrichten. Vater Köksal Yalcin ist ratlos. Auch andere Anwohner fühlen sich nicht mehr wohl. Es sei dreckig, laut, man bekomme keinen Schlaf, erzählt ein Anwohner. „Früher war hier alles gut, aber dann sind neue Familien hergekommen, viele Menschen“, sagt der Anwohner.

Duisburg-Marxloh und Duisburg-Friemersheim

► Der Stadtteil Marxloh liegt im Stadtbezirk Hamborn Hier leben 21.530 Menschen

► Der Duisburger Stadtteil Friemersheim zum Stadtbezirk Rheinhausen. Hier leben etwa 12.100 Einwohner

Duisburg-Marxloh: Krawalle in der Silvesternacht

Zuletzt machte Marxloh in der Silvesternacht auf sich aufmerksam, dort gab es Krawalle und Gewalt gegen Rettungskräfte – die Stadtteile Hochheide und Hochfeld waren ebenfalls betroffen. (amp) Fair und unabhängig informiert, was in NRW passiert – hier unseren kostenlosen 24RHEIN-Newsletter abonnieren.

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