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Silvester-Randale in Duisburg: Mädchen (16) soll Polizisten attackiert haben

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Von: Mick Oberbusch, Peter Sieben

Auch in Duisburg gab es heftige Ausschreitungen in der Silvesternacht. Jetzt hat die Polizei drei Tatverdächtige: Eine von ihnen ist ein erst 16 Jahre altes Mädchen.

Duisburg – Die Silvester-Ausschreitungen zeigten auch in Duisburg ein neues Ausmaß an Gewalt. Vor allem in den Stadtteilen Hochfeld und Hochheide randalierten Jugendliche auf eine Weise, wie sie die Duisburger Polizei zuvor noch nicht erlebt hatte: Menschenmengen warfen Böller und Feuerwerksraketen gezielt auf Polizisten, Feuerwehrleute und Rettungskräfte. Es gab auch Angriffe auf Passanten, Autos und Straßenbahnen wurden beschädigt. Die Polizei musste mit einer Hundertschaft anrücken, um das Chaos allmählich unter Kontrolle bringen zu können.

Duisburg: Drei Tatverdächtige nach Silvester-Krawallen identifiziert – auch 18-jähriger Homberger

Jetzt haben die Beamten drei Tatverdächtige ermittelt: Deren junges Alter schockiert und passt zu einem besorgniserregenden Phänomen in ganz NRW. Die Ermittler der Duisburg Kriminalpolizei hatten unter anderem Videoaufnahmen ausgewertet und Zeugen befragt. Mithilfe des Beweismaterials identifizierten sie zwei Jugendliche und einen Heranwachsenden, die in der Silvesternacht mit Raketen oder Böllern Einsatzkräfte attackiert haben sollen.

Silvester-Angriffe auf Einsatzkräfte in Berlin
Auch in Duisburg kam es in der Silvesternacht 2022 zu Krawallen (Symbolbild). © Julius-Christian Schreiner/dpa

Demnach ist ein 18-jähriger Homberger dringend tatverdächtig, auf dem Bürgermeister-Bongartz-Platz in Hochheide an Silvester geschossen zu haben. „Dabei agierte er aus einer Personengruppe heraus als einer der Rädelsführer. Die Ermittler, die sich mit jugendlichen Intensivtätern auseinandersetzen, erkannten den 18-Jährigen wieder und regten bei der Staatsanwaltschaft Duisburg die Beantragung eines Haftbefehls für den Heranwachsenden an“, teilt die Polizei am Mittwoch (22. Februar) mit.

Duisburg: 16-jähriges Mädchen soll an Silvester Polizisten angegriffen haben

Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Duisburg erließ ein Richter diesen nicht nur wegen des Verdachts des Landfriedensbruchs. Hinzu kommt auch noch der Verdacht der räuberischen Erpressung, Körperverletzung, versuchten gefährlichen Körperverletzung, Widerstandes gegen Vollstreckungsbeamte, tätlichen Angriffs auf Vollstreckungsbeamte, Herbeiführens einer Sprengstoffexplosion und eines Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz.

Doch damit noch nicht genug: Eine inzwischen 16-Jährige identifizierten die Polizisten ebenfalls. Auch sie „feierte“ in der Silvesternacht auf dem Bürgermeister-Bongartz-Platz und steht im Verdacht, einen pyrotechnischen Gegenstand geworfen zu haben. Die Einsatzkräfte erkannten sie auf Videoaufnahmen wieder, identifizierten sie und übergaben sie noch in der Nacht ihrem Vater. Ermittler der Kriminalpolizei stellten ihr Handy im Rahmen einer im Nachgang erfolgten Durchsuchung sicher. Gegen sie läuft ein Ermittlungsverfahren wegen gefährlicher Körperverletzung.

Duisburg nach Silvester-Krawallen: „Identifizierung ist ein deutliches Signal“

Auch auf der Wanheimer Straße in Hochfeld haben mehrere Personen aus einer Gruppe heraus Rettungsfahrzeuge attackiert und Einsatzkräfte mit Raketen beschossen. Als Feuerwehrleute eintrafen, um brennende E-Scooter zu löschen, haben die Randalierer zusätzlich noch versucht, die Gerätefächer des Feuerwehrwagens zu öffnen. Einen 15-Jährigen identifizierten die Beamten im Nachgang. Auch gegen ihn läuft das Ermittlungsverfahren noch.

Polizeipräsident Alexander Dierselhuis bezieht Stellung zu den Ermittlungen: „Jeder, der Einsatzkräfte attackiert und ihre Verletzung billigend in Kauf nimmt, muss damit rechnen ermittelt zu werden. Die Identifizierung dieses Trios ist ein deutliches Signal sowohl in das soziale Umfeld dieser Straftäter, als auch für die Feuerwehr, den Rettungsdienst, das Ordnungsamt und die Duisburger Bürgerinnen und Bürger.“ (mo) Fair und unabhängig informiert, was im Köln passiert – hier unseren kostenlosen 24RHEIN-Newsletter abonnieren.

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