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Witwe von Norbert Zajac meldet sich zu Wort: Fans sind gerührt

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Von: Nils Bothmann

Zoohändler Norbert Zajac hatte mit seiner Youtube-Sendung eine große Fangemeinde. Ist mit der Sendung nun Schluss? Zajacs Witwe Jutta gibt Antwort.

Duisburg – Norbert Zajac war gleichermaßen beliebt und umstritten. Sein „Zoo Zajac“ in Duisburg war der größte Tierhandel der Welt. Neben gewöhnlichen Haustieren konnten Kunden dort auch exotische Tiere wie Erdmännchen, Affen und Faultiere kaufen – allerdings nur, wenn sie sich als geeignete Halter erwiesen, wie der Zoohändler in Interviews stets betonte. Tierschützer kritisieren derweil seit Jahren vor allem, dass „Zoo Zajac“ auch Hundewelpen verkauft.

Am 13. Dezember verstarb Norbert Zajac überraschend im Alter von 67 Jahren. Zajac war auch durch diverse TV-Dokus und seine regelmäßige Youtube-Sendung bundesweit bekannt: Der Kanal hat knapp 300.000 Abonnenten. Die große Frage bei Fans und Kritikern lautete: Wie geht es weiter mit der größten Tierhandlung der Welt und was wird aus seinem Youtube-Kanal?

Zoo Zajac in Duisburg: So reagiert das Netz auf Jutta Zajacs Video

Genau dazu meldete sich jetzt Zajacs Witwe Jutta in einem Video zu Wort. „Hallo Fans, ihr fragt euch sicher, wie es weiter geht”, beginnt sie den 28 Sekunden langen Clip, der auf dem populären YouTube-Kanal von „Zoo Zajac“ zu sehen ist. „Unser Team dreht weiter”, verkündet Jutta Zajac. Die sozialen Medien Tik Tok, Instagram und Facebook werden weiter bedient, außerdem werden wie gewohnt dienstags um 18 Uhr und samstags um 8 Uhr neue Inhalte bei YouTube hochgeladen. 

Bei den Kommentaren unter dem Clip sind eindeutig die Fans in der Überzahl, viele sprechen der Witwe ihr Beileid aus. „Es ist schön zu hören, dass es weitergeht“, heißt es dort. Die Videobotschaft der Gattin des Verstorbenen wird begrüßt: „Liebe Jutta, ich kann mir vorstellen, wie schwer es sein muss dieses erste Video an seiner Stelle zu drehen. Meinen Respekt dafür, dass du in dieser schwierigen Situation das Zepter in die Hand nimmst.”

Andere User zeigen sich geschockt: Sie haben erst durch dieses Video vom Tode Norbert Zajacs erfahren. Wieder andere sind gerührt von dem Cartoon-Norbert, der am Ende des Clips eingeblendet wird. Kritik gibt es höchstens in sehr milder Form. „Schade, dass der Norbert nicht mehr da ist. Er wirkte wie ein Erklär-Bär, fast wie Kapitän Blaubär.... Klar kann man hier und da was sagen wegen Tierschutz, aber dieses Unternehmen ist doch wohl mehr als transparent und gibt sein Bestes”, heißt es an einer Stelle. In manchen Kommentaren werden dagegen die Tierschützer kritisiert, die beispielsweise kurz nach Zajacs Tod eine Demo vor der Tierhandlung veranstalteten

Norbert Zajac mit einer Schlange im Fachhandel Zoo Zajac
Für seine Fans war der verstorbene Norbert Zajac ein Tierliebhaber, für seine Kritiker eine Reizfigur (Bild von 2016) © Monika Skolimowska/dpa

Ladenbetrieb im „Zoo Zajac“ läuft wie gewohnt

Dass der Ladenbetrieb weiterläuft, war bereits kurz nach dem Tod des „Tier-Dealers”, wie Zajac sich manchmal selbst nannte, von Kathi Geven, die neben Zajacs Frau Jutta zur Geschäftsleitung gehört, bekanntgegeben worden. Der deutsche Tierschutzbund kritisierte, dass „Zoo Zajac“ in gewohnter Form weitermacht: „Schade, dass es kein Umdenken gibt.” Neben dem Verkauf von exotischen Tieren war es vor allem der Welpenhandel, der immer wieder Unmut bei Tierschützern hervorrief – diese werden seit den 1990ern eigentlich nicht mehr in deutschen Zoohandlungen angeboten. Als Zajac damit 2012 begann, war dies für viele ein No-Go. 

Jüngst führte die Kritik von Tierschützern zu einem Einschnitt beim größten Tierhandel der Welt: Bis Ende Januar muss der „Zoo Zajac” seine Erdmännchen abgeben. Die Tierschutzorganisation Peta hatte Anzeige gegen das Unternehmen wegen nicht artgerechter Haltung beliebten Zootiere erstattet. Das Veterinäramt der Stadt Duisburg ging der Anzeige und entschiede im Sinne von Peta: Da die Mindestgröße von 12 Quadratmetern Haltungsfläche unterschritten werde und die Tiere außerdem kein Außengehege haben, in dem sie ihre typischen Gänge graben können, muss das Geschäft seine Erdmännchen, zwei ausgewachsene Tiere und ein Jungtier, nun abgeben. 

Dies senkt den Tierbestand der weltgrößten Zoohandlung in Duisburg-Neumühl allerdings nur unerheblich: Auf einer Fläche von 13.000 Quadratmetern sind dort rund 12.000 Tiere untergebracht. Für Jutta Zajac und ihre 160 Mitarbeiter heißt es im Geschäft wie bei den Aktivitäten im Internet: „Wir machen weiter.” (nbo) Fair und unabhängig informiert, was in Deutschland und NRW passiert – hier unseren kostenlosen 24RHEIN-Newsletter abonnieren.

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