Ratingen: Gaffer posten Videos von verletzten Einsatzkräften – „bitte unterlassen Sie das“
Polizisten und Feuerwehrleute wurden bei einer Explosion in Ratingen schwer verletzt. Im Netz kursieren Videos von der medizinischen Behandlung der Einsatzkräfte. Die Polizei ist erbost.
Ratingen – Die Ereignisse in Ratingen (NRW) machen sprachlos. Die Polizei wurde am Donnerstag (11. Mai) zu einem Hochhaus im westlichen Teil der Stadt im Kreis Mettmann gerufen. Dort hatten sich Hinweise auf eine hilflose Person ergeben. Als Einsatzkräfte der Polizei und der Feuerwehr dort ankamen, löste ein Bewohner der Wohnung mit einem unbekannten Gegenstand eine Explosion aus. Zwei Polizisten und zehn Feuerwehrkräfte wurden teils lebensgefährlich verletzt. Menschen filmten die anschließende Behandlung der Schwerstverletzten – und die Videos kursieren nun auf Social Media. Die Polizei reagiert verärgert.
Explosion in Ratingen: Videos von „schwerstverletzten“ Polizisten kursieren online
„Wir sind auf Social-Media-Videos aufmerksam gemacht worden, in denen zu sehen ist, wie unsere zum Teil schwerstverletzten Kolleginnen und Kollegen behandelt werden“, schreibt die Polizei Mettmann dazu auf Twitter. Personen, die diese Videos teilen, müssen in einigen Fällen auch selber mit Konsequenzen rechnen, wie die Einsatzkräfte schildern: „Bitte unterlassen Sie das Teilen derartiger Videos – damit machen Sie sich unter Umständen sogar selbst strafbar“.
Offene Fragen nach Explosion in Ratingen – NRW-Innenminister Reul: „Extrem gefährliche Entwicklungen“
Nach dem tragischen Vorfall in Ratingen sind auch weiterhin noch viele Fragen offen. Der Wohnungsinhaber wurde von Kräften des Spezialeinsatzkommandos (SEK) festgenommen. Der 57-Jährige wird verdächtigt, für die Explosion in dem Hochhaus verantwortlich zu sein. Zudem wurde in der Wohnung eine Leiche gefunden, die nach Informationen der Deutschen Presseagentur (dpa) schon vor längerer Zeit gestorben sein soll.

NRW-Innenminister Herbert Reul äußerte am Donnerstag einen schlimmen Verdacht: „Da sind extrem gefährliche Entwicklungen zu befürchten“, sagte der CDU-Politiker im Innenausschuss des NRW-Landtags. Recherchen in den sozialen Medien hätten ergeben, dass sich der Mann „im Corona-Leugner-Umfeld gedanklich aufgehalten“ habe. Aktuell befindet sich der Mann mit „schwersten Verletzungen“ in einem Krankenhaus, sagte ein Polizeisprecher. (mg) Fair und unabhängig informiert, was in NRW und Deutschland passiert – hier unseren kostenlosen 24RHEIN-Newsletter abonnieren.