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Wegen Gas-Mangel: Krisenstab in Münster eingerichtet – droht „Blackout-Szenario“?

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Von: Mick Oberbusch

Atomkraftwerk und Dom in Münster (Montage)
Auch in Münster wird über die Gaskrise nachgedacht – und ein Krisenstab eingerichtet (IDZRW-Montage). © Wolfgang Maria Weber/Imago & Jochen Tack/Imago

In Münster wurde ein Krisenstab eingerichtet, der sich mit den Folgen der Gaskrise auseinandersetzt. Droht sogar ein „Blackout-Szenario“?

Münster – Auch die Stadt Münster kämpft mit den Folgen der deutschlandweiten Gaskrise. Zu diesem Zweck wurde nun ein Krisenstab eingerichtet, der mit dem Management dieser Krise beauftragt wurde und Gegenmaßnahmen entwickeln soll. Dem Krisenstab gehören zahlreiche städtische Ämter sowie die Stadtwerke als örtlicher Energieversorger an. Rund die Hälfte aller Haushalte in Münster heizt derzeit mit Gas, diese Maßnahmen könnten also rund 160.000 Menschen treffen.

Gaskrise in Münster: Krisenstab eingerichtet – welche Belastung kommt auf Menschen zu?

Welche Belastung dadurch genau auf die Bürgerinnen und Bürger zukommt, sei noch nicht absehbar, wie Krisenstabsleiter Wolfgang Heuer erklärt. Dennoch gehört beispielsweise ein mögliches „Blackout-Szenario“ mit länger anhaltendem Stromausfall im Stadtgebiet zu den Themen, die im Krisenstab behandelt werden. Heuer: „Das Szenario ist nicht wahrscheinlich, aber auch damit müssen wir uns auseinandersetzen.“

Wegen Gaskrise: Stadt Münster spart Gas und Strom – „jetzt vertretbar“

Zu den ersten Maßnahmen des Krisenstabes gehört die Überprüfung der Energiespar-Beratungsstrukturen im Stadtgebiet. Heuer erklärte, dass auch die Stadtverwaltung selbst in ihren Liegenschaften, also eigenen Gebäuden, Sparmaßnahmen ergreifen werde. „Unter anderem in den Bereichen Raumtemperatur, Beleuchtung und Warmwasserverbrauch sehe ich Sparpotentiale, die wir nutzen wollen. Für gut gefüllte Gasspeicher im kommenden Winter sind Komforteinschränkungen jetzt vertretbar.“

Gaskrise in Deutschland: Sparen, um durch den Winter zu kommen

Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz hatte aufgrund der gestörten Gasversorgung am 23. Juni die „Alarmstufe“ des „Notfallplans Gas für die Bundesrepublik Deutschland“ ausgerufen. Das ist die zweite Stufe des nationalen Notfallplans und ein klares Signal an alle Verbraucher, Energie einzusparen, um sicher durch Herbst und Winter zu kommen.

Gaspreis steigt auch in Köln – RheinEnergie rät zu Rücklagen

Münster ist allerdings nicht die einzige NRW-Großstadt, die bereits die Folgen der Gaskrise zu spüren bekommt. In Köln wurde bereits angekündigt, dass der Gaspreis extrem steigen wird. Die RheinEnergie hat den Gaspreis in Köln für die Verbraucherinnen und Verbraucher ab Oktober 2022 mehr als verdoppelt.

Kosten bisher (im Jahr)ab 1. Oktober (im Jahr)Steigerung
Wohnung (10.000 Kilowattstunden Jahresverbrauch)960 Euro2002 Euroetwa 108 Prozent
Große Wohnung (15.000 Kilowattstunden Jahresbedarf)1353 Euro2918 Euroetwa 116 Prozent
kleines Einfamilienhaus (15.000 Kilowattstunden Jahresbedarf)1353 Euro2918 Euroetwa 116 Prozent

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